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Wie Chavez sich Glaubwürdigkeit unter der globalen Linken verschaffte

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Ein Kommentar von Alex Benesch

Die vielbeschworene wirtschaftliche Überlegenheit des „neuen“ Sozialismus des 21. Jahrhunderts konnte Venezuelas Hugo Chavez nie beweisen. Eines der wenigen Dinge, die Venezuela in dem unternehmerfeindlichen Klima für Einheimische überhaupt noch produzierte, waren Kalaschnikow-Gewehre, die eigentlich noch eine weit bessere Tauschwährung darstellen als die Schwundwährung Bolivar. Stellen sie sich vor, wie sie im Supermarkt einkaufen und an der Kasse heißt es: „Das macht dann 3 AKs!“

Bloomberg berichtete, dass einer der größten Profiteure von 10 Jahren „glorreicher sozialistischer Revolution“ in Venezuela samt tausender verstaatlichter Unternehmen niemand anderes als Goldman Sachs ist. Die „Ausrichtung“ an den venezuelanischen Herrscher brachte 681% Rendite. Ein weiterer Profiteur ist OppenheimerFunds Inc.

Chavez entschied sich, mit dem Ölvermögen des Landes die ausländischen Banken zu bezahlen (exorbitante 12% Zinsen) während aufgrund der sozialistischen Maßnahmen andere Investoren auf Abstand gingen. Wären die Zinszahlungen bisher nicht überpünktlich geleistet worden, hätten die Banken Venezuelas Öllieferungen und ausländische Assets wie Raffinerien beschlagnahmt.

Erdöl sichert vier Fünftel der Exporterlöse, die Hälfte der Staatseinnahmen und 25 Prozent des Sozialproduktes.  Viele Unternehmen, die in den 80er und 90er Jahren privatisiert wurden, sind inzwischen wieder verstaatlicht; seit 2007 wurden vom Staat 347 Unternehmen aus einer breiten Reihe von Industrien (Energie, Banken, Zement, Einzelhandel, Tourismus, etc) enteignet.

Die Wirtschaft war es nicht, die ihm den traumhaften, messianischen Ruf unter der globalen Linken einbrachte, sondern Reden wie vor den Vereinten Nationen, in denen er US-Präsident Bush als Teufel bezeichnete. Hätte er gewusst, dass der Skull & Bones-Zirkel, der den minderbemittelten Georgie-Boy zu amt und Würden verhalf, die bolschewistische Revolution in Russland und damit den Durchmarsch des real existierenden Sozialismus finanziert hatte, hätte er dann weiter an die kommunistische Weltrevolution geglaubt?

Vor der UNO beklagte er die Kontrolle der CIA über Terrorzellen auf der ganzen Welt und die Inschutznahme des berüchtigten Flugzeugbombers Luis Posada. Posada war Teil einer antikubanischen Terrorzelle namens „Befehlshaber der vereinten revolutionären Organisationen (CORU), angeführt von einem weiteren CIA-Mann namens Orlando Bosch.

Ab Mitte der 1970er Jahre initiierten Posada und Bosch eine Terrorkampagne die sich über sieben Länder erstreckte. Über 50 Bombenanschläge und Attentate waren durchgeführt worden, unter anderem ein Bombenanschlag auf ein kubanisches Passagierflugzeug im Jahr 1976, bei dem 73 unschuldige Menschen an Bord kurz nach dem Start in Barbados starben. All dies auf Geheiß des Vaters des derzeitigen US-Präsidenten und damaligen CIA-Direktors George H.W. Bush. Posada und Bosch wurden in Venezuela verhaftet und eingesperrt, konnten aber bald darauf im Jahr 1985 fliehen als Geld aus Miami von dem Terroristen Gaspar Jimenez Escobedo benutzt wurde, um Gefängniswärter zu bestechen. Die beiden wurden anschließend vom Terroristenführer und kubanischen Exilanten Felix Rodriguez nach El Salvador gebracht, wo sie sich Oliver North und der Iran-Contra-Verschwörung anschlossen um die Contras im Kampf gegen die Sandinista-Regierung Nicaraguas auszurüsten. Zwei Jahre später äußerte Senator Tom Harkin dass das amerikanische Volk

„einen vollständigen Bericht verdient über Bush (zu jener Zeit Vize-Präsident, Anm. d. R.), über das Büro des Vizepräsidenten und dessen Kenntnis über Luis Posadas Rolle in der geheimen Contra-Bewaffnungsoperation“.

Der mit Posada verbündete Terrorist Rodriguez, oben abgebildet mit Che Guevara in den Stunden vor dem Attentat auf Guevara, prahlte während seiner Befragung durch einen Kongressausschuss über die Iran-Contra-Affäre, dass er einst persönlich George H. W. Bush getroffen hatte. Nach El Salvador wurde Posada von der US-Regierung geschützt und ihm wurde gestattet, weiterhin terroristische Schandtaten zu begehen; unter anderem eine gegen die Tourismusindustrie gerichtete Welle von Bombenanschlägen in Havana während den 1990er Jahren. Posada wurde letztendlich von Bundesagenten in Miami im Mai 2005 verhaftet, aber ein Beschluss des US-Magistrats Norbert Garney in El Paso, Texas, wird den Weg ebnen für eine weitere Freilassung des CIA-Mannes und Massenmörders.

„Und wir in diesem Raum hier müssen uns erinnern dass in nur ein paar Tagen ein weiterer Jahrestag sein wird. 30 Jahre werden vergangen sein nach der schrecklichen Terrorattacke auf ein kubanisches Flugzeug der Linie Cubana de Aviacion, bei dem 73 unschuldige Menschen starben,“

sagte Chavez.

„Und wo ist der größte Terrorist dieses Kontinents, der die Verantwortung für die Sprengung des Flugzeugs übernommen hatte? Er verbrachte ein paar wenige Jahre im Gefängnis in Venezuela. Dank der CIA und einigen damaligen Regierungsfunktionären konnte er fliehen und er lebt jetzt in diesem Land, beschützt von der Regierung.“

„Er war überführt worden. Er hat das Verbrechen gestanden. Aber die US-Regierung hat Doppelstandards. Sie beschützt Terror wenn sie es will,“

sagte der venezuelanische Präsident. Genauso einen Doppelstandard muss man ihm vorwerfen, wenn er kommunistische Diktatoren und Kriegsverbrecher wie Fidel Castro umarmt oder das Gruselkabinett der sowjetischen Massenmörder unter den Tisch fallen lässt.

AlexBenesch
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