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Der zum Politikum aufgeblasene Fall Trayvon Martin und die Vorverurteilung durch die Medien – UPDATE

Datum:

Foto: Vater von Trayvon Martin in Großmeister-Freimaurerkluft

Ein Kommentar von Alexander Benesch

Es ist eigentlich kein besonderer Fall, er ist auch nicht sonderlich eindeutig. Er ersetzt keine sauberen Statistiken und wissenschaftlichen Analysen der Gesetze für Selbstverteidigung in Florida oder auf privaten Schusswaffenbesitz.
Und doch machten die Medien, NGOs und opportunistische Abgeordnete ein Politikum von großer Tragweite daraus. Seit Freitag beraten sich sechs Frauen als Geschworene in Sanford, Florida über den Angeklagten Zimmerman, den 29-jährigen Nachbarschaftswächter und Latino, der im Februar 2012 den schwarzen Teenager Trayvon Martin erschoss.

Extremistische Gruppen wie die New Black Panthers haben eine Rebellion und Aufstände angekündigt, falls der Latino Zimmerman freigesprochen wird. Die Presse war von Beginn an weitestgehend auf der Seite von Trayvon Martin und manipulierte von Anfang an die öffentliche Meinung mit alten Kinderfotos, auf denen der Erschossene jung und unschuldig dreinblickt. Auf neueren Fotos ist deutlich ein Marihunana rauchender, hochgewachsener 17-Jähriger im Gangster-Look zu sehen. Von Zimmerman, der zehn Zentimeter kleiner als Martin ist, nahm man hingegen lange nur dessen Verhaftungsfoto in oranger Gefängniskluft.

Der Reporter Anthony Gucciardi meldete, dass Trayvons Vater ein Großmeister seiner Freimaurerloge in Florida ist.

Das amerikanische Justizsystem ist notorisch durchzogen von dieser Organisation mitsamt ihrer gespaltenen Loyalität zwischen Loge und Verfassung.

Foto: Vater von Trayvon Martin in Großmeister-Freimaurerkluft

MSNBC „vergaß“ aktuell, ein in den Gerichtssaal übertragenes Foto der Leiche Martins am Tatort auszublenden. Ein Screenshot verbreitete sich natürlich im Internet.

In den ersten zwei Monaten machte der Sender den Fall zu einem seiner Hauptthemen, bremste dann aber abrupt als klar wurde, dass vieles für die Darstellung Zimmermans spricht. Letztendlich sind die Zeugenaussagen widersprüchlich. Trayvon fiel nicht deshalb in einer „gated community“ auf, einer besonders bewachten Nachbarschaft, weil er Afroamerikaner war, sondern weil er den Gangster-Look von Kriminellen favorisierte. Bei ihm war in der Vergangenheit Diebesgut und ein Einbruchwerkzeug gefunden worden. In der gated community gab es bereits mehrere Einbrüche. Neu veröffentlicht wurden auch SMS-Botschaften von Trayvons Telefon, wo er sich mit einem Freund übers Kämpfen gegen andere Leute und Dope rauchen unterhielt sowie darüber, dass er aus dem Haus seiner Mutter ausziehen müsse. Auf seinem Telefon waren auch Fotos einer Schusswaffe und anscheinend einer Marihuana-Pflanze.

Kurz bevor er von Zimmerman erschossen wurde, soll er früheren Meldungen zufolge nur eine Packung Süßigkeiten für seinen jüngeren Bruder sowie Eistee gekauft haben. Die Packung Skittles wird heute noch herumgereicht als Symbol für kindliche Unschuld. Trayvon war 17, der angebliche Bruder in Wirklichkeit der 14-jährige Sohn der Freundin seines Vaters, und Trayvon ging nur zum Laden weil er gelangweilt war.

