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Wie ein modernes Screening auf Psychopathie unsere Gesellschaft retten kann – UPDATE

Datum:

fallon-2-640

Alexander Benesch

„Versuche nicht zu heilen, was du nicht verstehst.“

Dies ist eine der wichtigsten Weisheiten aus der Medizin. Abseits der Medizin versuchen allerhand Philosophen, Geistliche und Politsektierer die Menschheit von dem Bösen zu heilen, ohne es zu verstehen. Dies hat natürlich Unmengen an verheerendem Pfusch zur Folge. Wer noch kein haltbares Konzept über das Böse hat, wird es mit keiner Ideologie oder Religion ud mit keiner Revolution auf der Welt jemals beseitigen können.

Irrtum

Im 20. Jahrhundert entwickelte sich gleichzeitig mit den größten Massakern der Geschichte reichlich spät eine Wissenschaft über die Psyche des Menschen. Vorher gab es alle möglichen, gelinde gesagt idiotischen Vorstellungen, was gut und böse sei, und vor allem was im Menschen dazu führt, gut zu sein oder böse. Meist galt: Wenn etwas den Herrschern nützt, ist es „gut“, alles was ihnen schaden könnte, „böse“. Wer also den verschwenderischen Monarchen mit Krone auf dem Haupt kritisierte, der konnte schnell als „dämonenbesessener“ Finsterling einfach bestraft oder sogar ermordet werden. Gerade die übernatürlichen Vorstellungen von Göttern und Dämonen vernebelten die Hirne der Menschen und boten keine handfesten Maßstäbe.

Die religiösen Führer konnten ihre Dogmen regelmäßig den politischen Realitäten anpassen und diejenigen strafen, die sich über die Widersprüche und die Willkür beschwerten. Wie sollte man in einer solchen Welt der permanent verdrehten Logik und Moralstandards entscheiden, ob jemand gut oder schlecht war? Selbst im kleineren Maßstab, innerhalb der vielen einzelnen germanischen Stämme beispielsweise, spiegelten sich diese Problem in der Rechtssprechung wieder: Die Streitparteien boten jeweils soviele Befürworter auf wie sie konnten. Derjenige, der mehr Leute mobilisieren konnte, gewann den Rechtsstreit, galt fortan als der Rechtschaffene, der Gute. Einerseits setzte sich so der Beliebtere, Einflussreichere durch und man könnte behaupten, dass dies in gewisser Sicht eine Stabilisierung des Stammes bewirkte. Andererseits bedeutete dies aber auch, dass eine solche Rechtssprechung und eine solche Bewertung von „rechtschaffen“ und „verbrecherisch“ diejenigen Individuen nach oben in der sozialen Hierarchie spülte, die kalte manipulative Verbrecher waren. Längerfristig ergibt sich dann die typische Destabilisierung der Gesellschaft, weil die manipulativen Gesellen eben nicht wegen höherer Intelligenz, besseren Fähigkeiten und höherer Moral aufsteigen. Je mehr Abschaum zu Reichtum und Macht kommt, desto mehr geht schief, desto schlimmer wird es für die Bevölkerung und desto mehr durchschauen die Menschen irgendwann die verschwurbelten, verlogenen Pseudomaßstäbe, an denen gemessen wird, wer oder was gut oder böse sei.

Irgendwann glaubt der Bürger nicht mehr, dass der eitle Fatzke mit der Krone auf dem Haupt nur die besten Interessen der Menschen im Sinn hat. Dass es undankbar und schlecht und unverantwortlich wäre, ihn zu kritisieren. Entsteht dann genug Wille und Bereitschaft in der Bevölkerung, eine Herrschaft zu stürzen, stellt sich die Frage: Wer soll das Revolutions-Unterfangen anführen? Wer sollen die obersten Anführer sein, wer die mittleren und wer die unteren? Sofort bieten sich Gruppierungen an, die bisher im Untergrund existiert haben. Mal haben diese Gruppen einen religiösen Charakter, ein andernmal einen idelogischen. Immer wird versprochen, eine neue wundervolle Ära einzuleiten. Den Leuten gefallen diese Worte, ihnen gefällt der Klang der Ideologie oder Religion, ihnen gefallen die neuen Führer und so schließen sie sich der Revolution an, ohne die Führer einer wirkungsvollen charakterlichen, psychologischen Überprüfung unterzogen zu haben.

