spot_img

PDV, FDP und AfD im Parteiencheck

Datum:

Ein Kommentar von Alex Benesch

Die AfD

Dank dem GEZ-Turbo samt geschenkter Sendezeit inzwischen auf Höhenflug: Die 10.000-Mitglieder-Marke ist in Rekordzeit nun in greifbarer Nähe und jeder inklusive seiner Oma hat schon von ihr gehört. Eigentlich könnte sie, analog zu DIE LINKE auch ganz einfach DIE KONSERVATIVE heißen, das würde dann allerdings nicht mehr „mittig“ genug klingen und gleich viele potentielle Wähler vergraulen.

Das Programm nimmt langsam Gestalt an, wirkt aber noch zu wenig genau und zu slogan-mäßig. Raus aus dem Euro aber kein Wegfall des Währungsmonopols. Wartet man nur auf größeren Erfolg bis man dieses Eisen anfasst oder ist es das Tabu das man nicht anrührt?

Keine steuerfinanzierten Bailouts mehr, heißt es, aber den wichtigen Plan, wie man die Folgen der Massenpleiten von Privatbanken managen will, erzählt man nicht. Hat man überhaupt einen und ist man wirklich bereit, sich mit Goldman und Co. anzulegen?

Weg vom Bundesstaat EU, zurück zu den souveränen Nationalstaaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Das ist zunächst richtig und wichtig, allerdings hat die AfD anscheinend keine großen Berührungsängste mit Big Government auf der nationalen Ebene. Also zurück zu dem Teufel den man kennt statt bei dem Über-Teufel zu bleiben den man noch gar nicht vollständig durchlitten hat?

Die Bildungspolitik ist sehr staatsgläubig und dadurch automatisch im Mindesten naiv. Die Energiepolitik wirkt grün-offen, klingt aber nach Rollback zu Kohlekraftwerken (positiv) und vielleicht Atom (ähhh….). Clever ist die Forderung, die Subventionen für Windräder und Voltaik aus dem Steueraufkommen zu bezahlen und die Bürger zu informieren, was das genau kostet.

Die Integrationspolitik klingt absolut sinnvoll und ist deshalb oft Stein des Anstoßes. Die AfD, so die etablierte politische Klasse, würde den Frieden in Europa gefährden und in den Medien sieht man nun einen Ex-NPD-Fan seine Deutschland-Fahne bei einer Veranstaltung der AfD schwenken. Diese Tricks werden schneller schal als das CDU-Bier beim politischen Aschermittwoch.

Die Partei wirbt mit ihren zahlreichen Doktoren- und Professorentiteln, die einerseits Kompetenz ausstrahlen sollen, andererseits in den letzten Jahren deutlich an Prestige verloren haben. Im Moment ist es natürlich am effektivsten für die AfD, eine gewisse Schwammigkeit beizubehalten, damit möglichst jeder im Wahlvolk das Gewünschte draufprojezieren kann.

Im Vorstand findet sich mit Dr. Konrad Adam ein Sprecher der arg in den Massenmedien verhaftet war, sowohl dpa als auch FAZ und die Welt. Professor Lucke hat sich verdient gemacht als das Gesicht der Partei.

Schafft die Partei aus dem Stand den Einzug in den Bundestag, worauf Umfragetrends hindeuten, schwächt dies Schwarz-Geld und kann Rot-Grün zum Sieg verhelfen. Ohne den GEZ-Turbo und die weitere Aufmerksamkeit wäre man derzeit wohl noch unter „Sonstige“ verbucht. Diese Schützenhilfe ist wohl das größte Fragezeichen hinter der AfD.

PDV

Die PDV ist die einzige freiheitliche Partei Deutschlands. Wo man hinsieht, gefestigte Austrians mit gewaltigem Potential. Nirgendwo bekommt man das Gefühl wie bei der AfD, es vielleicht mit einer Wiederholung der alten CDU-Rampenlichtzeit im Nachtprogramm zu tun zu haben.

Das Parteiprogramm ist (r)evolutionär, mit den ganz wichtigen und vor allem konkreten Forderungen, deshalb wohl auch die viel verhaltenere und manchmal bösartige Reaktion der Massenmedien, insbesondere der GEZ-ler. Deshalb hängt eine Teilnahme an den Bundestagswahlen auch noch von weiteren Unterschriften ab.

Ohne den bisherigen Vorsitzenden Oliver Janich fällt zwar zunächst ein wichtiges Gesicht weg, nichtsdestotrotz hat die gesamte Partei weitaus mehr Kompetenz und Charme als das konservative Doktorentreffen der AfD. Gelingt es, das liberale Wählerpotential abzuschöpfen und die FDP als zum Scheitern verurteilte Sozialdemokraten zu entlarven, ist der PDV mittelfristig ein Wählerpotential von 10 bis 14 Prozent zuzutrauen.

Dazu ist es jedoch notwendig, all die Sachkunde auch mit einer möglichst frischen Medienstrategie mit ordentlich Brusthaar zu kombinieren. Das Volk ist einerseits sehr staatsgläubig, andererseits auch bewusst und unbewusst sehr staatskritisch.

Findet sich nicht vielleicht irgendwo ein Roland Baader oder Ron Paul in Deutschland heute?

FDP

Die sogenannten Freiheitlichen sind wie ein untreuer Ehepartner der zum 743. Mal fremdgegangen und mit Mr. Big Government ins Bett gegangen ist und jetzt um Vergebung fleht. Man hinkt, mehrfach angeschossen durch die verprellte Wählerschaft, in Richtung Ziellinie und hofft verbissen, überhaupt in den Bundestag einzuziehen. Das Programm ist die sog. „Agenda 21“, geschmückt mit liberalen Schlagworten. Das ist ungefähr so als hätten die Sowjets 30 fast identische, staatlich durchregulierte Trabbi-Varianten angeboten und das dann „Wettbewerb“ genannt oder als wäre Joschka Fischer wählerisch gewesen bei der Auswahl der geworfenen Steine.

Die jungen Gesichter fürs TV sind stark abgenutzt, die alten Garden oberhalb der 50 wohl noch stärker. Ein großer Teil der Mitglieder stand Schäfflers Revolutionsversuch positiv gegenüber, die Partei ist aber fest in der Hand der One-World-Order-Fanatiker.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Geheimdienste sollen verdeckte russische Finanzierung für Politiker in Europa aufgedeckt haben

Kommentar "Voice of Europe" schien wie eine typische, pro-russische Nachrichtenseite im Internet mit entsprechenden Beiträgen und Interviews mit europäischen...

Recentr LIVE (26.03.24) ab 19 Uhr: Dunkelfeld

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Menschen die falschesten Vorstellungen von den drei Supermächten besitzen. https://youtu.be/Q87IgKxwsQo

Islamischer vs. westlicher Globalismus

Propaganda aus der muslimischen Welt enthält viele Elemente, die auch westliche Sozialisten verwenden, und solche, die bei westlichen...

ISIS-K ist Russlands nächstes Problem

Kommentar Russland unter den Zaren träumte davon, das ottomanisch-islamische Kalifat zu zerstören und zu übernehmen. In der sowjetischen Phase...