Die der CDU wohlgesonnene Zeitung „Welt am Sonntag“ veröffentlicht heute harte Vorwürfe gegen die AfD-Kandidatin und prominente Anti-Euro-Aktivistin Beatrix von Storch – es geht um angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von rund 100.000€ an Spenden aus dem Verein Zivile Koalition e.V.
Es nicht klar ersichtlich, seit wann die Welt über ihre Informationen verfügt und ob sich der Veröffentlichungstermin mehr oder weniger einfach so ergeben hat. Kurz vor der Bundestagswahl stützt man sich in dem Bericht auf „Dokumente, Aussagen und eidesstattliche Versicherungen“ gegen die konservative Adelige auf dem Listenplatz 2 der Alternative für Deutschland in Berlin. Das Material stammt womöglich von Mitgliedern des „Zivile Koalition e.V.“ die mit der Welt zusammenarbeiten. Die Zeitung Welt hat in den letzten Monaten durch diverse überraschend deutliche Veröffentlichungen gegen Rettungsschirme und Einheitswährung nach und nach etwas an Glaubwürdigkeit unter eurokritischen Konservativen zurückgewonnen, dahingestellt ob es sich dabei nur um Strategie handelt.
Das Blatt spricht über 98.000€, die nach und nach von einem Konto des Storch-Vereins in Bar abgehoben und in ein Bankschließfach gebracht worden seien.
Nach dem Enteignungs-Desaster in Zypern scheint solch ein Schritt zunächst völlig logisch – insbesondere von einer Euro-kritischen Organisation. Bankfillialen geben äußerst ungern größere Summen Bargeld heraus, weil jenes einen höheren rechtlichen Status besitzt als das sogenannte elektronische Buchgeld in den Computern und sich nach dem Abheben nicht länger unter Kontrolle des Bankunternehmens befindet, welches dringend eine winzige Mindestreserve halten muss um nicht Opfer eines Kundenansturms zu werden oder temporäre Bankenferien verhängen zu müssen und damit das Vertrauen in die eigene Solvenz zu untergraben. Die Welt lässt diesen Einwand nicht gelten:
„Als ob in Deutschland ständig Bankenpleiten drohten.“
Vielmehr geht es ins Spekulative:
„Die Dokumente legen den Verdacht nahe, Sven und Beatrix von Storch könnten Spendengelder für Privates ausgegeben haben.“
Kassenprüfer Sven von Storch sei vielleicht zwei Monate lang in Chile gewesen, wo er geboren ist und Teil seiner Familie lebt, und hätte dort Geld abgehoben. Chile gilt als eine der letzten liberalkonservativen Bastionen in Südamerika. Beatrix bestätigt ein ordnungsgemäß verbuchtes Darlehen über 10.000 € vom Vereinskonto.
Sogenannte „Eingeweihte“ hätten der Welt am Sonntag in eidesstattlichen Versicherungen weitere Informationen geliefert über ein paar hundert Euro Miete für eine Wohnung in Berlin, die laut Verein Gäste unterbringen und Hotelkosten sparen soll, 40 € die ein paar Monate lang bezahlt wurden und einmalig 600 oder 700 Euro. Kleinstkram im Verhältnis zu den Skandalen hoher Politiker und Rettungsschirmen.
Ganz unten plaziert die Welt ein Video mit AfD-Chef Bernd Lucke. Dieser beklagte sich kürzlich darüber, dass die großen Meinungsforschungsinstitute bewusst seine Partei kleinrechnen würden, um die Großkunden der etablierten Parteien nicht zu verschrecken. Die Welt gilt als CDU-nah. Lobbypedia listet auf:
Michael Stürmer, Chefkorrespondent der „Die Welt“, ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrat der CDU. Führende Repräsentanten von Springer sind Vertraute/Freunde/Förderer von Spitzenpolitikern der CDU/CSU und FDP. Die Großaktionärin Friede Springer ist eine Freundin von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Bild-Chefredakteur Kai Diekmann ist ein Bewunderer und Freund des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU), ein Förderer des ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und ein Kumpel von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Der Cheflobbyist für Deutschland Dietrich von Klaeden ist ein Vertrauter von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP), sein Bruder Eckart von Klaeden ist (bis Ende 2013) Mitglied des CDU-Bundesvorstands und Staatsminister von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
