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Investigativautor Guido Grandt distanziert sich scharf von Alpenparlament.tv und Verlag

Datum:

Alexander Benesch

Der bekannte Investigativautor Guido Grandt erklärte kürzlich seine Distanzierung von der schweizer alternativen Medienplattform Alpenparlament, einer Booking-Firma für Vorträge und einem verbandelten Verlag auf Grund von „gewichtigen Gründen“. Auf seinem Blog schrieb er, wegen „interner Probleme“ die er zu einem späteren Zeitpunk näher erklären möchte, die Auflösung des Buchvertrages mit dem Verlag Weltenwandel über das Werk “Staatsaffäre Natascha Kampusch” anzustreben.

Ein Gesellschafter des Weltenwandel-Verlages ist Teil der Redaktionsleitung für das Alpenparlament.tv. Grandt untersagt, „jegliche Werbung, jegliche Werbespots, jegliche Videos, jegliche Einspieler, jegliche Filme, jegliche Aufnahmen etc. per Internet, DVD, TV-oder Printbeiträgen mit meiner Person und/oder meinem Namen weiter über die Plattform Alpenparlament/Alpenparlament.tv oder Ihre Zeitschrift “Die Klarheit” weiterzuverbreiten.“

Es geht aber nicht nur um die bislang nicht näher benannten Auseinandersetzungen mit dem Verlag, sondern auch um diverse Persönlichkeiten, die Grandt nicht länger mit sich assoziiert haben will.

Der umtriebige Frischknecht

Initiator vom Alpenparlament ist Martin Frischknecht. Eine Kasette und Broschüren über die „Neue Weltordnung“ verbauten ihm Ende der 90er Jahre die Politkarriere in der Schweiz. Folglich versuchte er es in der Geschäftswelt und stieß noch mehr Kontroversen los. Die Zeitung Schweizer Beobachter wähnte ihn hinter der Levellab AG, mit deren Heizung eine Kundin beispielsweise 326.000 Franken in den Sand gesetzt habe. Für das Geld soll die 82-jährige 2009 ein „Kleinkraftwerk“ für ihr Mehrfamilienhaus erworben haben.

Eine Expertise bescheinigte laut den Zeitungsberichten grundsätzliche Mängel und dass die Anlage gar nicht richtig funktionieren könne. Andere Kunden waren genauso sauer, die Firma erklärte Konkurs. Inzwischen betreibt er die Firma Fritonex AG und verkauft umstrittene Heilgeräte mit vollmundigen Versprechungen, über die u.a. die Berner Zeitung und die Neuer Zürcher Zeitung berichtet haben:

„Diese «Therapiegeräte» sollen laut Frischknecht alle möglichen Krankheiten heilen – von Hepatitis über Tuberkulose und Syphilis bis zu HIV. Gegenüber der NZZ erklärt Frischknecht, auch Malaria könne man damit heilen – innert nur 15 Minuten.“

Geräte wie der FriZap, der Wunderzaper, QuickZap, oder Power Tube werden in diversen Internet-Sendungen und in Anzeigen beworben. Der Powertube Gold kostet in Deutschland 1998,00 €, der QuickZap 798,00 €.

Eine Studie, die man sich über die Geräte herunterladen kann, stammt von den Autoren Erwin P. Mabborang, MD. und Ladislao N. Yuchongco, MD. Die Versuche sollen stattgefunden haben in der Einrichtung namens Malolos San Ildefonso County Hospital, die anscheinend in den Phillipinen liegt. Eine weitere, englischsprachige Studie aus München beschäftigt sich mit dem Einfluss niedriger Ströme durch Geräte der Fritonex AG auf Proteine. Der Strom löse elektrischen Stress aus und Zellen würden darauf in einem bestimmten Umfang reagieren. Die wenigsten potentiellen Kunden würden wohl das Fach-Kauderwelsch überhaupt verstehen und einen konkreten Nutzen für sich herauslesen.