Im Juli 2011 abonnierte Martin den Videoblog von Andy Milonakis, dessen verschiedene Drogenrezepte u.a. das sogenannte „purple drank“ beinhalten, ein Mix aus Codeinhaltigem Hustensaft und Sprite mit ein paar Jolly Ranchers oder Skittles reingeworfen. Im Juni 2011 gab es einen Facebook-Austausch zwischen Trayvon und „Mackenzie DumbRyte Baksh“, wo er anscheinend nach einer Quelle für Codein fragt:

MARTIN: unow a connect for codine?
MACKENZIE: why nigga
MARTIN: to make some more
MACKENZIE: u tawkin bout the pill codeine
MARTIN: no the liquid  its meds. I had it b4
MACKENZIE: hell naw u could just use some robitussin nd soda to make some fire ass lean
MARTIN: codine is a higher dose of dxm
MACKENZIE: I feel u but need a prescription to get it

Als er erschossen wurde, hatte er zuvor keinen Eistee gekauft wie fälschlich berichtet wurde, sondern Arizona Watermelon Fruit Juice Cocktail und Skittles. Also zwei von drei benötigten Zutaten für einen „fire ass lean“ Drogen-Drink. Bei der Autopsie fanden sich in seinem Blut und Urin Spuren von dem Wirkstoff THC aus Marihuana. Die Medien vermeiden immer noch das Wort „Watermelon“ (Wassermelone) weil der Konsum großer Mengen der Frucht ein rassistisches Klischee ist.

Zimmerman rief im Vorfeld die Polizei und meldete den „Verdächtigen“. Die Polizei riet ihm, nicht selbst tätig zu werden und erst recht nicht Martin hinterherzugehen. Zimmerman sagt, er hätte der Anweisung Folge geleistet, sei aber dann von Martin konfrontiert worden.

Sicher könnte man argumentieren, dass er sich damit nur für einen „legalen Mord“ abgesichert haben könnte, nichtsdestotrotz wird eine Tötung egal welcher Art immer im Nachhinein von Behörden überprüft und kann, wie im aktuellen Fall, zu einem echten Problem werden.

Der ehemalige Justizminister von Florida namens Jim Smith erklärte Legislatoren in Florida, dass die Polizei nur rund 200.000 von 700.000 Hilferufen an die Behörde in Dade County beantwortet hatte. Auf die Frage, warum so viele Bürger in Dade County Schusswaffen kaufen, antwortete Smith:

“Die sollten das verdammtnochmal tun, die müssen sich schützen.”

13 Studien jüngeren Datums über die Anzahl der Fälle pro Jahr, in denen amerikanische Bürger Schusswaffen zu dem Zweck der Verteidigung einsetzen, ergaben Zahlen zwischen 800.000 und 2.5 Millionen. Gary Kleck, ein Kriminologe der Florida State University, führte auf Grund seiner Unzufriedenheit mit den zuvor angewandten Umfragemethoden im Jahr 1993 seine eigene Studie durch, welche zu einem Ergebnis von rund 2 Millionen Fälle pro Jahr führte. Das Justizministerium ließ im Folgejahr eine weitere Studie mit kleineren Prüfgruppen durchführen und schätzte 1.5 Millionen Fälle. Einer der vermuteten Hauptgründe für die Diskrepanz: Da Bürger die Sorge um ihr Wohlergehen oftmals höher bewerten als die strikte Befolgung sämtlicher Waffengesetze, wollen sich viele bei einer Umfrage der Regierung nicht selbst belasten und unterschlagen Fälle, in denen sie sich erfolgreich zur Wehr gesetzt hatten.

Die teure Lektion

Was lernt man daraus als afroamerikanischer Fußgänger? Besser nicht im Verbrecher-Look in gated communities herumlaufen, oder zumindest bereit sein, bei einer Konfrontation höflich zu bleiben und keine unüberlegten Dinge zu tun und nicht seinem Ärger Luft zu machen. Was lernt man als Nachbarschafts-Bewacher? Besser neben einer Schusswaffe auch nicht-tödliche Waffen wie Pfefferspray mit sich führen und unbedingt versteckte Kameras oder wenigstens Audioaufnahmegeräte mit sich führen, um später nicht ohne Beweismaterial dazustehen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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