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Wie unsere Wirtschaft die Kriegsindustrie Chinas hochzüchtet

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Es herrscht die verbreitete Annahme, dass wir einfach zu Elektrofahrzeugen wechseln werden, wenn die Ölpreise zu sehr steigen. Eine ähnliche Annahme besagt, dass Wind- und Solarenergie schon bald unsere Häuser beleuchten und unsere Fabriken mit Strom versorgen werden, wenn wir keine Kohle mehr verbrennen.

Es gibt einige sehr bedeutende Mineralien, die man als seltene Erden bezeichnet. Sie sind unerlässlich für die Konstruktion von Elektromotoren und Hybridbatterien. Die Welt hat nicht genug davon und man kann sie nicht ersetzen. Letztlich steht fest, dass die seltenen Erden für die Konstruktion von Windturbinen und Solarmodulen unbedingt erforderlich sind. Ohne Neodym ist eine Windturbine weit weniger effizient, und die von ihr erzeugte Energie ist entsprechend viel teurer. Gleiches gilt für eine Vielzahl elektronischer Geräte.

Auf persönlicher Ebene haben wir uns daran gewöhnt, dass die Preise für Elektroartikel immer weiter sinken. Jede neue Produktgeneration ist leistungsfähiger und kostet weniger als die letzte. Aber die sinkenden Preise werden nicht für immer Bestand haben, egal ob es sich dabei um Handys, Laptops oder Flachbildfernseher handelt, wenn wir einen Rückgang der seltenen Erden annehmen, die man für die Herstellung dieser Geräte benötigt. Im Gegenteil: Viele heute allgegenwärtige Geräte könnten auf dem besten Weg sein, Luxusgüter zu werden.

Selbst die Überlegenheit der US-Armee bei Waffensystemen könnte auf wichtigen Gebieten bald infrage gestellt werden, weil es an diesen wichtigen Rohstoffen mangelt. Ohne die seltenen Erden gibt es keine Präszisionsmunition, Laser-Zielgeräte, Luftfahrtsysteme, Radarsysteme, Nachtsichtgeräte, Satelliten- und Kommunikationssysteme.

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Die Förderung von diesen Mineralien ist unwirtschaftlich und giftig. China ist das einzige Land, das nennenswerte Mengen dieser Mineralien fördert. Derzeit beträgt sein Weltmarktanteil bei seltenen Erden 97 Prozent. Das bedeutet: Wenn die USA seltene Erden benötigen, müssen sie sie aus China importieren.

Ein weiteres Beispiel ist Europium, das man für optische Geräte, Laser und Lampen auf LED-Basis benötigt. Cerium und andere seltene Erden werden als Katalysatoren bei der Rohölverarbeitung eingesetzt, erhöhen die Erträge und und reduzieren den Energieaufwand bei der Raffinierung von Erdöl.

Man könnte annehmen, dass die USA aktiv werden, um ihre Versorgung mit diesen immer wichtiger werdenden Ressourcen zu sichern. Das Gegenteil ist der Fall. Das Land fördert keine seltenen Erden mehr. In den 80er Jahren wurden sie noch in den USA gefördert, aber China begann damit, weit unter den Kosten der amerikanischen Minen zu verkaufen. China verfügte nicht nur über den Vorteil billiger Arbeitskräfte, sondern das Thema Umweltverschmutzung spielte dort so gut wie keine Rolle. Wenn eine Mine seit langer Zeit geschlossen ist, kann man sie nicht so einfach wieder der Produktion zuführen. Alle Unternehmen, die die zusätzlichen Arbeiten an den Rohstoffen durchgeführt haben, existieren nicht mehr.

Toyota tat sich kürzlich mit einem Bergbauunternehmen aus Vietnam zusammen, um seine Versorgung mit Neodym und Lanthan zu sichern. Beide Elemente sind für den Bau von Elektroautos unersetzlich. Der Motor eines Toyota Prius enthält 2.2 Pfund Neodym, in jeder Batterie stecken 22 Pfund Lanthan. Eine 3-Megawatt-Windturbine enthält etwa zwei Tonnen seltene Erden.

Wie kam es dazu, dass China die Produktion dieser wichtigen Elemente vollständig beherrscht? Indem es eine rücksichtslose Preispolitik verfolgte. In Ländern mit freier Wirtschaft ist Gewinn die Motivation, etwas zu produzieren. Aber in einem vom Staatskapitalismus beherrschten Land gelten andere Regeln.

Chinas Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) hat angekündigt, ab 2001 Vorräte an seltenen Erden anzulegen. In einem Berichtsentwurf des MIIT heißt es, das Land werde den Export der schweren seltenen Erden Dysprosium, Lutetium, Terbium, Thulium und Yttrium in den kommenden Jahren komplett einstellen und die Exporte von Neodym, Europium, Cerium und Lanthan auf ungefähr 15.000 Tonnen pro Jahr begrenzen, während es 2008 noch 38.189 Tonnen und 2004 48.040 Tonnen waren. Das liegt weit unter dem aktuellen weltweiten Bedarf und droht die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien anzuwürgen, darunter Supraleiter, Hochleistungsmagneten und Katalysatoren.

Die amerikanische Armee ist sich der Wahrscheinlichkeit kritischer Versorgungsmängel bei wichtigen Mineralien bewusst, die sie für die Landesverteidigung braucht. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden die größten strategischen Reservedepots aber verkauft. Die Versorgung von Verteidigungssystemen, früher von der Regierung dominiert, wird heute von der zivilen Industrie angetrieben, die immer stärker von der globalen Versorgungskette für ihre Materialien abhängig ist. Während eines größeren Konflikts könnte sich diese Praxis als katastrophal erweisen.

Chinas militärische Entwicklung ist ganz offensichtlich dem gesamten wirtschaftlichen Fortschritt des Landes untergeordnet. Aber es gibt gute Gründe zu glauben, dass sich China auf den Tag vorbereitet, an dem es willens und in der Lage sein wird, seine wirtschaftlichen Interessen mit Gewalt durchzusetzen. Zwar verkündet Peking ein jährliches Militärbudget, das offiziell etwa zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht, aber unter China-Experten, darunter auch das amerikanische Verteidigungsministerium, ist allgemein bekannt, dass die Verteidigungsausgaben des Landes viel höher sind und etwa dem Dreifachen der offiziellen Zahlen entsprechen. Das ist ein höherer Anteil als in den USA. Aber selbst das ist nicht die ganze Geschichte.

Die Regierung kann nach Belieben und innerhalb kürzester Zeit Ressourcen vom zivilen in den militärischen Bereich verlagern. Zudem handelt es sich bei den Zahlen, die Chinas Militärausgaben beschreiben, um nominale Angaben. Passt man die Ausgaben des Landes der Kaufkraftentwicklung an, so erhöhen sich die Militärausgaben um 80% oder mehr.

 

AlexBenesch
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