In der Publikation „Zeitenschrift“ wirbt man nicht so zurückhaltend wie auf den Webseiten des deutschen Vertriebs von Fritonex-Geräten: Da spricht man von wundersamen möglichen Effekten bei einem Darmkarzinoid, einem von Asthma geheilten Mann, sowie hunderten weiteren positiven Erfahrungsberichten:

„Martin Frischknecht hat mittlerweile Hunderte positive Erfahrungsberichte dieser Art schriftlich vorliegen, von Fußpilz über Zahnschmerzen bis hin zu Hepatitis C und entzündeten Kuh-Eutern. Doch schreiben darf er darüber nicht, weil die Schweizer Gesundheitsbehörden ihn sonst vor Gericht zerren. Sein Buch Gesundheit als Chance wurde bereits verboten.“

Der Autor Guido Grandt forderte schriftlich eine Übersendung diese Erfahrungsberichte an.

Es gibt viele weitere sogenannte Zapper im Netz. Neben kommerziell vertriebenen Zappern finden sich im Internet auch zahlreiche Bauanleitungen, die aufzeigen, wie einfach Zapper häufig konstruiert sind. Meist enthalten sie nicht viel mehr als einen Oszillatorchip vom Typ 555 (Wert unter 1 Euro) sowie einige Widerstände, Kondensatoren und bunte LED-Lämpchen.

Die windigen Goldverkäufer

Im Alpenparlament und bei Jo Conrads Bewusst TV traten mehrere Vertreter aus der Firma KB Edelmetalle auf. Mike K. galt als “Goldexperte und Goldproduzent, sowie Inhaber von KB Edelmetalle und der KB-Raffinerie” im Gespräch mit Moderator Michael Vogt. KB versuchte, seinen Kunden kleine Goldmengen über einen vereinbarten Sparvertrag ab monatlich 50 Euro über einen Multi-Level-Marketingvertrieb zu verkaufen.

Auch war vorgesehen, das Gold in der Schweiz in einem Bergstollen zu deponieren. Der österreichische ORF warnte 2009 vor dem Geschäftsgebaren der KB Edelmetall. Demnach wurden den Kunden nach einem Finanzierungsmodell jahrelang nur Provisionen gezahlt und kein Vermögen aufgebaut. Auch der Düsseldorfer Branchendienst investment intern warnte im Dezember 2010, da KB Edelmetall Anlegern Gold aus vorgeblich eigenen Minen im Ausland zu vermeintlichen Sonderkonditionen und so genannte Tresorscheine als Währungsersatz anbot.

Nach Angaben von investment intern hate das Unternehmen bis dahin jedoch kein Gold gefördert, Abbaugenehmigungen in der Türkei wurden nicht erteilt. Nach Recherchen der Fernsehsendung Frontal 21 aus dem Jahr 2010 existiert ein behaupteter Schweizer Sitz der Firma KB Edelmetall nicht. Nachdem ein offensichtlicher Geldkurier der KB Edelmetall auf dem Weg nach Riga vom Zoll mit 815.950 Euro angetroffen wurde, liegt der Verdacht vor, dass eingesammelte Gelder nicht für Goldankäufe verwendet, sondern die Gelder ins Ausland gebracht werden.

Gegen Mike K. wird seit dem Jahr 2010 wegen des Verdachts des Betruges (und weiteren Personen) von der Staatsanwaltschaft München I ermittelt. Ebenso hat die Staatsanwaltschaft des Schweizer Kantons Luzern gegen Mike K. Untersuchungen geführt und diese an die Staatsanwaltschaft München abgegeben.

Bejamin E. war oder ist noch tätig für KB Edelmetalle. Er ist außerdem erster Vorstand des Vereins Aufbruch Gold-Rot-Schwarz e.V. aus der Reichsbürger-Szene, an dem das Interesse extrem stark nachgelassen hat. Eine Kontroverse entstand um die Verwendung des eingesammelten Geldes der ersten Konferenz und widersprüchliche Angaben über die Höhe der Saalmiete. Eine weitere Initiative von Benjamin E. heißt „Verfassung Jetzt“. Sie bewirbt die wahnhafte Germanische Neue Medizin nach Ryke Geerd Hamer, eine „Neuordnung“ der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Verbreitet wird ein Verfassungsentwurf für eine utopische „Republik Germanien“ oder einem „Bund Deutscher Völker“, dem eine esoterisch anmutende Präambel mit zusammengewürfelten Bezügen zur Gaia-Hypothese und Quantenmystik vorangestellt ist.

AlexBenesch
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