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Warum ein Hamburger Austauschschüler in den USA erschossen wurde

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Der 17-jährige deutsche Austauschschüler Diren D. betritt aus bisher ungeklärten Gründen in der Nacht zum Sonntag im US-Bundesstaat Montana die Garage des ihm unbekannten Markus K., wird für einen Einbrecher gehalten und erschossen. Die Staatsanwaltschaft erhebt nun Anklage gegen K. wegen vorsätzlichem Totschlags, K. hingegen beruft sich auf die sogenannte „Castle“-Doktrin, bei der man sein Heim gegen Einbrecher schützen darf.

Die Medien stürzen sich auf den Einzelfall, um den Unsinn zu argumentieren, Bürger hätten grundsätzlich kein Recht auf bewaffnete Selbstverteidigung. Wenn im selben Zeitraum Legalwaffenbesitzer in Amerika mehrere schwere Verbrechen verhindern, hört man davon in den Nachrichten nichts. Wenn in Berlin ein 20-jähriger totgeschlagen wird von zurückgebliebenen Tätern mit Migrationshintergrund, interessiert das kein Sau in den großen Redaktionen. Wenn aber ein 17-jähriger von einem Yankee in seiner Garage erschossen wird, ist der Skandal plötzlich da.

Was um Himmels Willen trieb Diren D. dazu, nachts irgendjemandes Garage zu betreten? In Montana! Gab es einen Notfall? Dafür gibt es Mobiltelefone. War er verloren und suchte den Weg? Dann klingelt man an der Türe und geht nicht in jemandes offene Garage. Was auch immer der Anlass war, das Verhalten scheint der momentan verfügbaren Faktenlage nach ungewöhnlich und ein dicker Zufall wirkte sich verheerend aus: Hausbesitzer K. war nämlich in nur drei Wochen zweimal das Opfer von Einbrüchen geworden. So etwas legt massiven psychischen Druck auf die Betroffenen, die nicht nur ihr Eigentum verlieren, sondern auch jedes Gefühl von Sicherheit.

Montana ist das Meth-Mekka Amerikas, ein Bundesstaat mit extrem vielen Abhängigen der Droge Methamphetamin. Die Süchtigen brauchen jeden Tag eine Menge Geld, und das holt man sich am leichtesten durch Einbrüche. Die körperlichen und psychischen Auswirkungen der Substanz sind verheerend: Hinrschäden, Psychosen und Paranoia. Härtere User würden leichtfertig jemanden verletzen oder totschlagen, um an Geld zu kommen.

Fürchtete sich Markus K. vor solchen jungen, unberechenbaren Meth-Junkies? Die Polizei tat nach den vorherigen Einbrüchen – so der Angeklagte – praktisch nichts außer die üblichen Formulare auszufüllen und wieder zu gehen. Der Staat ist hilflos und impotent. Der Bürger auf sich alleine gestellt.

Auch Markus K.machte dicke Fehler: Er soll sich sogar auf die Lauer gelegt und eine Handtasche in der offenen Garage als Lockvogel plaziert haben. Anstatt Diren D. zu stellen, zu konfrontieren, schoss er viel zu schnell.  Warnschüsse wollte er anscheinend keine abgeben. Da wird es vor Gericht natürlich schwierig, die Verhältnismäßigkeit des Handelns zu argumentieren. Hoffte K. darauf, einen Meth-Junkie anzulocken und abzuknallen um dadurch andere Einbrecher aus der Gegend zu vertreiben? Möglich.

Manche vergleichen den Fall mit dem um George Zimmerman, ein Möchtegern-Cop der bei einer Prügelei den 17-jährigen Möchtegern-Gangster Trayvon Martin erschossen hatte. Die Medien zeigten nur uralte Kinderfotos des Afroamerikaners Martin und unterdrückten die neuen Bilder, auf denen er aussieht wie ein Verbrecher. Im Internet fragter er nach Quellen für Codein, um sich den szenetypischen Drogen-Drink „Sizzurp“ zu mixen und prahlte mit Gewalt gegen andere.

Ist die „Castle-Doktrin“ sinnvoll?

Es gibt wirklich viele falsche Gerüchte um Legalwaffenbesitz. Eines der am weitesten Verbreiteten lautet, es könnten ja ständig Leute wegen jeder Kleinigkeit um sich schießen ohne große Konsequenzen befürchten zu müssen. Manche Linke behaupten zum Beispiel immer noch, dass man in der Schweiz beim Stehen im Parkverbot beschossen werden könne. Diese Linken dürfen wählen gehen.

