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Die russische Desinformation und die bizarre Geschichte des modernen Antisemitismus

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Von Alexander Benesch

Der moderne Antisemitismus hat erstaunlich viel mit Russland zu tun und wird nach wie vor erstaunlich erfolgreich zur Manipulation derer benutzt, die ihn nachfragen und auf ihm ihre politisch-weltanschaulichen Überzeugungen basieren.

Unter den Zaren durften Juden sich in Russland nur in einem begrenzten Gebiet permanent niederlassen, wo heute Litauen liegt, Weißrussland, die Ukraine und Westrussland. Viele schlossen sich später wegen dem grassierenden Judenhass bereitwillig den Bolschewisten an, ohne die Folgen abschätzen zu können.

Die Zaren und ihr korrupter Beamtenapparat behandelten die jüdische Minderheit generell als Fronsklaven und Prügelknaben. Gab es mal wieder einen Beamtenskandal unter dem die bäuerliche russische Bevölkerung leiden musste, erfanden die Propagandisten einfach wieder einen jüdischen Plot und die gewöhnlichen Menschen droschen auf das Ersatzfeindbild ein bis sie sich abreagiert hatten. Größere Pogrome gab es seit April 1881. Zar Alexander III professionalisierte diese Vorgehensweise noch zusätzlich. Ein berühmter Fall war 1903 ein Junge in Kischniew, den ein Verwandter umgebracht hatte. Die russischen Medien fabulierten von einem Judenmord worauf es drei Tage lang Massaker und Ausschreitungen gab. Das Ergebnis: 120 Tote, 500 Verletzte.

Viele jüdische Bürger, nicht alle davon religiös, schlossen sich revolutionären Gruppen an oder flüchteten nach Europa und in die USA. Zwischenstationen in russischen Gefängnissen wegen „umstürzlerischen Aktivitäten“ führten zu einer noch stärkeren Radikalisierung.

New York

Der Revoluzzer jüdischer Abstammung Leon Trotzki, alias Lev Bronstein, landete mit seiner Familie am 13. Januar 1917 in New York. Anhänger von ihm zogen auch nach Mexiko und erlangten dort Einfluss. Trotzki, der offiziell nur Artikel für eine Zeitung schrieb, lebte seltsamerweise auf großem Fuß: Appartment in der Großstadt, Telefon, Kühlschrank, Chauffeur. Als er 1917 zurück nach Petrograd ging um die Bbolschewistische Phase der Revolution zu organisieren, hatte er 10.000$ in der Tasche, nach damaligem Wert eine ganze Stange Geld. Woanders bekamen die Bolschewisten 1 Million Dollar aus amerikanischen Kreisen überstellt. Genauso wichtig wie das Geld waren aber die Beziehungen nach Amerika.

Das British Directorate of Intelligence sprach in einem geheimdienstlichen Bericht davon, dass Gregory Weinstein, der später ein prominentes Mitglied des Sowjetischen Büros in New York wurde, Geld für Trotzki in New York gesammelt hatte. Das Geld stammte aus Deutschland und war durch die Volkszeitung, eine deutsche Zeitung in New York die von der deutschen Regierung unterstützt wurde, bewegt worden.

Louis C. Fraina, der die Trotzki-Resolution mitgesponsert hatte, schrieb ein unkritisches Buch über das Finanzimperium der Morgan-Familie. US-Präsident Woodrow Wilson verschaffte Trotzki einen Pass, damit jener nach Russland zurückkehren und die „Revolution voranbringen“ konnte. Die nicht eingeweihte britische Polizei war außer sich, aber die britische Regierung befreite Trotzki aus den Fängen der auch nicht eingeweihten Kanadier, die ihn abgefangen und festgehalten hatten.

