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Bitcoin gelten in Deutschland nun als "privates Geld", Transaktionen werden steuerpflichtig

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Der FDP-Agbeordnete Frank Schäffler erfuhr nach seiner Anfrage beim Bundesfinanzministerium, dass die digitale Währung Bitcoin als „Rechnungseinheiten“ und „privates Geld“ für „multilaterale Verrechnungskreise“ anerkannt ist. Kursgewinne seien erst nach einem Jahr gehaltener Einheiten steuerfrei, davor seien 25 Prozent fällig wie bei Aktien. Dies kann für Bitcoin-Spekulanten unter Umständen teuer werden, da der Kurs von unter 10$ rasant bis auf über 250$ angestiegen war. Steuerberater sind hier in der Pflicht, ihre Klienten korrekt zu beraten.

Gewerbliche Händler und Wechselstuben werden möglicherweise darüberhianus auch noch Umsatzsteuer entrichten müssen. Frank Schäffler erklärte auf seinem Twitter-Account:

„Hayek hätte seine helle Freude daran. Die Geldprivatisierung beginnt.“

Die wichtigsten Bitcoin-Fragen:

  • Ist Bitcoin eine Revolution? Nur weil eine Währung relativ neu und nicht-staatlich ist, folgt daraus nicht zwangsläufig, dass sie deshalb automatisch gut und empfehlenswert ist. Es gab viele Zeiten in der Geschichte ohne staatliche Zentralbanken und dort gab es neben legitimen privaten Währungen auch immer wieder gescheiterte oder sogar kriminelle Geldexperimente.
  • Gibt es eine zentrale Stelle bei Bitcoin? Es gibt ein zentrales Entwicklerteam und eine kleine Gruppe weiterer Früheinsteiger die auf Unmengen von Bitcoins sitzen, die vor Jahren abseits der Öffentlichkeit ohne Aufwand und Kosten erzeugt wurden. Diese elitäre Kaste sitzt ganz oben in der Futterkette. Der Moral Hazard besteht aus geheimen Absprachen, Kursmanipulationen und Insider-Trading. Wussten bestimmte Leute, dass sie gleichzeitig genau bei 266$ den Rausverkauf starten sollten um gwöhnliche Spekulanten abzuzocken? Können die Bitcoin-Hamsterer nicht theoretisch Medienfiguren mit Coins aus ihrem riesigen Fundus bestechen um einen Hype zu generieren? Als normaler Bitcoin-User und hoffnungsvoller Spekulant ohne Insider-Connection können sie nicht an der Infrastruktur herumschrauben. Irgendwo, an bstimmten physischen Punkten, muss sich Bitcoin mit der realen Welt treffen und dort können existierende Regulierungen greifen oder neue entstehen. Ohne die Wechselstuben läuft praktisch nichts. Diese sind einfache Webseiten, die mit normalen Möglichkeiten angegriffen werden können und auch regelmäßig angegriffen werden. Wenn die sich nicht an Regulierungen halten, kommen die Behörden. Mt. Gox alleine handhabt bereits 80% aller Trades weltweit und hat nun während dem Kursabsturz einfach 12 Stunden lang das Trading ausgesetzt um, „den Kurs zu stabilisieren“. Eine Wechselstube agiert hier also wie eine Zentralbank und verordnet quasi einen Bank Holiday um den Kurs zu manipulieren. Das ist ungefähr so als würden die Bankautomaten nichts mehr ausspucken weil damit ein Run verhindert werden soll.
  • Wie transparent ist Bitcoin? Eine Prüfung des Codes ist theoretisch möglich. Selbst wenn sie jemanden darauf ansetzen der sich auskennt, findet derjenige unmöglich alle Schwachstellen und Geheimnisse weil er nicht genau weiß was er sucht. Es ist ungefähr so als müssten sie in einer riesigen Uni-Bibliothek nach harmlos aussehenden Botschaften auf bestimmten Seiten einzelner Bücher suchen.