Insbesondere bei der Verteidigung des eigenen Zuhauses hält sich dieser Mythos des konsequenzlosen Geballers. Sie haben sicher schon mal jemanden gehört, der klugscheißerisch erklärt, in den USA könne man ja ohne weiteres erschossen werden wenn man jemandes Grundstück betritt um an der Tür zu klingeln. Oder folgende Variante: Hat man sich verfahren und fährt kurz rückwärts in jemandes Einfahrt zum Wenden, müsse man hin und wieder mit Sturmgewehrfeuer wie in Beirut rechnen.

Selbst diejenigen die erkannt haben, dass dies Blödsinn ist, glauben häufig noch dass man doch zumindest in Amerika, dem Wilden Westen, einen Einbrecher nachts im eigenen Haus ohne Firlefanz erschießen kann. Der Hausbesitzer würde hinterher nur die Cops rufen die dann den Toten vom Hausflur kratzen, ein wenig Papierkram und voilá, schon kann man sich wieder auf die angenehmeren Dinge des Lebens konzentrieren!

In der Realität sieht die Sache vollkommen anders aus, da der Gesetzgeber dem Hausbesitzer gigantische Hürden auferlegt und der Einbrecher auf Gesetze pfeift.

Sozialisten haben selbst keine Probleme damit, die Mittelschicht auszurauben, dies ist ja schließlich das Programm des Sozialismus. Deshalb sympathisieren Linke praktisch immer mit dem Einbrecher und nicht mit dem Mittelschichtler, in dessen Haus eingebrochen wird. Also verschlechtert man die Gesetzeslage für die anständigen Leute immer weiter zugunsten der Kriminellen.

Stellen sie sich einen typischen, realistischen Fall vor: Der mehrfach vorbestrafte José, 20 Jahre alt und rund 100 Kilo schwer, braucht rund 200 Dollar am Tag für Drogen, ansonsten befindet er sich in der Hölle. Einen richtigen Job hatte José noch nie und inzwischen würde ihn auch niemand mehr anstellen. Er fährt also nachts in die Mittelschichtviertel seiner Großstadt und bricht in Häuser ein, um Geld und Wertgegenstände zu stehlen. Die Droge Meth hilft ihm dabei. Trifft er auf unkooperative Männer, prügelt er sie ins Koma oder doch zumindest soweit, dass sie Monate lang nicht mehr arbeiten können, was natürlich schon mehrere Familien ruiniert hat. Zweimal hat er Frauen dabei vergewaltigt, einmal auch ein Kind.

Eines Nachts bricht er beim registrierten Legalwaffenbesitzer Mr. Smith ein. José hat wie immer seine ungepflegte Glock-Pistole vom Schwarzmarkt dabei. Als er von einer unglaublich hellen Taschenlampe geblendet und ihm der Befehl entgegengebrüllt wird, stehenzubleiben und die Hände hoch zu nehmen, feuert er eine Patrone in die Richtung der Stimme ab ohne zu treffen, bevor er selbst durchsiebt wird von vier Geschossen im aus der Waffe von Mr. Smith. Als die gerufene Polizei eintrifft, sind weitere 13 Minuten vergangen. Mr. Smith hat, wie er es gerlernt hat, seine Waffe aus der Hand gelegt und blieb bis zum Eintreffen der Beamten am Telefon. Dank der kurzen Beschreibung der Situation und seines Aussehens wird er nicht aus Versehen von der Polizei erschossen, die mit gestreckten Waffen sein Haus betritt. Er lässt sich ohne Diskussion in Handschellen legen und verweigert unter Angabe seines Schockzustandes jede weitere Aussage bis zum Eintreffen seines Anwalts. José hatte längst einen Herzstillstand und ist nicht mehr reanimierbar, es wird Tage dauern bis die Spurensicherung und die Reinigung abgeschlossen sind.