Der US-Botschafter für Deutschland William Dodd sagte später, dass Charles Crane, dessen Sohn vertraulicher Assistent des US-Außenministers Robert Lansing war, eine aktive Rolle in der Kerenski-Phase der Revolution spielte. In New York war schließlich das Büro der Sowjets im World Tower Building, 110 West 40 Street aufgemacht worden, über welches die Revoluzzer allerhand wichtige – und illegale – Geschäfte mit amerikansichen Firmen machten. Außerdem unterstützte man die aufkommende kommunistische Partei in den USA und prominente Linke. Chef des Büros war der Deutsche Ludwig C. A. K. Martens. Ermittler von Scotland Yard waren alarmiert.

Ein weitere wichtige jüdische Figur war Julius Hammer. Die Hammer-Familie hat sei 1917 enge Bindungen mit dem Sowjetregime. Armand Hammer bekam die lukrativsten Verträge mit der roten Diktatur im Osten. Julius und der Urpatriarch Jacob Hammer waren noch in Russland geboren worden. Armand und andere Familienmitglieder wurden in den USA geboren und machten den Ölkonzern Occidental Petroleum Corporation zu einem der größten seiner Art.
Julius Hammer finanzierte den linken Flügel der sozialistischen Partei in den USA. Mit anderen zusammen gründete er den Lenkungsausschuss, der in der kommunistischen Partei der USA resultierte. Der jüdische Anwalt und spätere Richter am obersten Gerichtshof der USA, Felix Frankfurter, tauchte in Ermittlungsberichten auf als Unterstützer des Sowjetbüros in New York. Er vertrat öffentlich die Haltung, dass Amerika die Sowjetunion anerkennen solle.

Zu den großen US-Konzernen, die glänzende Geschäfte machten mit den Sowjets, zählten die Chicago Packers, die United States Steel Corporation, Rockefellers Standard Oil, American Steel Export Company, International Harvester Company, Aluminum Company of America, Ford Motor Company und viele weitere.

Auch einflussreiche Europäer halfen dem jungen Sowjetregime, wie der Banker Dmitri Rubenstein, der im vorrevolutionären Petrograd inhaftiert worden war. Zu seinem Syndikat zählten auch Denisoff von der ehemaligen sibirischen Bank und Davidoff von der Bank of Foreign Commerce. In Stockholm war es der Banker Abram Givatovzo, Schwäger von Trotzki (Bronstein) und Lew Kamenew. Dann gab es noch Gregory Benenson, ehemals Vorsitzender der Russian and English Bank in Petrograd, in deren Vorstand einflussreiche Briten saßen wie Lord Balfour oder Sir I.M. H. Amory. Während all diese Unterstützung lief, kämpften noch amerikansiche Truppen gegen sowjetische Truppen im Norden Russlands.
Die Finanz-Zirkel, die das Sowjetbüro in New York unterstützen, starteten interessanterweise die nach außen hin streng antikommunistisch auftretende Gruppe „United Americans“. Leute wie Otto H. Kahn von Kuhn Loeb & Co. verschleierten dadurch die Spuren.

Die Zaren wittern Probleme

Die Eliten aus den USA, okkulte Geheimzirkel wie Skull & Bones, Familien aus Europa sowie einflussreiche jüdische Banker-Clans wollten die Zaren loswerden. Dieser Plan wird den zaristischen Geheimdiensten nicht verborgen geblieben sein. Das russische Volk war platte antisemitische Propaganda bereits gewohnt, also konnte man den Menschen in den Frühzeiten revolutionärer Bewegungen einimpfen, dass die antizaristischen Bewegungen ein zionistischer Plot seien. Selbstverständlich hatten auch unzählige nicht-jüdische Russen die Nase voll und kämpften in den verschiedenen sozialistischen Gruppen.

