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Russlands Medien machen aus unfertigem Flüchtlingslager ein KZ

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Alexander Benesch

Auf dem landesweiten russischen Fernsehsender kündigt Moderator Arkadi Mamontow etwas außergewöhnliches an: Ein Video von der Baustelle eines Konzentrationslagers für Russlands Unterstützer in der Ukraine.

Die mit gruseliger Musik untermalten Aufnahmen zeigen Zäune, Mauern, und einen Duschraum. Der TV-Beitrag soll eine ähnliche Hysterie befeuern wie bereits zuvor auf der Krim: Ukrainische Nazi-Horden stünden kurz davor, die armen Russen in Lager zu sperren. Putin müsse mit Panzern und Helikoptern anrücken um seine Landsmänner zu retten.

Alles Blödsinn. Die Aufnahmen zeigen eine von der EU mitfinanzierte Baustelle für ein Asylheim, die unter dem geflüchteten Ex-Präsidenten Janukowitsch gestartet worden war. Die extrem rechte Svoboda-Partei hält ein paar einsame Posten in der Regierung, ihre Bedeutung wurde jedoch von der russischen Propaganda heillos übertrieben.

Russenagenten und Journalisten waren ganz schnell dabei, als es im Kosovo-Krieg darum ging, US-Berichte über Konzentrationslager zu zerpflücken. Geht es aber um die eigenen Interessen, bastelt sich die Ost-Propaganda aus einer Baustelle ein KZ.

Das stalinistische Russland und die sowjetische Adminsitration in der Ukraine hungerten 1932 und 1933 Millionen Bürger zu Tode. Die Hungerkatastrophe in der Ukraine wurde von den Journalisten Gareth Jones und Malcolm Muggeridge im Frühjahr 1933 an die Weltöffentlichkeit getragen, sowjetfreundliche Journalisten wie Walter Duranty von der New York Times stellten aber die Lage als weniger dramatisch dar. Im Prinzip handelte es sich um exakt die Art von systematischer Vernichtung durch eine sozialistische Nahrungsmittelpolitik, die bereits in Sowjetrussland, Nordkorea oder China zu zweistelligen Millionenzahlen an Toten geführt hatte. Selbstverständlich erklären Kommunisten und Russland-Agenten die Vernichtung in der Ukraine heute zum Unfall.

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