Wir Menschen beurteilen andere Menschen meist nach simplen, unwissenschaftlichen Kriterien: Wenn sie aussehen wie wir, sprechen wie wir, derselben Ideologie oder Religion anhängen und andere (oberflächliche) Ähnlichkeiten aufweisen, mögen wir sie. Wenn sie uns schmeicheln, uns Hoffnungen und Versprechungen machen, mögen wir sie noch mehr. Wenn sie ohne mit der Wimper zu zucken großartige Behauptungen über ihre Biografie machen, beeindrucken sie uns. Wenn sie gegen „die da oben“ wettern, beklatschen wir sie. Wenn sie so selbstsicher sind, wie wir es gerne wären, dann mögen wir sie besonders. Wenn sie den Eindruck erwecken, die Gesetze der Physik aufheben zu können, dann sind wir sogar bereit, sie zu verehren. Nichts von all dem hilft uns aber wirklich, einen Menschen korrekt einzuschätzen. Denn so sehen wir nur das BILD von der Person, nicht die Person selbst. Vor der Revolution hatten die Menschen keine richtigen Maßstäbe zur Bewertung der Führer, während der Revolution haben sie keine Maßstäbe und nach der Revolution, wenn die neue Tyrannei sich gefestigt hat, haben sie auch keine.

Das Problem existiert aber nicht nur bei Regierungen und Möchtegern-Regierungen. Das Problem begegnet uns überall. Auch in der Familie. Früher galt ein vermittelter Ehemann als vielversprechend, anständig und gut, wenn er aus mehr oder weniger reichem, angesehenen Hause kam, wenn er ein charismatisches, ehrfurchtgebietendes Auftreten in der Öffentlichkeit hat, und wenn er in der Öffentlichkeit die erwarteten Normen erfüllt, wie beispielsweise die religiösen Vorschriften. So denkt also die (meist junge, also wenig erfahrene) Braut, da kann ja nicht viel schiefgehen, solange ich die Erwartungen an mich erfülle! Sobald die Ehe geschlossen und vertraglich abgesichert ist, geht der Horror dann los: Der Mann ist nur nach außen der Charmeur, zuhause ist er herrschsüchtig und aufbrausend. Er versucht, jeden Aspekt des Lebens seiner Frau zu kontrollieren, auch ihre Gedanken. Durch eine Abfolge von verbalem und physischen Missbrauch mit Phasen von Zuneigung entwickelt sie eine Art Stockholm-Syndrom. Jede Beschwerde, jede Kritik von ihr wird als niederträchtiger Verrat gewertet. Sie alleine ist schuld, der Fehler läge immer bei ihr, mit ihr stimme etwas nicht. Sie sei es eigentlich nicht wert, mit ihm verheiratet zu sein, müsse dankbar sein dass man ihr immer wieder eine Chance gibt. Innerlich hofft sie, den Mann mit der Kraft ihrer Liebe vielleicht irgendwann zu ändern, zu erlösen.

Hat sie genug Kraft, wird sie sich irgendwann aus dieser Gefangenschaft lösen. Hat sie dadurch bessere Maßstäbe gelernt, um andere Menschen zu bewerten, kann sie später einen anständigen Partner finden. Hat sie es nicht gelernt oder hat sie einen unbewussten Hang zu Narzissten, wird sie an einen weiteren Psycho geraten und der Zyklus beginnt aufs Neue.