Der Desinformationsexperte Petr Ivanovich Rachovsky aus dem zaristischen Geheimdienst Ochrana soll zu diesem Zweck die „Protokolle von Zion“ gefälscht haben. Stationiert war er zur fraglichen Zeit in Frankreich; dort fand auch der Zionistenkongress 1897 statt. Der moderne Zionismus ist eine unter den Juden weltweit höchst umstrittene religiös-politische Splitterbewegung. Die allermeisten betrachten sich zwar als froh über das neu gegründete Heimatland Israel, nichtsdestotrotz gelten prominente Führungsfiguren der Zionistenbewegung wie Theodor Herzl als bittere Fanatiker, die mit allen möglichen Mitteln jüdische Menschen aus aller Welt in den Kleinstaat am Meer treiben wollten.

Der jüdische Author Lenni Brenner zeigt diese Geschichte auf in seinem Werk „Zionismus und Faschismus“. Zionisten warnten vor der „Gefahr der Assimilation“ der jüdischen Gemeinschaft unter fremden Völkern. Die zionistische Weltbewegung setzte sich widerholt über die Mehrheit der jüdischen Organisationen weltweit hinweg.

Die Spur der Fälscher der Protokolle verliert sich in einem Wust aus Esoterikern und Agenten, man geht aber davon aus dass es Rachovsky war der sich bei dem unbekannten Satiretext „Dilog in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu“ von Maurice Joly bediente. Frankreich wurde einfach ersetzt mit die „Welt“, Napoleon III durch „die Juden“. Die ganze Welt war seinerzeit bereits überzogen von bizarren okkulten Gruppen, deren wahre Loyalitäten und Absichten in typischer Agentenmanier oft verschleiert wurden. Der Historiker James Webb schreibt in seinem Werk „Das Zeitalter des Irrationalen“:

„In den Kreisen, in denen die Protokolle in Frankreich entstanden, in jenen, in denen sie in Russland entgegengenommen wurden und in der Kommunikation zwischen diesen beiden Sphären gab es eine beträchtliche Dosis des Mystischen. Beinahe jeder der „erleuchteten“ Russen hätte Das Geheimnis der Juden [ein älterer antisemitischer Text] schreiben oder Material dazu beisteuern können. Doch könnten sie oder die Glinka oder einer der anderen Mystiker, die in Kontakt mit Juliette Adam standen, die gefährlicheren – weil vergleichsweise sachlicheren – Protokolle verfasst haben? Denn es gibt fast keine mystische Anspielung in den Protokollen.“

Man kann im Nachhinein kaum hundertprozentig feststellen, welcher Okkultist gleichzeitig Agent war, die Übergänge sind fließend. Waren die Protokolle Auftragsarbeit, von Okkultisten für einen Agenten ohne das übliche Brimborium geschrieben?

Der französische Arzt, Okkultist, Esoteriker, Theosoph, Rosenkreuzer, Kabbalist und Martinist namens Papus hatte die Theosophische Gesellschaft mitbegründet. Er genoss das Vertrauen des Zaren Nikolaus II und reiste mehrfach nach St. Petersburg, um den Aristokraten in medizinischen und esoterischen Balangen zu unterrichten. Dabei gründete er eine Martinistenloge, der auch der Zar selbst angehörte. Zugleich waren andere beunruhigt über das zumeist blinde Vertrauen des Zaren und seiner Ehefrau in den Okkultismus. Papus assistierte dem Zarenpaar bei wesentlichen Regierungsentscheidungen und warnte sie vor den Einflüssen Rasputins. Es war üblich zu der Zeit, dass praktisch jeder jeden beschuldigte, ein jüdischer Zionistenagent zu sein.

Papus schimpfte unter einem Pseudonym in Artikeln im Echo de Paris über das dunkle Finanzsyndikat, welches es auf Russland abgesehen hätte:

„So wurde vor wenigen Jahren ein Finanzsyndikat gegründet, das heute allmächtig ist und dessen oberstes Ziel darin besteht, alle Weltmärkte zu monopolisieren. […] wir sollten uns angelegentlich daran erinnern, dass der berüchtigte Cornelius Hertz einer der Hauptagenten dieser internationalen Vereinigung war, dessen Zentrum sich in London befindet und dessen wichtigste Zweigstellen in Wien und Deutschland liegen.“

Er machte fleißig Anspielungen auf die Rothschilds, polterte dass Agenten bereits das Finanzministerium Russlands und den Generalstab unterwandert hätten. Auch Rasputin beeinflusste den Zarenhof. Aber waren diese Okkultisten wirklich den Zaren treu? Waren die Praktizierer höchst umstrittener Sektiererei wie die Kabballah wirklich Judenfeinde, oder waren sie selbst Mitglieder einer antizaristischen Verschwörung und bezichtigten allerhand Unschuldige in der Zarenregierung der Verschwörung?