Objektiv betrachtet würden wohl die meisten darin übereinstimmen, dass Mr. Smith richtig gehandelt hat. Ein (meist) linker Gesellschaftszersetzer oder ein gieriger Anwalt würde das Ganze aber folgendermaßen beschreiben:

„Dem sozial benachteiligten José Mendoza blieben bessere Chancen im Leben verwehrt weil der Sozialhilfesatz für seine benachteiligte langzeitarbeitslose Single-Mutter so niedrig war. Gäbe es mehr soziale Gerechtigkeit und wäre die Mittelschicht höher besteuert, dann wäre José heute bestimmt ein Anwalt oder Gehirnchirurg! Der junge Mr. Mendoza, dem noch alle Chancen im Leben offen standen, wurde bei dem verzweifelten Versuch, Geld für seine kranke Mutter zu beschaffen, kaltblütig und ohne Vorwarnung erschossen im Zuhause des rechtskonservativen und potentiell rassistischen Mr. Smith.“

Wenn sie das schon unfair finden, betrachten sie im Detail die unfaire Situation in die der Kriminelle José den antändigen Bürger Mr. Smith gebracht hat:

  • Mendoza konnte lange Zeit ohne wirkliche Verluste seinen Einbruchversuch abbrechen und flüchten. Mr. Smith konnte hingegen nicht einfach seine Frau und Kinder in die Hosentasche stecken und aus dem Fenster fliegen. Der Vorteil liegt beim Kriminellen.
  • Mr. Mendoza reichten ein großer Schraubenzieher aus dem Baumarkt für 2,95 Dollar als Brecheisenersatz und eine Schwarzmarkt-Pistole in mäßigem Zustand für 150 Dollar um in das Haus einzubrechen und potentiell in der Lage zu sein, eine Familie zu terrorisieren. Mr. Smith hingegen bezahlte für seine insgesamt 5 Waffen rund 5000 Dollar, seine taktische Taschenlampe mit 500 Lumen waren 100 Dollar, die Pflege und makellose Instandhaltung der Waffen kosteten auch Geld, der Home Defense Kurs von einem professionellen Firearm Instructor nochmal 500, und die Alarmanlage (die leider nicht so funktioniert hat wie sie sollte weil Mendoza das Gehäuse der Sirene ausgeschäumt hat ) waren 2500 Dollar. Der Vorteil liegt deutlich beim Kriminellen.
  • Zeigt der Verbrecher ein wenig Professionalität, wird ihn die Polizei kaum schnappen. Keine DNA-Spuren hinterlassen, Maske über dem Gesicht. Zeigt der Hausbesitzer nicht eine abgeklärte Professionalität auf dem Niveau eines erfahrenen Polizisten und kennt er nicht genau die Rechtslage, wird er wegen Mord am „armen“ Kriminellen angezeigt.
  • Josés Mutter und weitere Familienangehörige bekommen einen Anwalt auf Steuerzahlerkosten gestellt, Mr. Smith muss seinen Anwalt von seinem mehrfach besteuerten Einkommen bezahlen. Mr. Smith kann neben dem staatlichen Verfahren nämlich auch privat verklagt werden von den Mendozas, die jede Gelegenheit wahrnehmen werden um Geld aus der Sache herauszuziehen und ihre längst überholte Vorstellung vom süßen kleinen José zu verteidigen. Mr. Smith bekommt auch in der Folgezeit anonyme, ernsthafte Morddrohungen gegen sich und seine Familie. Die Polizei zuckt mit den Schultern und nimmt die Drohungen für den Papierkorb in die Akten auf.
  • Mr. Smiths Familie leidet unter posttraumatischer Belastungsstörung. Mr. Smith will zumindest für sich selbst keine professionelle Hilfe weil es erstens viel zu teuer ist und er zweitens dann wegen Untauglichkeit seine Erlaubnis für Waffen verlieren würde. Dann wäre er den Mendozas oder anderen Kriminellen schutzlos ausgeliefert. Würde er sich dann eine Schwarzmarkt-Waffe kaufen wie all die Kriminellen, riskiert er beim nächsten Vorfall eine Anklage wegen unerlaubtem Waffenbesitz. Kein Hahn würde danach krähen wenn ein hart arbeitender Familienvater so im Gefängnis landet und neben Gewaltkriminellen seine Zeit absitzt.

Das, meine werten Leser, ist die Realität. Das ist „der Wilde Westen“. Es liegt an ihnen, den Gesetzgebungsprozess zu beeinflussen, sich zu informieren über ihre Rechte und Pflichten, und vor allem liegt es an ihnen, diesen dummen Gerüchten und Mythen zu begegnen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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