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Geheimtreffen zwischen Google-Boss Schmidt und CFR-Vize mit Julian Assange über Technologie für Regimewechsel

Datum:

Alex Benesch

Das jahrelang in Arbeit befindliche Buch „The New Digital World“ von Google-Chef Eric Schmidt und dem Vizepräsidenten des Council on Foreign Relations Jared Cohen bekommt im Vorfeld höchstes Lob von prominenten Bilderbergern wie Bill Clinton, Tony Blair, Henry Kissinger, General Michael Hayden, Madeleine Albright, Zoellick und Scowcroft.

Am 23. Juni 2011 fand ein geheimes Treffen statt zwischen Wikileaks-Editor Julian Assange, Schmidt und Cohen im Anwesen des britischen Reporters, der Assange während dessen Hausarrest auf Grund von Ermittlungen wegen Vorwürfen von zweifacher Vergewaltigung Unterkunft gewährte. Jared Cohen war Berater für die Außenministerinnen Hillary Clinton und Condoleezza Rice, ist der Direktor des Think Tanks Google Ideas und ein Adjunct Senior Fellow at the Council on Foreign Relations. Google Ideas ist ein Think Tank, der der“Regime Change“-Agenda des Weißen Hauses nahe steht. Cohens Spezialbereiche im Außenministerium waren Antiterror, der mittlere Osten und die Technologie der jungen Generationen.

Er und Schmidt baten um das Interview mit Assange für das neue Buch „The New Digital World“, welches heute erscheint. Der Wikileaks-Gründer demonstriert wie gewohnt sein einnehmendes Wesen und seine selbstbeweihräuchernde Erzählungen, die ab und zu ins Hochstaplerische abdriften:

„Ich habe also diese Beschreibung, die teilweise von meinen Erfahrungen in Quantenmechanik stammt, vom Betrachten des Flusses von bestimmten Arten von Informationen die am Ende eine Änderung bedingen.“

Das Kernthema des Gesprächs sind jedoch die technischen Tricks und Möglichkeiten für u.a. Rebellengruppen im mittleren Osten, um einen Regimewandel herbeizuführen. Trotz der vollmundigen Erläuterungen über „Caching Systeme“ und Tunnel „durch das TOR-Netzwerk an versteckte Server“ verfügt Wikileaks jedoch seit Jahren über keinen anoymen Postkasten mehr an den Whistleblower Material senden sollen.

Ein bekannter Fall in dem diese TOR-Tarnkappe verwendet wurde, dreht sich um die wahrscheinliche Wikileaks-Top-Quelle Bradley Manning. Die Arbeit an TOR wurde von militärischen Einrichtungen wie dem United States Naval Research Laboratory mit Unterstützung des Office of Naval Research (ONR) und der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), abgegeben an eine “Stiftung”, deren Geld hauptsächlich von Ministerien der US-Regierung und diversen Frontorganisationen wie dem International Broadcasting Bureau und Internews Network stammt. Die US-Regierung behält sich die Kontrolle vor über die finanzierte Produktion von Medieninhalten im Ausland. TOR wird natürlich von vielen Rebellen und Oppositionellen im mittleren Osten für Regime Change verwendet.

Assange spricht mit Schmidt und Cohen über Methoden, mit denen Rebellen und Oppositionskämpfer wie in Ägypten während dem Kampf gegen Mubarak untereinander verschlüsselt kommunizieren konnten, trotz Überwachung der Regierung und sogar trotz Abschaltung von Infrastruktur.

„Was wir intern bei diesem Prototypen gemacht haben den ich entworfen hatte – der nur für mittelgroße Gruppen funktioniert – ist ein Peer to Peer flood UDP-verschlüsseltes Netzwerk – UDP macht es möglich sehr viel Tarn-Traffic mit reinzumischen weil man Sachen an beliebige Internet Hosts schicken kann.“

„Damit kann man Löcher in Firewalls schlagen und das bedeutet dass gewöhnliche Leute das zu Hause verwenden können. Die brauchen dafür keinen Server. Und es beansprucht nur sehr wenig Bandbreite, deshalb kann man es auch auf Mobiltelefonen verwenden. Das Ziel ist nicht viel Sprachübertragung, sondern Chaträume. Kleine Chaträume mit 30 bis 100 Leute, das ist was Revolutionsbewegungen brauchen. Es muss sicher und robist sein. Das System das ich gemacht habe war nicht auf ein bestimmtes Protokoll beschränkt.

[…] Alles was man braucht, selbst wenn im ganzen Land alles abgeschalten ist, ist ein eine einzige Satellitenverbindung nach draußen und damit kann dein internes Netzwerk sich mit dem Rest der Welt verbinden.“

„Als wir es mit Ägypten zu tun hatten, schaltete die Mubarak-Regierung das Internet ab und dann war da nur noch ein einziger ISP [Internet Service Provider] bei dem ein paar von uns mitgeholfen haben, dessen Verbindungen offen zu halten, er hatte so rund 6% Marktanteil. Irgendwann schaltetet die Mubarak-Regierung dann das Mobilfunknetz ab.“

Assange erklärt weiter, wie man auch mit Handys ohne Funktürme ein Peer-to-Peer-Netzwerk schaffen kann.

„Während diesen Revolutionszeiten müssen die an der Revolution Beteiligten in der Lage sein, zu kommunizieren.“

„In Kairo hatten wir Leute die dort Toyota hackten und deren Satelliten-Verbindung kaperten, damit konnte man diesen ISP verbinden der 6% des Marktes abdeckte. Sowas passierte die ganze Zeit. Es gab einen Hacker-Krieg in Ägypten um diese – ich möchte nicht sagen radikalen sondern eher unabhängigeren ISP am Laufen zu halten.“

„Die Leute aus den 1960er Jahren mit denen ich zu tun hatte, die geholfen hatten Griechenland zu befreien und …Salazar. Die meinen dass diese Bewegung jetzt am ähnlichsten ist zu der Zeit der Befreiungsbewegungen der 1960er.“

Es ist längst ersichtlich dass das US-Außenministerium den arabischen Frühling finanziert und mit allen anderen Miteln unterstützt hat. Die Technologie-Publikation Mashable berichtete:

„Das US-Außenministerium lieferte beachtliche, nicht-tödliche Unterstützung mit einem sehr bedeutenden Fokus auf Technologie an die syrische Opposition, erklärte eine Funktionär der US-Regierung gegenüber Mashable.“

Zwischen seiner früheren Verhaftung 1991 wegen schwerer Cyberkriminalität und einer auffällig milden Geldstrafe 1996 arbeitete Julian Assange mit der Polizei der australischen Polizei zusammen. Seitdem war er weiterhin tief in der Hackerszene verstrickt. Andere ehemalige Weggefährten wie Peiter Zatko arbeiten inzwischen für die Technologieabteilung DARPA des Pentagons. Techniken wie von Assange beschrieben werden in Zukunft bei allen möglichen Konflikten weltweit zum Einsatz kommen.

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