Ohne Zweifel wussten die Zaren durch Berichte der Geheimdienste, dass etwas im Busch war. Banker-Clans, Teile des europäischen Adels sowie der amerikanische Geldadel mit ihren okkulten Geheimclubs hatten es ja auch auf das deutsche Reich abgesehen. Die Vorfahren des SPD-Kanzlerkanidaten Peer Steinbrück aus den „erleuchteten“ Strömungen sabotierten mit denselben Banken fleißig das Reich, die auch die Zarenherrschaft in Russland destabilisierten.

In der preußischen Bankenszene gab es neben Delbrück, Magnus oder Deutsche Bank unter anderem auch das Haus Mendelssohn. Letzteres unterhielt Geschäfte mit den Rothschild Fréres und einflussreichen Partnern aus dem italienischen schwarzen Adel. Ab den 1850er Jahren waren die Mendelssohns die Hofbankiers des russischen Kaiserhauses und dominierten den mitteleuropäischen Finanzmarkt für russische Staatsanleihen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Papus hatte das Vertrauen der leichtgläubigen Zaren, stellte für die Zaren Dokumente über die „Freimaurer-Verschwörung“ zusammen. Interessanterweise hatte er selbst früher freimaurerische Textbücher geschrieben. Ratschkowskij begann in Paris eine Fehde mit Papus.

Die ultrarechte russische Gruppe „Union des russischen Volkes“, die mit Propaganda Pogrome anfachte, war einer der Erstveröffentlicher der Protokolle von Zion. Die Judenhass-Stimmung war ironischerweise ein wichtiger Grund, weshalb sich viele Individuen jüdischer Abstammung der sozialistischen Revolution angeschlossen hatten. Während der russischen Revolution von 1905 wurde die Protokolle-Fälschung in Paris erneut verbreitet durch den Zarengeheimdienst Ochrana unter dem Namen eines mystischen russischen Priesters namens Sergius Nilus.

Die Anti-Juden-Propaganda nach der Revolution

Nachdem das Syndikat aus Amerikanern, Briten, Euro-Aristokraten und jüdischen Bankhäusern erfolgreich die Zaren gestürzt hatte, war für viele fanatische Judenhasser der schlimmste Albtraum wahr geworden. Die Protokolle wurden in deutschen Zirkeln herumgereicht und erreichten durch die Nationalsozialisten große Verbreitung. Die Times of London ließ 1921  den Schwindel auffliegen und druckte einen Vergleich zwischen den Protokollen und dem Joly-Buch.

Es ist ein grausamer Treppenwitz der Geschichte, dass gerade Hitler und seine Gang allerhand esoterisch-okkulten Zirkeln entsprungen waren und ihre Hoffnung auf das Syndikat aus amerikanischen und britischen Eliten setzten. Während dem Wahlkampf in Deutschland 1933 wurde ein Gesamtbetrag von 3 Millionen Reichsmark von „renommierten“ Firmen und Geschäftsleuten gespendet, durch ein Konto der Delbrück-Schickler-Bank gewaschen und gelangte dann in die Hände von Rudolf Heß zur Verwendung  durch Hitler und die NSDAP. Diesem Transfer an Geldern folgten der Reichstagsbrand, die Aberkennung von Verfassungsrechten und die Konsolidierung der Macht der Nazis.

