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Putins schmieriger NY-Times-Kommentar an das amerikanische Volk fördert seinen künstlichen Ruf

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Ein Kommentar von Alexander Benesch

Der russische Dauerpräsident Vladimir Putin veröffentlichte in der Zeitung New York Times einen Kommentar über den Syrien-Konflikt, der direkt an die amerikanische Bevölkerung gerichtet ist und seinen künstlich-zurechtgefälschten Ruf als friedensstiftender, vernünftiger Großmachtsführer weiter aufmöbeln soll.

Putin hätte den Kerninhalt selbst geschrieben, so seine Pressesprecher, der dann von seinen Assistenten weiterbearbeitet worden und dann von der amerikanischen PR-Firma Ketchum an die NY Times angeboten worden wäre. ProPublica veröffentlichte die Information, dass Ketchum einen Vertrag mit der russischen Föderation hätte, um „Russland als einen vorzüglichen Ort für ausländische Investments“ zu bewerben. In der ersten Hälfte von 2013 seien dafür 1,9 Millionen Dollar geflossen, während der Staatskonzern Gazprom nochmal 3,7 Millionen zahlte.

Interessanterweise zählt die US-Bundesregierung zu den besten Ketchum-Kunden mit bisher 100 Millionen Dollar erfülltem Auftragsvolumen. Alle lausigen Behörden ließen mit Steuergeldern ihren Ruf mit Hilfe der PR-Profis verbessern, vom Bildungsministerium über das Finanzamt IRS zur US Army. Über die Unterfirma GPlus Europe werden gerne ehemalige EU-Funktionäre rekrutiert wie etwa der Ex-Sprecher der EU-Komission für Industrie, der den Europäern die Abhängigkeit von Gazprom schmackhaft machen soll.

In dem NY Times-Kommentar heißt es von Putin bzw. seinen Ghostwritern, man dürfe keine gewaltsamen Maßnahmen gegen Syrien ergreifen und etwa einen Regimewandel herbeiführen:

„Wir beschützen nicht das syrische Regime, sondern das internationale Recht.“

„Dieser interne Konflikt, angeheizt durch ausländische Waffen für die Opposition, ist einer der blutigsten der Welt.“

Keine Frage, dass die NATO sowie Katar und Saudi-Arabien hier einen illegalen Stellvertreterkrieg finanziert haben, nichtsdestotrotz gab es bereits in vergangenen Jahrzehnten groteske Massaker des Assad-Clans, die nie gesühnt wurden und radikale Strömungen wachsen ließen wie ein Krebs. An der Wut sind die Assads selber schuld: 1982 ließ Hafez Assad beispielsweise den muslimischen Widerstand in der Dissidentenstadt Hama mit Panzertruppen einfach niederwalzen. Resultat: Bis zu 30.000 Tote. Das Sagen im Land haben noch die Alawiten, eine nur teilweise muslimische Sekte, sie stellen nur 10 Prozent der Bevölkerung.

Das letzte Mal, dass die New York Times einen Beitrag von Putin veröffentlicht hatte, war 1999 als es in Russlands Interesse lag, die nach Unabhängigkeit strebende Privinz Tschetschenien anzugreifen. Der Ton Putins erinnert frappierend an den von Obama heute:

„Traurigerweise war eine entschiedene bewaffnete Intervention der einzige Weg um weitere Verluste zu vermeiden, sowohl innerhalb als auch weit außerhalb der Grenzen von Tschetschenien, und auch um weiteres Leiden zu verhindern von so vielen Leuten die von Terroristen unterdrückt werden.“

AlexBenesch
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