Anstatt also im privaten, geschäftlichen und politischen Leben anhand von oberflächlichen Kriterien bewerten zu wollen, ob jemand anständig sei, brauchen wir ein weit besseres Verständnis und ein gesundes Misstrauen. Passt die behauptete Lebensgeschichte der Person zu den Fakten? Sind die Titel echt oder hat er betrogen? Bekam er aufgrund seiner familiären Verbindungen seinen Titel zugeschanzt? Gibt es Hinweise auf Verbrechen, die unter den Teppich gekehrt wurden? Ist er auffällig kurz und knapp wenn er seine Kindheit, seine Familie und seine Emotionen beschreibt? Passt diese Geschichte nicht zu den Fakten? Gab es Traumas in der Kindheit? Liebesmangel? Hat er diese Dinge verarbeitet? Was sagen einstige Weggefährten und Partner über ihn? Wie reagiert er auf sachliche Kritik? Hält er sich für eine Art Messias? Spricht er in vollem Ernst über Grausamkeit, die er all seinen ideologischen Feinden gerne antun würde? Wie behandelt er Menschen, die in der Hierarchie unter ihm stehen? Hat er sadistischen Gefallen daran, andere schwächere Menschen unglücklich zu machen? Hat er ein überzogenes Anspruchsdenken? Kann man ihn beim regelmäßigen Lügen ertappen? Gibt es größere Widersprüche in dem was er predigt und was er praktiziert? Hat er einen ewigen Hass auf diejenigen, die sich seinen Ausbeutungsversuchen entziehen und die ihm Bewunderung veweigern? Behauptet er, einen besonderen Draht zu übernatürlichen Wesen zu haben? Hat er ein Drogenproblem?

Alle diese Fragen und noch viele mehr müssen zufriedenstellend beantwortet sein, bevor man sich in irgendeiner Form stärker auf eine andere Person einlässt. Selbst wenn man kein endgültiges Urteil treffen kann beim ersten romantischen Date: Sind genügend Warnzeichen da, sollte man sich möglichst schnell aus dem Staub machen. Oder findet man beim weiteren Dating beim Nachgraben heraus, dass da mehr nicht stimmt.

Ideologie

Achten sie besonders darauf, wenn ihnen Ideologen schlechte Definitionen und Maßstäbe unterjubeln wollen, um zu bewerten, wer nun Freund oder Feind sein soll, was nun „gut“ und was „böse“ sein soll. Linke Revoluzzer definierten Privatbesitz, die Familie und das Recht auf freiwillige Verträge als das Urböse und waren bereit, mit äußerster Härte ihre Ziele zu vernichten. Als „gut“ galt schlicht alles, was den Bolschewisten auf ihrem Machttrip nützte, „schlecht“ war alles das sich gegen den roten Terror stellte.

Die Nationalsozialisten definierten „den ewigen Juden“, Intellektuelle, Franzosen, Russen usw. als „den Feind“. Vom Feind rührte „das Böse“ her, durch die Vernichtung aller Juden solle die intrinsisch „gute“ Herrenrasse ein Zeitalter der Vergöttlichung herbeiführen. Empathie und Logik, freies Wirtschaften und das Streben nach Harmonie galten als „schlecht“ und somit böse. Die Vernichtung von Menschenleben für die Ideologie war hingegen „gut“.

Auch moderne Religionen, Sekten und politische Bewegungen wollen diese Umdefinition aller Werte erreichen. Ein aktuell von mir diskutiertes Beispiel sind die revolutionären Anarchokapitalisten: Sie definieren den Feind als alles, was irgendwie mit Staatlichkeit zu tun hat. Dies ist ihr Satan. Als „gut“ gilt alles, was den Staat zersetzt und behindert, als „böse“ gilt alles was einen Staat erhält und zu verbessern sucht. Da ist es kein Wunder, dass ein Republikbefürworter  wie ich automatisch zum Feind dazugerechnet werde. Meine Worte gelten als „böse“, als sogenannter „Staazi“ sei ich Helfershelfer des Satan.

Unter den Unzufriedenen in einer Gesellschaft, die dramatische Veränderungen erzeugen wollen, herrscht wegen solchen höchst unterschiedlichen, unzureichenden Maßstäben Uneinigkeit. Viele kratzen sich am Kopf und wundern sich über die Zerstrittenheit. Für einen gläubigen Esoteriker ist die geistige Beschäftigung mit Ungerechtigkeiten und der horrenden Realität bereits „schlecht“, weil dies angeblich wegen kosmischer Gesetze über ngative Schwingungen mehr Übel hervorruft. Auch normale Emotionen wie Wut oder Fucht gelten als „schlecht“. Der physische Kampf gegen psychopathische Tyrannen gilt auch als böse. Der Feind sind Emotionen, Kampf, und „schwarzmagische“ finstere Gestalten. Für David Icke sind es zum Beispiel Blut trinkende Echsenwesen aus einer unteren Dimension. Bei Esoterikern ist auch Logik sehr unpopulär. In ihrem propagierten Moralbild müssen Krieg und Leid sogar existieren, weil es Teil des YinYang sei. Größere Fanatiker denken sogar, alles sei von einem bestimten Abstand aus betrachtet gut und es man dürfe nichts, rein gar nichts verurteilen. Wer bei dieser „Erkenntnis“ angekommen sei, sei erleuchtet und den „normalen“ Menschen überlegen.