Das dritte Reich hätte seine große Kriegsmaschinerie nicht aufbauen können ohne die Hilfe eben jener WallStreet-Kreise, die hinter der sog. „jüdischen Verschwörung“ in Russland steckten. Neben vielen anderen waren ausgerechnet die Warburgs nach den Recherchen des renommierten Historikers Antony Sutton verstrickt in die Finanzierung von Adolf Hitlers Wahlkampf. Warburg war seit 1924 Mitglied des Reichsbankrates. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er diesen aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach 1933 verlassen. Warburg gehörte dem dem ersten Vorstand der 1925 gegründeten I.G. Farben an und war 1932 in 20 Aufsichtsräten vertreten, 1933 war er noch in 14 und 1935 in 12 Gremien. Er war unter anderem im Aufsichtsrat der Reedereien Norddeutscher Lloyd in Bremen und der HAPAG. Schon Mitte 1933 musste er aus dem Aufsichtsrat der HAPAG ausscheiden.

Hitler hatte dem „jüdisch dominierten“ Sowjetrussland lange Zeit viel zu verdanken. Nur mit russischer Hilfe konnte er frühzeitig den Vertrag von Versailles umgehen und Rüstung auf russischem Boden betreiben.

Lenin, eigentlich Wladimir Iljitsch Uljanow, umgab sich mit marxistischen Juden. Die US-Zeitung Huffington Post berichtete 2011 über Dokumente, die die hartnäckigen Gerüchte zu bestätigen scheinen, dass er selbst jüdischer Abstammung war. Im Moskauer Geschichtsmuseum ist unter anderem ein Brief ausgestellt von Lenins älterer Schwester Anna, in dem sie erzählt, dass ihr Großvater mütterlicherseits ein ukrainischer Jude gewesen sein soll der zum Christentum konvertiert wäre um Zugang zu höherer Bildung zu erreichen. Dessen Vater sei Moses Blank. Die Echtheit des Briefes ist umstritten.

Stalin wuchs in Georgien auf, wo die Juden Leibeigene waren. Im Gegensatz zu den Leninisten favorisierte Stalin mit zunehmender Macht einen fanatischen antijüdischen Kurs. Lenin hatte vor seinem Tod noch vor dem jungen Stalin gewarnt. Stalin nannte Lenins Mitstreiter zionistische Agenten. Sein wichtigster Rivale war Leon Trotski, alias Bronstein, diesen ließ er aus dem Land werfen und später töten. Auch Zinoview aus einer bourgeoisen jüdischen Familie wurde wegen Verschwörung hingerichtet. Lenins Favorit und designierter Nachfolger Pyatakov wurde ebenfalls erschossen. Lew Kamenew, echter Name Rosenfeld, musste auch dran glauben. Außer Stalin war hinterher niemand mehr übrig von Lenins Politbüro aus der Zeit der Oktoberrevolution.

Den Säuberungsaktionen fielen fast alle rund 2000 Mitglieder des sogenannten „Parteikongresses der Gewinner“ zum Opfer. Er hatte sogar vor, alle Juden in der Sowjetunion zwangsweise in eine Region an der chinesischen Grenze zu deportieren. 1948 war die UDSSR aber ironischerweise eines der ersten Länder gewesen, das den neuen Staat Israel anerkannte. Die Hoffnung war, Israel mit russisch-jüdischen Spionen zu füllen und das Land als Sprungbrett für Expansionsfeldzüge im mittleren Osten zu benutzen. Als Stalin aber herausfand, dass unzählige Juden der wenig glorreichen Sowjetunion den Rücken kehren und ohne Loyalität für Russland nach Israel wollten, ließ Stalin jüdische Schulen, Theater und Synagogen schließen und außerdem die prominenten jüdischen Intellektuellen in Russland verhaften. Was Hitler mit den europäischen Juden anstellte ist bekannt. Radikale Zionistenführer freuten sich eiskalt über den Terror, der die Menschen gehorsam in das neue Israel treiben würde.

