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Warum Moskau eine europäische Prepper-Bewegung wie in den USA fürchtet

Datum:

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Jürgen Elsässer schreibt in der neuen Ausgabe des Compact-Magazins ein ganzes harsches Editorial gegen angeblich zwielichtige Crash-Warner:

„Warum kritische Zeitgenossen sich gerne in den schlimmsten Untergangsphantasien suhlen und anscheinend nicht genug davon bekommen können.“

Sorry, aber da fühle sicherlich nicht nur ich mich betroffen. Alle Klassiker-Klischees werden bedient: Die nicht näher genannten „Zeitgenossen“ hätten irgendeine masochistische Sucht nach Untergangsporno. Sie würden ständig Währungskollapse vorhersagen die nicht eintreffen. Abseits von Compact seien die nicht näher genannten Krisenautoren ein sensationsgeiler Boulevard, der aufgeblasene Schreckensmeldungen über mögliche Terroranschläge oder einen Weltkrieg verbreitet und die Menschen damit lähmt. Alle diese Klischees prasseln seit Jahren immer wieder ein auf einen Udo Ulfkotte, auf Walter Eichelburg, Gerhard Spannbauer, Alex Jones, Joel Skousen, Matthew Stein, auf mich und unzählige andere. Jeder, der irgendetwas verkauft wie 25 Jahre haltbare Nahrungsvorräte, muss sich anhören, er würde künstlich Angst schüren um Geschäfte zu machen.

120 Millionen Menschen in Europa stehen vor der Armut und während der großen Depression starben laut Historikern Millionen Menschen im Westen am Verhungern. Während meine „Schock-Boulevard“-Medienarbeit möglich ist durch unseren Online-Shop mit allerhand Produkten zur Krisenvorbereitung, meint Elsässer in seinem Editorial:

„Der schrille Daueralarm weckt das Publikum nicht auf, sondern treibt es in die Flucht. Zumal die Apokalyptiker auch keinen Vorschlag machen, was zu tun sei. Da hilft nix mehr – außer Überlebenspakete zu kaufen und sich eine Knarre zuzulegen für den Tag X.“

Der Jürgen weiß natürlich genau, was zu tun ist: Putins Agenda fördern und schon wird alles wunderbar! Die russische Regierung auf Befehl von Jürgens geistigem Chef Vladimir Putin hamstert und rüstet natürlich wie blöd, damit sie den hungernden und wehrlosen Europäern später „helfen“ kann. Das nächste Klischee:

„Die Vorstellung der Untergangspropheten ähnelt der Johannes-Offenbarung – es droht das jüngste Gericht“.

Natürlich, Sektierer. Zumindest aber lähmende Panikmacher:

„Wer ständig in Horrorvisionen über den Welt- oder Gelduntergang lebt ist verloren.“

Ich höre schon die Kommentare á la „Wie kannst du nur?“

Wenn ein Webster Tarpley mich für einen reaktionären Sozialdarwinisten hält, weil ich liberale und konservative Haltungen vertrete, dann soll ich darauf nichts erwidern dürfen. Wenn jemand unter den Alternativen ein Buch schreibt dass ich nicht mag, dann soll ich das nicht sagen dürfen. Wenn Liberale den Hells Angels huldigen, dann soll ich darüber nichts sagen dürfen. Wenn Leute mich bewusst täuschen, soll ich nichts darüber sagen dürfen. Wenn sie absurde Wahlprogramme veröffentlichen (siehe die NEUE MITTE) dann soll ich nichts darüber sagen dürfen. Ich soll einfach nur der brave Multiplikator sein und um Gottes Willen nicht meine ehrliche Meinung äußern. Ich habe diese aktuelle Kontroverse nicht angefangen und vor 30.000 Compact-Lesern gegen Shock-Boulevard-Angstverbreiter geschrieben, die dann Nahrungsmittelpakete verkaufen.

Zu den „Apokalyptikern“ in den Nicht-Mainstream-Medien zählt zum Beispiel auch Udo Ulfkotte, der mit seinen Bestseller-Büchern über den politischen Islam in Deutschland schreibt, über Bürgerkriegsszenarios und über einen Crash, der nicht in zwei Monaten oder zwei Jahren kommen wird, sondern in dem wir seit 2008 bereits mitten drinstecken. Ulfkotte wagt es wie ich auch, negativ über Putins Reich zu schreiben wie etwa in dem Artikel „Russland: Rassenwahn und Sehnsucht nach dem Massenmörder“:

„In welchem Land des westlichen Kulturkreises gibt es derzeit die schlimmsten rassistischen Übergriffe gegen Ausländer? Und in welchem Staat wünscht ein Drittel der Einwohner die Rückkehr eines der schlimmsten Massenmörder der Weltgeschichte? Gemeint ist Russland.“

Übrigens sollen russlandkritische Artikel auf heftige negative Reaktionen stoßen bei Teilen des Kopp-Online-Publikums. Spätere Artikel von Ulfkotte bei Kopp über Russlands Ansprüche und Rüstung klingen für mich so, als hätte er gerne viel mehr seine persönliche Einschätzung der Fakten eingebracht.

Ich habe KEINEN Grund zur Annahme dass sich irgendetwas in Russlands außenpolitischen Zielen im Hinblick auf Europa geändert hat. Das Ziel heißt Besetzung. Dass Russlands Regierung den europäischen Konservativen ein paar Brocken zuwirft und vollmundige Hilfe in Aussicht stellt, beeindruckt mich überhaupt nicht. Russland will partout keine patriotische deutsche rechtsstaatliche Prepperbewegung mit Millionen Mitgliedern wie in den USA. Auch der englischsprachige Kreml-Sender Russia Today, der sich nomalerweise bei den konservativen Amerikanern einschleimen will um ihnen das Putin-Regime schmackhaft zu machen, dämonisiert Waffenbesitz. Nach dem Sandy Hook-Massaker schwang der Sender vollends auf die Linie der Obama-Administration ein. Während einem Interview mit dem ehemaligen US-Vizefinanzminister Paul Craig Roberts unterbrach ein RT-Moderator wiederholt seinen Gast, der nicht zustimmen wollte dass das Massaker zu drakonischen Waffenverboten führen sollte. Roberts erklärte:

“Es hat mich überrascht dass RT Moskau die offizielle US-Version der Schießerei verbreiten wollte und man mich fragte, ob “Sturmwaffen” nicht als Konsequenz verboten werden.”

Er fügte an dass RT seine Versuche abblockte, Medienberichte zu zitieren, laut denen Lanzas “Sturmwaffe” (halbautomatisches Gewehr) in seinem Fahrzeug lag und nicht bei dem Massaker verwendet worden wäre. An anderer Stelle stellten ein Moderator und eine Editor von Russia Today Alex Jones’ Objektivität in Frage und bezeichneten das Medienunternehmen Infowars als “profitgetrieben”.

In Deutschland und Europa wächst die Bereitschaft auf Krisen wie in den USA: Privathaushalte investieren ihr Geld strategisch in Vorräte, Ausrüstung und Verteidigung. Je mehr Individuen Einblick haben in wichtige Bereiche des Staates und der überlebensnotwendigen Wirtschaftsbereiche, umso stärker bereiten sie sich vor. Große „Prepper“ sind allerdings auch Regierungen: Sie haben die größten Bunker, gigantische Vorräte, Millionen Waffen und Milliarden Patronen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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