Wundern sie sich nicht, dass all diese Ideologen nur mehr geistiges Chaos verbreiten und die Menschen voneinander unnötig trennen. Je fanatischer der Ideologe, umso eher wird derjenige sich vehement wehren gegen eine psychologische Betrachtung seiner Person, seiner Überzeugungen und seines Umfeldes. Versuchen sie mal, mit einem Neonazi über Adolf Hitler zu diskutieren. Der Neonazi glaubt, Adolf Hitler sei der größte Held der Deutschen gewesen, denn er hätte die Juden und deren Lakaien in England und den USA und Russland bekämpft. In Wirklichkeit absorbierte Hitler Preußen und den Rest Deutschlands in eine Politsekte und ließ sich darüber spielend leicht täuschen, Rückhalt aus England und den USA zu bekommen gegen die Russen. Eingewickelt in einen Mehrfrontenkrieg konnte Deutschland so geschlagen und Preußen vernichtet werden, die deutschen gemäßigten Aristokraten in die Bedeutungslosigkeit gebracht werden. Gewinner waren die alliierten Rüstungsindustrien, Banken und die Politik. Gerade die Feinde Deutschlands bekamen durch Hitler genau was sie wollten.

Hitler wuchs auf unter einem gewalttätigen Vater der die Familie und auch den Hund besinnungslos prügelte. Geliebte Geschwister verstarben. Er zog in den ersten Weltkrieg und holte sich die üblichen posttraumatischen Störungen der Soldaten, möglicherweise auch die grassierenden Geschlechtskrankheiten bei Prostituierten. Verwundet von Giftgas erfuhr er im Lazarett, dass der Krieg verloren war und schnappte noch mehr über. Bezugnehmend auf Nietzsche wollte er den neuen Übermenschen sehen, die empathielose Machtmaschine und die „Umwälzung aller Moralwerte“. Einer seiner engsten Bekannten erklärte, dass Adolf sich gemäß der zusammengestoppelten Pseudo-Germanen-Mythologie als Propheten hielt, der den Messias ankündigen werde. Sobald er politischen Erfolg hatte, hielt er sich dann doch für den Messias.

Moralische Maßstäbe mögen sich zwar im Laufe der Zeit verändern und werden subjektiv wahrgenommen, nichtsdestotrotz verstehen selbst völlige Laien, dass ein Serienvergewaltiger und Serienmörder böse ist. Dann wird es bei Laien aber schon schwammig: Ist er überhaupt schuldfähig? Experten fanden bei den berühmten Killern schnell heraus, dass jene durchaus wussten, dass ihre Taten Leid erzeugen würden. Es war ihnen einfach egal. Serienkiller haben auch weltweit zahlreiche Fans. Erst kürzlich erklärte eine 25-jährige ihre Verlobung mit dem inhaftierten Charles Manson. Im Internet tauschen Leute ihre Bewunderung für Manson und seine geistigen Ergüsse aus.

Ohne funktionierede Maßstäbe, wer nun der „Feind“ ist und was „gut“ bzw. „böse“ ist, kommen wir als Spezies nicht voran. Es dauerte bis zum 20. Jahrhundert, bis sich eine Wissenschaft über die Psyche des Menschen und über das pathologische Wesen von Herrschaft entwickelte.

