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Warum Kampfdrohnen viel weniger effektiv sind als die meisten glauben

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Alexander Benesch

Drohnen haben das Image der ausgefeilten fernsteuerbaren Tötungsmaschine, sie tragen Namen wie Reaper oder Predator. In modernen Action-Filmen sehen wir stylische Einsatzzentralen oder gar superkompakte mobile Steuerungsgeräte für Kampfdrohnen, die sofort am Ziel ankommen und ihre Fracht abfeuern können. Der Pilot befindet sich tausende Meilen entfernt von dem Ziel bequem vor seinem „Joystick“.

In dem vierten Teil der populären Bourne-Reihe wird der Protagonist sogar in schlechtem Wetter und Schneegestöber von Drohnen mit ihren FLIR-Kameras verfolgt. Auch in Call of Duty und anderen Games steuert man zur Auflockerung mal eben eine Drohne und schickt seine Gegner zur Hölle.

Die Wirklichkeit sieht aber recht anders aus….

Drohnen sind wegen ihrer geringen Größe, dem geringen Gewicht und ihren Designs prinzipiell schlecht zu steuern. Sie wissen was mit einem kleinen Hobby-Copter passiert wenn leichter Wind bläst: Steuern unmöglich. Außerdem dauert es 2 bis 6 Sekunden bis ein Lenkbefehl bei dem Gerät ankommt und umgesetzt wird. Das Treffen von beweglichen Zielen ist da eine Übung im Erraten von deren nächsten Bewegungen.

Gesichter erkennen und Autokennzeichen lesen? Fehlanzeige! Die Bilder von den Kameras sind einfach noch viel zu schlecht. Größere, bessere Sensoren würden wieder mehr Daten and die Zentrale funken müssen und die Bandbreite ist knapp. Man kann wegen der Zeitverzögerung der Signale bei den meisten Modellen nicht alleine von tausenden Kilometern Entfernung aus steuern. Stattdessen müssen im Einsatzland eine separate Crew Start und Landung vornehmen.

Die weit entfernten Piloten entscheiden auch nicht, auf was geschossen wird. Jemand anderes hat ein Auge auf den Videofeed und bekommt wiederum Befehle von jemand anderem. Dann gibt es noch einen „Missionskoordinator“ und einen Screener, der schriftliche Berichte anfertigt über Missionen für die Vorgesetzten.

Die Arschkarte gezogen haben die Piloten: Sie müssen 11,5 Stunen dauernde Schichten ohne Pausen in engen, vollgefurzten Containern absitzen und auf Monitore starren, auf denen in 85% der Zeit nichts Spannendes passiert. Nach einem Beschuss müssen sie den Ort weiterhin beobachten und zusehen, was an Schaden angerichtet wurde. Tote Kinder und Zivilisten? Von Gegnern getötete eigene Truppen? Da muss man weiter fleißig auf den Bildschirm starren, was bei den Piloten PTSD und Depressionen auslöst.

Gegen feindliche Kampfbomber sind die Drohnen des US-Militärs noch völlig hilflos. Selbst wenn man sie mit hitzesuchenden Stinger-Raketen zur Verteidigung nachrüstet, wären die Propellerdrohnen mit gerade einmal 150 Km/H viel zu langsam.

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