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Der Parteiencheck vor der Bundestagswahl von Recentr: Teil 8 – Die PDV

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Ich komme gerade vom Wahllokal und meine Zweitstimme ging an die PDV, die einzige Partei, über die ich jemals klare Wahlempfehlungen ausgesprochen habe. Es ist auch die bisher einzige Partei, deren Führungsmitglieder mir nicht persönlich völlig fremd sind und mit deren Parteigeschichte ich verbunden werde. Es geht in diesem Parteiencheck also – im Gegensatz zu den anderen – auch um mich.

Die Faustregel lautet: Wer von der Existenz der PDV weiß und den freiheitlichen Way of Life für wünschenswert hält, der sollte sie auch wählen und nicht stattdessen „taktisch“ AfD stimmen. Die PDV hat zum Ziel, 0.2 Prozent für die Wahlkampfkostenerstattung zu erreichen und die notwendige Motivation zu erhalten, den Marathon weiterzulaufen und in Landesparlamente einzuziehen. Die AfD hingegen hat das Ziel, zwischen 5 und 10 Prozent aus dem Stand zu schaffen, in die Auschüsse zu gelangen und als Oppositionspartei hervorzustechen und weiterhin zu wachsen auf 12 bis 20%.

PDV-Wählen wird für die AfD wohl keinen Unterschied machen. Außerdem rangiert sie nach den großen Umfrageinstituten bei nur rund 3% bzw. nach eigenen Schätzungen bei 7% oder mehr. Keiner weiß, welche Zahlen stimmen. Ob Bundestagseinzug oder nicht, die AfD ist trotz ihrer kurz zurückreichenden Gründung bereits jetzt schon eine etablierte Kraft, die nicht wie ein Soufflée oder ein Luftballon oder wie die Piraten schnell die Luft verlieren wird. 0.1 Prozent mehr für die PDV hingegen bedeutet sehr viel.

Die PDV lebt nur von Leidenschaft, Liberalismus & Logik, nicht von Leihgeld, Logen und Lügen. Die Mitglieder brauchen Signale vom Wähler. Es geht bei der PDV noch lange nicht um lukrative Posten und die Verlockungen der Macht (denen anständige Menschen übrigens ohne große Mühe rational begegnen können), sondern bisher ist es nur ein riesen Haufen Arbeit mit ungewissem Ausgang. Das zeichnet übrigens den bestmöglichen Politiker aus: Er bringt Opfer. Er/sie würde lieber Zeit mit etwas anderem verbringen.

Es ist viel zu verfrüht, Urteile zu fällen über die Haltung in der Partei zu investigativen Themen oder die Unterscheidungsfähigkeit von Mitgliedern zwischen irrationalen fixen Ideen und seriösen Zusammenhängen. Eine Wissenschaft der Freiheit kommt nicht ohne eine wissenschaftliche Betrachtung von Tyrannei aus, genausowenig ohne die Fähigkeit, beide Bereiche in verständlichen Worten zu kommunizieren.

Ich bin nach wie vor als Journalist kein Mitglied der PDV, genausowenig wie Mitglied einer anderen Partei oder irgendeiner Organisation und ich lege genau die gleichen Maßstäbe und Kritikfähigkeit an, was auch mehr als notwendig war nach der umstrittenen und vor allem medial vermasselten Trennung von dem ehemaligen Bundesvorsitzenden Oliver Janich, samt der Entscheidung, mir gegenüber und auch vielen anderen zu schweigen.