Der Judenhass im kalten Krieg

Die Protokolle von Zion verbreiteten sich nicht nur in Europa, sondern auch in den USA. Ausgerechnet der einflussreiche Freimaurer und Großindustrialist Ford, der kriegsrelevante Fabriken wie Gorki Park in der Sowjetunion baute, publizierte die Protokolle. Auch im mittleren Osten unter den muslimischen Völkern wurde der Text weit verbreitet. Oft mit Hilfe der sowjetischen Geheimdienste, die genau wussten dass es sich um eine Fälschung handelte.

Sakharovsky, der eine hohe Poistion im rumänische Dienst Securitate innehatte, ließ 1951 eine Kopie in mehrere Sprachen übersetzten und in Westeuropa und dem mittleren Osten verbreiten. 1957 war Sakharovsky Chef des gesamten sowjetischen Auslandsgeheimdienstes geworden und startete mit dem KGB eine weitere Desinformationskampagne mit dem Namen Zarathustra. Das Ziel war es, Westdeutschland als die Brutstätte schlechthin für Antisemitismus zu porträtieren und Destabilisierung zu schüren. Die HVA der Stasi half mit bei antisemitischen Schmierereien und kleineren Anschlägen.

Antisemitismus als politische Waffe zur Konvergenz zwischen Russland und Europa

Wegen den Möglichkeiten in Europa, Schiefergas durch Fracking zu fördern, ist Russland in Zugzwang. Viel Wiederstand gegen Fracking in Europa ist politisch motiviert, nicht aus Umweltschutzgründen. Russlands Wirtschaft ist abhängig von seinen Öl- und Gasexporten. Man braucht dringend europäisches Know How um zu überleben, die Staaten Europas waren seit langem das Ziel der Russen.

Nicht nur die Linken, sondern auch die Rechten, Konservativen und Liberalen ibn Europa hegen Hoffnung auf Putin, den starken Mann im Osten. Fernsehsender im Westen wie Russia Today sowie zahllose Journalisten und Blogger fordern im Zuge der Wirtschaftskrise eine starke Annäherung an Russland. Die politische Rechte träumt davon, mit Hilfe eines moderneren Antisemitismus eine Loslösung vom „jüdisch dominierten“ Angloamerikanismus und eine Hinwendung an Russland zu erreichen.

Der jüdische Anarchist und Irakkriegsveteranen Adam Kokesh, der für den Sender Russia Today gearbeitet hatte, erklärte, man erhoffe sich ja eigentlich Luftschläge, hätte aber nur eine Fernsehesendung bekommen. Russische Oligarchen machen glänzende Geschäfte mit jüdischen Oligarchen, ein paar wenige Unbequeme wurden verhaftet oder flohen ins Exil. Der Eindruck wurde erweckt, der starke Mann Putin würde „die Rothschilds“ sowie andere einflussreiche Westler und ausbeuterische Juden aus dem Land werfen.

Der deutsche Top-Manager und Rothschild-Vertreter Dr. Klaus Mangold forderte beim St. Petersburg International Economic Forum exakt jene Schritte hin zu einer europäisch-russischen Wirtschaftsregierung von Lissabon bis Wladiwostok, die wir bereits u.a. vom ehemaligen russischen Präsidenten Vladimir Putin gehört haben. U.a. die Süddeutsche Zeitung druckte Wladimir Putins “Plädoyer für eine Wirtschaftsgemeinschaft von Lissabon bis Wladiwostok” ab und gab dem russischen Präsidenten die Gelegenheit, ein von seinen KGB-Vorläufern langwierig vorbereitetes Drehbuch abzuspulen. Der Text im Gastbeitrag ist exakt das, was der sowjetische Überläufer Anatoliy Golitsyn bereits Mitte der achtziger Jahre als Teil der Langzeitpläne der Roten Aristokratie bezeichnete:

“Die Erschaffung eines einzigen Europa vom Atlantik bis zum Ural, einschließlich eines wiedervereinigten, neutralen Deutschlands.”

 

AlexBenesch
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