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Snowden gibt bizarres Videointerview mit der ARD aus einer russischen Luxus-Suite

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Ausgestrahlt am Sonntag, den 26. Januar, abrufbar in der ARD-Mediathek

Unter „konspirativen Vorsichtsmaßnahmen“ trafen sich ein Reporter des NDR und sein Kameramann mit Edward Snowden in einer sehr luxuriösen Suite in Russland für ein Interview.

Das teure Ambiente ist bereits eine Machtdemonstration und die kaum verhüllte Message, dass es sich lohnen kann, nach Russland überzulaufen. Snowden muss auch zwangsläufig für teuer Geld abgeschirmt und ironischerweise überwacht werden von den russischen Geheindiensten, weil es eine verheerende Peinlichkeit wäre, wenn man ihn nicht beschützen kann. Es käme für das Regime einer Katastrophe gleich, wenn Snowden durch Alkohol und Drogen abstürzen würde oder nach Jahren unzufriedenen Daseins Russland öffentlich kritisieren und verlassen wollte. Zwangsläufig muss ihn der Staatsapparat bei guter Laune halten, Disziplin sicherstellen und ihm irgendeine Aufgabe zuteilen. Nur was für eine Aufgabe wäre das? Russische Dissidenten abhören und ausspionieren? Der russischen Spionageabwehr helfen?

Wieder wird betont, dass Snowden kein Material der NSA mehr hätte, sondern dieses an „ausgewählte“ westliche Reporter weitergegeben hätte. Erstens glauben ihm nur völlig naive Menschen, dass er nicht chinesische Agenten in Hong Kong sowie russische Agenten in Moskau seine Datenträger hat kopieren lassen, zweitens haben die „ausgewählten“ Reporter Greenwald und Poitras seltsame Verbindungen zu kommunistischen Gruppen. Genauso wie antideutsche Strömungen Deutschland auflösen und das Geld der Deutschen verbrennen wollen, gibt es genügend Fanatiker, die den Rest Freiheit und Wohlstand in den USA vernichten wollen zugunsten von Regimen wie China und Russland.

Es gibt keine Ehrlichkeit in dieser Welt aus Geheimdiensten und konspirativ agierenden Gruppen. Es gibt nur Lügen und selektive strategische Veröffentlichung von Fakten. „Wir brauchen keine NSA,“ sagt Snowden von seinem goldenen Stuhl in der russischen Luxus-Suite und man fragt sich, wie er wohl seine Freizeit verbringt. Wer außer seinen Gastgebern weiß das schon? Die NSA sei eigentlich komplett nutzlos und könne genausogut abgeschafft werden. Jeder, der nicht auf den Kopf gefallen ist, weiß dass die russische Regierung einfach nur durch Snowden westliche Geheimdienste schwächen möchte und selbst das eigene Volk und den Rest der Welt schamlos und rechtswidrig ausspioniert.

Viele US-Nachrichtendienstler wissen nicht nur, wie schamlos die eigene Spionage ist, sie wissen auch besser als fast alle anderen Menschen, wie schamlos Gegner wie Russland und China vorgehen. Das ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb es nicht mehr Edward Snowdens gibt. Denn die Abwägung gestaltet sich schwierig, wie das Verhältnis zwischen Schaden und Nutzen denn nun letztendlich aussieht. Der in Vergessenheit geratene Bradley Manning wehrte sich beispielsweise gegen seine Instrumentalisierung durch linke Gruppen. Er sei kein Pazifist, meinte er, er hätte nur versucht, die krummen Elemente in der amerikanischen Politik und im Militär zu entblößen.

Der NSA-Skandal erinnert an den US-Militäreinsatz in Vietnam. Die Linken wollen heute immer noch nicht eingestehen, dass sie damals von Moskau-Agenten benutzt worden waren, um Russlands Klassenfeind zu schwächen, nicht um die Welt friedlicher zu machen. Im Westen gingen Millionen Menschen auf die Straße und protestierten gegen die „US-Aggression“, nicht aber gegen die Aggression Moskaus gegen unzählige Staaten auf der Welt.

Russland agiert heute völlig eigennützig durch Leute wie Snowden, um Amerika zu schwächen und den eigenen Machtbereich zu vergrößern, nicht aus moralischen Motiven. Wenn ein Russe in den Westen überläuft, ist es garantiert, dass Killerkommandos hinterherjagen. Wenn ein russischer Überläufer im Westen auspackt über das Ausmaß der russischen Spionage, dann gäbe es keine breite Medienberichterstattung darüber in Russland, weil die Leute sich fürchten.

Die russische Regierung tut das Gleiche wie die amerikanische NSA, nur schlechter und mit weniger Geld. Russland ist weitaus besser in der menschlichen Spionage, die USA haben den Vorsprung durch Technik. Das ist seit Jahrzehnten so. Die westliche Gesellschaft war weitaus offener und freier und dadurch anfälliger. Erst nach dem zweiten Weltkrieg startet die US-Regierung überhaupt einen (stümperhaften) Auslandsgeheimdienst. Da waren die Sowjets bereits schon seit Jahrzehnten im Geschäft.

Die NSA wurde ja gerade deshalb geschaffen, weil die CIA so dramatisch dabei gescheitert war, Staaten aus dem Ostblock von der kommunistischen Diktatur zu befreien und höhere Spione im Ostblock zu plazieren. Die russische elektronische Spionage holt auf (worüber Snowden schweigt) und die USA konterten mit der Ausweitung der NSA. Die Dreistigkeit, die Russland mit dem Snowden-Interview bietet, verleitet viele aus dem Publikum im Westen dazu, die NSA eisern zu verteidigen. Zwei Leitmeinungen prallen so aufeinander: Die ganz Naiven sagen: Reißt am besten alle Geheimdienste ab. Die anderen wollen aus Sicherheitsgründen am liebsten alle Gesetzes- und Verfassungsbrüche der US-Dienste akzeptieren. Zwei inakzeptable Meinungen, viel Streit und Spannung.

AlexBenesch
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