Ich habe nicht vergessen, wie so einige Konservative und Linke aus meinem Publikum vor Jahren davongelaufen waren, als ich die neue Kleinstpartei PDV befürwortet hatte. Ich hätte auch das sagen können, was viele andere in weit etablierteren Positionen gesagt hätten: „Sorry, ich bin zwar selbst liberal, aber das sage ich nicht öffentlich. Ihr seid mir noch viel zu klein und zu kontrovers. Vielleicht später!“

Das Schweigen nach der Trennung von Oliver Janich erweckte den Eindruck als wollte man gegenüber mir sagen: „Sorry, wir wissen zwar selbst was los ist, aber das sagen wir nicht öffentlich. Ihr seid mir viel zu klein und zu kontrovers. Vielleicht später!“

Wenn 3000 meiner Leser und Zuschauer PDV-Mitglied werden würden, gäbe dies der Partei einen enormen Schub. Wenn eine völlig andere Organisation, sei es irgendein Jagd- oder Schießsportverband oder eine Mittelstandsvereinigung das fünffache an neuen Mitgliedern bewirken könnte, wäre ich der erste der dies als riesigen Fortschritt liberaler Politik werten würde, auch wenn investigative Themen und ich selbst dabei weit fern des Mittelpunktes stünden.

Man darf nicht vergessen, dass im Gegensatz zu etablierten Parteien mediale Eigendarstellung nicht die Kernkompetenz der PDV darstellt, sondern die bodenständigen Mitglieder noch nicht die Möglichkeit hatten, in Parlamenten die etablierten Kreise aufzumischen und die harten Forderungen zu stellen, die aber gleichzeitig realistisch genug sind um von halbwegs vernünftigen Mitgliedern mehrerer anderer Parteien mitgetragen werden zu können.

Der neue Bundesgeschäftsführer Roßmanith rief mich leider erst NACH den kontroversen Aussagen und Spekulationen des Ex-Bundesvorsitzenden Janich in meiner Sendung an, Wochen nach dem „Rücktritt“. Wie dem auch sei, der gesamte neue Vorstand hat nun freie Bahn um zu demonstrieren, dass man sich den Schritt reiflich überlegt hatte und tatsächlich in der neuen Konstellation eine effektivere Einheit bildet als zuvor.

In der Welt der Liberalen gibt es gefährliche Trends: Anarchokapitalismus der fast alle Menschen abschreckt und an der Realität vorbeigeht, zwielichtige Establishment-Gruppen die mit ihrem Geld „helfen“ und die Liberalen dabei dauerhaft oberhalb von 5% aber unterhalb von 10% halten wollen, oder sektiererische Ayn-Rand-Anhänger die nur für sich selbst einstehen und andere hassen, während die größten Sozialisten-Finanzierer wie die Rockefellers oder die Fords zu Göttern erhoben werden.

Ich bin einfach derjenige, der keine Rücksicht nehmen muss auf Popularitätswettbewerbe oder auf die Gemüter von taktierenden Ideologen, die anderen Preise verleihen um Druck auszuüben, keinen Gegenwind zu produzieren.
Ich bin derjenige, der das Ausmaß und den Ordnungsgrad der Freiheitsfeindlichkeit analysieren kann wie kaum jemand sonst. Ich bin außerdem derjenige, der die irrationalen Strömungen von Verschwörungstheorien kompromisslos analysiert wie kaum jemand sonst.

Wir leben in Zeiten, in denen Goldman Sachs Staatsoberhäupter in der EU besetzt, die Federal Reserve europäische Banken stützt, die NSA schlimmer als die Stasi agiert und die überwiegende Mehrheit der Bürger sich bewusst betrogen fühlt. Die Sozialisten beanspruchen das gesamte Feld der Ungerechtigkeiten für sich und pflanzen dem Ganzen ihren non sequitur „Sozialismus wird das lösen“ auf. Ich empfehle jedem Liberalen, meine anderen Parteienchecks zur Bundestagswahl zu lesen.

Fazit:

Erwarten sie keine filmreifen Fantasie-Gestalten und sektengleiche Einigkeit, sondern Liberale die mitten im Leben stehen. Wenn sie noch mehr Einfluss nehmen wollen auf die Geschicke der Partei als durch Wählen, werden sie Mitglied.

AlexBenesch
AlexBenesch
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