  • Wie anonym ist Bitcoin? Die Bitcoin-Entwickler haben klargestellt, dass es ihnen primär um ihre Karriere und ihren Reichtum geht und sie keinen Ärger mit den Behörden anstreben. Man nahm die Einladung der CIA an, eines Auslandsgeheimdienstes (!), genauer gesagt die Einladung der Ventura Capital-Firma In-Q-Tel der CIA, die „Technologien fördert, welche den Interessen der US-Regierung im Bezug auf nationale Sicherheit nützt“. Die Entwickler erklären immer wieder, dass keine Anonymität gewährleistet wird und man sehr dumm wäre, Zahlungen damit zu tätigen die der Regierung missfallen. Anonymisierungstools kann man getrost vergessen. Selbst die besten Anonymous- und LulzSec-Hacker konnten ihre Identität nicht verschleiern. Der TOR-Service wird nachweislich mit Geld der US-Regierung gefördert und entwickelt. Regierungen regulieren ohne Mühe die Umschlagplätze, die Wechselstuben und Läden die Bitcoin akzeptieren. Man passt sich Bitcoin an, wenn es ein größeres Volumen erreicht. Die BTC-Entwickler wollen Kohle machen, nicht dem Volk beim Steuerhinterziehen oder beim Assets in Sicherheit bringen helfen.
  • Ist Bitcoin Vollgeld? Bitcoin erfüllt noch nicht einmal stärker die grundlegenden Geldfunktionen. Hosenknöpfe sind demnach genauso Vollgeld. Außerdem blüht bereits der Bitcoin-Derivatemarkt: Bald in NY die „leveraged forex trading platform“ für Bitcoin namens Coinsetter, Exante’s Bitcoin Fund, ICBIT.se, TorBroker und viele mehr. Großbanken wie Goldman haben alle Kommentare verweigert, ob sie selbst in Bitcoin eingestiegen sind.
  • Ist Bitcoin der Erzfeind der Zentralbanken? Digital-Geld ist etwas, das das Establishment längst vorausgesehen hat. Vom Club of Rome geförderte Publikationen über die Zukunft des Geldes beschreiben ein Weltwährungssystem mit mehreren kleinen, überwachten Alternativwährungen nebendran. Bernard Lietaer, der ehemalige Zentralbanker und über den ECU Mitverantwortlicher des Euro, schreibt in seinem Buch „Das Geld der Zukunft“ bereits 1999: „Darüberhinaus wird noch ein neues Experimentierfeld für unsere Währungen untersucht, die Cybersphäre, die Entwicklungsmöglichkeiten für zahlreiche Währungsinnovationen bietet.““Die Firma DigitalEquipment will ihr Zahlungsmittel Millicent als Konkurrenz zu CyberCoin auf denMarkt bringen und verspricht jetzt schon, damit die Kosten für eineTransaktion im Internet von 26 Cent auf 0,1 Cent zu drücken. Von anderen Unternehmen wie Citibank, Verifone und Microsoft weiß man, dass sie ähnliche Produkte entwickeln.“ Natürlich muss laut Lietaer eine globale, nachhaltige Referenzwährung existieren die über allem steht. Bill Gates sprach in einem Interview über „digital mining techniques“ und nannte es interessant, nicht eine Bedrohung.
  • Werden Bitcoins auf 1000 oder 10.000$ steigen? Solchen Hype hört man von Bitcoin-Priestern wie Max Keiser, der laut eigenen Angaben mit den BTC-Insidern unter einer Decke steckt. Gier frisst Hirn und solche Verheißungen sollen nur genügend neue hoffnungsvolle Spekulanten anziehen. Spekulanten laufen jetzt schon zu Konkurrenzwährungen über. Bitcoin wird als Spekulationsobjekt uninteressant sobald der Kurs lange Zeit nicht mehr steigt sondern stagniert oder sinkt. Je mehr leute zu mehr Konkurrenten laufen um „schnelles Geld“ zu machen, umso stärker fällt Bitcoin. Diejenigen Früheinsteiger, die auf Millionen Coins sitzen, die vor Jahren abseits der Öffentlichkeit spielend leicht zu erzeugen waren, haben also nur begrenzte Zeit, diese abzustoßen, was den Kurs völlig in den Keller sacken lassen würde.
AlexBenesch
AlexBenesch
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