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Französischer Politstar Marine LePen „bewundert Putin“, will „privilegierte Partnerschaft“ mit Russland

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Sie zog die Partei aus dem alten Faschistensumpf heraus und leitet nun die drittgrößte Kraft in Frankreich: Marine LePen hat den richtiger politischen Riecher und vertritt sinnvolle Positionen wohin man blickt. Eine Sache jedoch verblüfft.

Nach einem Verlassen der NATO will sie eine „privilegierte Partnerschaft“ mit Russland wegen „offensichtlichen geostrategischen Faktoren“ und Frankreichs „Interessen im Bezug auf Energiesicherheit“. Zu einem bestimmten Grad „bewundert sie Putin“. Man dürfe Russland keine Vorträge halten über Demokratie. Putin hätte die „Vision und den Charakter“ um dem russischen Volk den Wohlstand zu ermöglichen den es verdient hätte.

Hat die Frau ein paar Gläser Frostschutzmittel getrunken?

Ihr Sprecher Ludovic De Danne besuchte sogar die von russischen Truppen besetzte Krim und beklagt in Interviews mit russischen Propaganda-Organen ausschließlich westliche Einmischungen wie etwa die Orangenrevolution, die eigentlich nur deshalb angestrengt worden war, weil der Pro-Russland-Kandidat Janukowitsch 2004 die Wahlen gefälscht hatte. De Danne singt das gleiche dumme verlogene Lied von der Ukraine, die angeblich Russland gehöre.

Putins neosowjetischer Mafiastaat und das angestrebte Eurasien-Großreich sind der Lackmustest für westliche Politiker, Medien und Kommentatoren. All die schöne Rhetorik über Freiheit und Wohlstand ist nichts als Geschwafel, wenn jemand Verständnis aufbringt für den gescheiterten Staat Russland, wo sich Putin und seine Milliardärsfreunde aus alten KGB-Beständen auf Kosten des Volkes bedienen und Welteroberungsfantasien frönen.

Es ist der gleiche kollektive Wahn wie bei fast allen anderen Parteien und Gruppen in Europa die den Euro und die EU loswerden wollen: Sie möchten sich an Russland ketten.

Die Alternative für Deutschland (AfD), die den Wählern immer noch nicht in einem Programm klarmacht, wofür sie eigentlich genau steht, positioniert sich recht eindeutig zum Thema Russland: Auf dem Erfurter Parteitag heißt es aktuell: „Keine Sanktionen gegen Russland“, „keine deutschen Steuergelder für die demokratisch nicht legitimierte Regierung in Kiew“. AfD-Bundesvize Alexander Gauland will ein „starkes“ und somit „freundliches Russland“. Für sowas gab es stürmischen Applaus. Kritische Mitglieder erklären, mit der Resolution sei man auf Linie mit Marine Le Pen von der französischen Front National. Ein Mitglied klagt, der Parteitag unterdrücke Russland-Kritik – und erklärt spontan seinen Parteiaustritt.

Die AfD ist zu 100% unwählbar. Vielleicht ist der Rückzug von der einstigen Position des Euro-Ausstiegs darin begründet, dass die Russen massive Euroreserven halten und eine solche direkte Position nicht wünschen. Die „Welt“ berichtete kürzlich:

In einem Interview mit dem Fernsehsender Russia Today (RT) hat der AfD-Politiker Armin-Paul Hampel das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen Oligarchen wie Michail Chodorkowski verteidigt. Die Deutschen wüssten einfach zu wenig über die tatsächlichen Ereignisse in Russland. Hampel ist Vorsitzender der niedersächsischen Alternative für Deutschland und war früher Korrespondent der ARD. Zuletzt leitete er das ARD-Büro in Asien.

Die Oligarchen hätten laut Hampel „keinen Einfluss“ mehr auf die russische Politik und die Menschen im Westen müssten dies akzeptieren. Das ganze klingt wie von einem offiziellen russischen Skript abgelesen.

Die Dominanz der sogenannten „großen sieben“ Oligarchen mag vielleicht Vergangenheit sein, nichtsdestotrotz beherrscht nach wie vor eine Oligarchie Russland. Putin schwelgt im Luxus eines  Zaren und behauptet, arm zu sein wie ein Galeerensklave, seine alten KGB-Kollegen sind inzwischen Milliardäre. Dass die Zeit von Oligarchen vorbei wäre, ist ein Märchen, was dem ehemaligen ARD-Korrespondenten Hampel eigentlich bekannt sein sollte. Außerdem unterschlägt er, dass Putin während dem kalten Krieg lange ausgerechnet in Dresden stationiert war mit dem Auftrag, auch noch Westdeutschland für Moskau zu erobern.

Der Russland-Kenner Torsten Mann kommentiert dazu:

„Die AfD zeigt meines Erachtens immer deutlichere Parallelen zu LaRouches BüSo. Ich halte die AfD für eine russische Frontorganisation, die sich hinter einer dünnen pseudokonservativen Fassade nicht einmal besonders darum bemüht, ihre ideologische Identität zu verschleiern und damit beleidigt sie die Intelligenz ihrer Zielgruppe. Die DFU nannte man früher “die Freunde Ulbrichts” und ich bin sicher, dass sich für die AfD auch noch eine passende Phrase einbürgern wird. Grundsätzlich fällt mir seit einiger Zeit auf, dass hierzulande immer mehr Figuren auftauchen, die sich zum Hampelmann der russischen Propaganda machen. “Ex-”Kommunisten und Pseudokonservative verfügen offenbar über reichlich Ressourcen, um die Deutschen dazu zu verführen, dass sie auf das KGB-Regime im Kreml hereinfallen.“

Die AfD veröffentlichte auch bereits ein Richtungspapier pro Russland:

„Deutschland und Europa haben kein Interesse an einer weitern Schwächung Russlands und damit auch des gesamten euroasiatischen Raumes. Das Verhältnis zu Russland sollte uns immer eine sorgfältige Pflege wert sein. Wir Deutschen vergessen manchmal, dass Russland an entscheidenden Wegmarken der deutschen Geschichte positiv Pate gestanden und Preußen vor dem Untergang bewahrt hat.“

Wir sollen offenbar auch vergessen, dass Russland sich vor dem ersten Weltkrieg zusammen mit Frankreich und Großbritannien gegen Deutschland verschworen hatte. Außerdem sitzt eine mysteriöse Russin im AfD-Bundesvorstand.

AlexBenesch
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