Screening

Der Neurowissenschaftler und Professor für Psychiatrie und menschliches Verhalten an der University of California James Fallon hatte auf seinem Schreibtisch einen Stapel Hirnscans von Mördern, Schizophrenen und Depressiven sowie für ein anderes Projekt über Alzheimer einen weiteren Stapel Hirnscans von seiner gesamten Familie. Bei einem Scan mit deutlichen krankhaften Eigenheiten sah er seinen Namen darauf. Er hat einen für Psychopathen typischen zerebralen Kortex, was eine schwache Empathie, schwache Selbstbeherrschung und schwaches Moralbewusstsein zur Folge hat. In seiner Familie gab es sieben Menschen, denen Mord vorgeworfen wurde, darunter die berüchtigte Lizzie Borden. Lizzie Borden wurde wegen Verdachts des zweifachen Mordes verhaftet, erklärte aber vor Gericht, dass sie unschuldig sei. Sie nahm damals einen der besten Verteidiger, der für Geld zu haben war, den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts George D. Robinson. Die Geschworenen berieten eine Stunde lang, und Lizzie wurde schließlich in beiden Anklagepunkten freigesprochen.

Nach dem Freispruch zog Lizzie mit ihrer Schwester auf den „großen Hügel“ und benutzte das kleine Vermögen ihres Vaters, um das Leben zu führen, von dem sie schon immer geträumt hatte. Die Bürger von Fall River jedoch haben Lizzie bis zu ihrem Lebensende geächtet. Die Mordfälle an Abby und Andrew Borden wurden nie vollständig geklärt.

Professor James Fallon nahm sich selbst immer wahr als „sehr aggressiv“ und besessen von dem Konkurrieren mit anderen Menschen. Allerdings ist er selbst – soweit bekannt – kein Verbrecher. Glücklicherweise hatte er liebevolle Eltern und eine stabile Kindheit. In seiner Jugend wäre er nach eigenen Angaben fast auf die schiefe Bahn geraten, aber letztendlich wurde er zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft. Wie aber denken sie, wäre sein Leben wohl ausgegangen, wenn seine Kindheit schwieriger gewesen wäre? Während andere Kinder ohne das genetische Problem typische Probleme heil überstehen würden, wäre er vielleicht in eine ganz andere Richtung gegangen.

Niemand ist also automatisch abgeschrieben, niemandes Schicksal ist automatisch vorgegeben. Würden sie aber nicht wissen wollen, ob ihr möglicher Ehepartner, ihr Geschäftspartner oder ihr Abgeordneter, der zur Wahl steht, auf einem Hirnscan als Psychopath, wahrscheinlicher Sadist und/oder Schizophrener erkennbar ist?

Würden sie jemandem die Kontrolle über Streitkräfte, Polizei oder Geheimdienste geben, der ein Gehirn aufweist wie Adolf Hitler oder der Meuchelmörder in Zelle 354 des örtlichen Hochsicherheitstrakts? Würden sie nicht erwarten, dass so jemand mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit versuchen wird, andere Menschen zu rekrutieren, die ebenfalls schwere Aberrationen aufweisen, Menschen die „so sind wie er selbst“?

Die RAF-Terroristen hatten zeitweise bis zu 7 Millionen Sympathisanten im Volk. Wieso sahen Leute darüber hinweg, dass die RAF nur die Taten der NATO, nicht aber die der Sowjetunion verurteilten? Andreas Baader war höchst verdächtig in seinen Motiven, arrogant, selbstgerecht und widersprüchlich. Über die Terrordamen hieß es sarkastisch von Mitstreitern, sie hätten „morgens mit Säure gegurgelt.“

Eine Studie an Gefängnisinsassen, an denen bereits zuvor mit herkömmlichen Methoden Psychopathie disgnostiziert worden war, zeigte bei Hirn-Tests unter einer MRI-Maschine die Unterschiede zu einem normalen Gehirn. Manche Wissenschaftler vermuten, dass Psychopathen möglicherweise Emotionen nach Belieben einfach an- und ausschalten können. Bei Professor James Fallon ist seine zerebrale Beschränktheit vielleicht noch zu managen, bei vielen anderen führt die genetische und/oder in der kindlichen Entwicklung des Gehirnes erhaltene Beschädigung zu massiven Problemen.

Fallon ist nicht der einzige Psychopath in der Psychologie, und so überrascht es nicht, dass in einem neuen Trend Psychopathen immer häufiger als missverstandene Wesen beschrieben werden, die dem Klischee zufolge großartige Leistungen vollbringen können. Die wenigsten Degenerierten sind aber überdurchschnittlich intelligent. Weshalb sie mit verschiedenen Methoden versuchen, ihre Minderwertigkeitsgefühle mit grandiosen Fantasien zu übertünchen. Dazu dienen Drogenkonsum, Steroide, Guru-Verhalten, Diebstahl und Betrug sowie Manipulation anderer.

