Foto: Sentinil
Ein Kommentar von Alexander Benesch
Die nächste Geldmacherei wird beworben und womöglich zur gesetzlichen Vorschrift gemacht: Biometrische Schlösser von Waffen die sich per Fingerabdruck öffnen lassen.
In den USA tönt nun der Entwickler des „identilock“, seine Erfindung ließe sich so einfach entsperren wie ein iPhone. Was er nicht schnallt, ist dass dies kein Kompliment ist.
Der Fingerabdruck-Scanner des iPhone ließ sich von Hackern des Chaos Computer Clubs recht einfach überlisten: Man beschafft sich unauffällig einen Fingerabdruck (von einer glatten Fläche auf der Waffe oder von einem Trinkglas etc.) und erstellt mit Klebstoff eine hautähnliche Oberfläche. Diese wird vom Gerät als Finger erkannt. Bei billigeren Fingerabdrucksensoren reicht sogar der Ausdruck des Abdrucks auf Papier.
Die iPhone-Sperre lässt sich auch durch eine bestimmte Tastenkombination umgehen.
In einer Verteidigungssituation kann solch ein biometrisches Schloss natürlich im Desaster enden. Im Dunkeln, wenn es schnell gehen muss, mit Handschuhen oder mit schmutzigen Fingern ist so etwas eine Behinderung. Bei Tresorpflicht oder freiwilligem Verwenden von Tresoren ist es überflüssig.
Was kommt als nächstes? Die biometrischen Schlösser werden ergänzt durch eine Internetverbindung über das Mobilfunknetz, sodass nachvollziehbar ist, wo sich eine Waffe befindet und wer wann die biometrischen Schlösser öffnet. Natürlich nur um „Diebstähle“ aufzuklären. So ähnlich wie Anti-Diebstahl-Funktionen bei Laptops und Handys bereits zur Spionage verwendet werden.