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Der Stern präsentiert Zeugen, der Joschka Fischer wegen Molotow-Attacke von 1976 belastet

Datum:

Alexander Benesch

Der „Stern“-Autor Arno Luik präsentierte nun den Zeit-Reporter Michael Schwelien als Zeugen, der den ehemaligen deutschen Außenminister Joseph „Joschka“ Fischer schwer belastet wegen einer Molotow-Attacke vom 10. Mai 1976, bei der ein Polizeibeamter beinahe sein Leben verloren hatte.

Einen Tag zuvor war die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof erhängt in ihrer Zelle gefunden worden. 1000 Demonstranten machten in Frankfurt ihrem Ärger Luft, rund 40 davon warfen Molotow-Cocktails auf ein Polizeifahrzeug. Ein 23-jähriger Polizeiobermeister erlitt schwere Verbrennungen an 60% seiner Haut.

Bis 1975 war Fischer Mitglied der linksradikalen und militanten Gruppe Revolutionärer Kampf. Er beteiligte sich an mehreren Straßenschlachten mit der Polizei („Putzgruppe“), in denen Dutzende von Polizisten zum Teil schwer verletzt wurden. Ein Foto vom 7. April 1973 zeigt den mit einem schwarzen Motorradhelm vermummten Fischer und Hans-Joachim Klein, später Mitglied der Revolutionären Zellen (RZ), wie sie gemeinsam auf einen Polizisten einschlagen. Als Außenminister gestand Fischer seine damalige Gewalttätigkeit ein.

Er beteuerte allerdings mehrfach, gegenüber den Behörden, den Medien und dem Bundestag, niemals Molotowcocktails geworfen oder dazu aufgerufen zu haben.

Eine vorläufige Festnahme Fischers 1976 endete mit einer Entlassung aus der Haft, weil sich der Verdacht gegen ihn nicht erhärten ließ. Bei der Planung der Demonstration war unter Beteiligung Fischers der Einsatz von Molotowcocktails diskutiert worden. Nachermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft zu diesem Vorfall wurden 2001 durch den Umstand behindert, dass die Hessische Staatskanzlei unter SPD-Ministerpräsident Holger Börner von der Staatsschutzabteilung des Polizeipräsidiums Frankfurt alle Unterlagen über Fischer angefordert hatte, als dieser 1985 in Wiesbaden Umweltminister wurde, und seitdem über den Verbleib der Akten nichts bekannt war. Aus der Frankfurter Zeit stammt auch seine Freundschaft mit dem deutsch-französischen Studentenführer Daniel Cohn-Bendit, mit dem er zeitweilig in einer Wohngemeinschaft wohnte.

Fischer kommentierte 1978 die Ermordung von Hanns-Martin Schleyer, Siegfried Buback und Jürgen Ponto durch die RAF mit dem Satz:

„Bei den drei hohen Herren mag mir keine rechte Trauer aufkommen, das sage ich ganz offen für mich.“

Am 11. Mai 1981 wurde der hessische Wirtschaftsminister Heinz-Herbert Karry ermordet, anschließend bekannten sich die Revolutionären Zellen zu der Tat. Später stellte sich heraus, dass die Tatwaffe, zusammen mit anderen aus einer amerikanischen Kaserne gestohlenen Waffen, im Jahre 1973 in Joschka Fischers Auto transportiert worden war. Fischer gab dazu an, er habe dem damaligen Autoschlosser Hans-Joachim Klein (1973 noch nicht Mitglied der RZ, aber bereits im Dunstkreis linksradikaler militanter Gruppen) den Wagen lediglich gegeben, um von ihm einen neuen Motor einbauen zu lassen. Erst später habe er erfahren, dass mit dem Auto gestohlene Waffen transportiert worden seien.

wikipedia-Zitat unter der unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“

AlexBenesch
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