Sind die bisherigen Testmethoden also bereits völlig ausreichend? Nein. Ist die Etablierung eines effektiven Screening-Systems einfach? Bestimmt nicht. Wir haben aber nun mal dieses Feuer entdeckt und müssen lernen, damit umzugehen. Wenn uns das nicht gelingt, dann geben wir dem Gegner den Vorsprung durch Technik. Uns droht dann die alte Leier: Psychoapthische Herrscher definieren uns, die Normalen, diejenigen die noch bei klarem Verstand sind und normale Reaktionen auf die Unterdrückung haben, als psychisch krank. Bereits heute ließen sich gesunde Gehirne durch genetisch verändertes Material so verändern, dass man keine normale Aggression mehr spüren kann.

Mao

„Jeder Kommunist muss die Wahrheit verstehen: Politische Macht erwächst aus den Gewehrläufen.“

Dies sagte der geisteskranke Abschaum Mao Zedong, dem heute noch weltweit gehuldigt wird, wie einer religiösen Ikone. Bei den größten Führern des 20. Jahrhunderts handelte es sich um frappierend armselige Gestalten, zerrissene Seelen die in fast allen Belangen auffällig inkompetent waren. Mao verfolgte rücksichtslos sein ideologisch getarntes Machtstreben, während die sympathisierenden Beobachter im Ausland sich über Ideologisches unterhielten sowie mit unzureichendem Moralverständnis, anstatt zu verstehen, was dort eigentlich vor sich ging.

Mao entschied sich in seiner unendlichen eingebildeten Weisheit für die landwirtschaftlichen Techniken des sowjetischen Akademikers Trofim Lysenko, der nichts von der Vererbungslehre hielt und empfahl, Reis möglichst dicht anzubauen weil die Pflänzchen sich im Kollektiv „wohlfühlen“ würden. Die Empfehlungen des russischen Theoretikers waren natürlich völlig wertlos endeten im Desaster. Zusammengepfuschte technische Ausrüstung rostete nutzlos vor sich hin, während extrem teure Bewässerungssysteme nicht funktionierten, für die man extrem hohe Teile des Bruttosozialprodukts umverteilt hatte.

Wie reagierte man in den Zentren der Macht auf das grenzenlose eigene Versagen? Indem man die faulen Bauern, Saboteure, Agenten, das Schicksal und das Wetter für schuld erklärte. Man fälschte Zahlen, verbot Kritik unter härtesten Strafen und ging noch brutaler vor, bis die Menschen dermaßen am Ende waren, dass sie immer häufiger nicht mehr in der Lage waren, den angebauten Reis zu ernten, was die Situation noch verschlimmerte. Hilfsangebote aus den USA lehnte man stolz ab und verkaufte stattdessen lieber noch Getreide an die Sowjetunion, während die Leichen sich im eigenen Land stapelten.

Es wird geschätzt dass die sozialistische Regierung 70% des Massensterbens zu verantworten hat, der Rest mag auf das Konto von unglücklichen Wetterbedingungen zurückgehen. Zu keinem Zeitpunkt gab es bei Mao normale menschliche Reaktionen. Nichts außer mehr Hass. Der Mann auf den sich die Hoffnungen stützten, bessere friedlichere Zeiten zu bringen, ließ sechs bis zehn Millionen Menschen direkt von Regierungskräften töten. Mehrere zehn Millionen landeten in langer Haft, 20 Millionen davon starben. Rund 40 Millionen Tote gab es beim „großen Sprung vorwärts“ zwischen 1959 bis 1961. Man wärmte auch bizarrste Strafen aus längst vergangenen Jahrhunderten wieder auf, wie das zwangsweise Verfüttern eines Menschen an dessen Angehörige. Kinder verwendete man als Dünger.

Eine Ideologie auf Papier kann einen Menschen nicht erschießen oder in einen Schredder stecken. Ein Gewehr alleine kann auch niemanden erschießen. Selbst ein „Staat“ ist nichts als eine Legalfiktion. Jeder Staat besteht aus Menschen und nur Menschen können handeln.

AlexBenesch
AlexBenesch
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