spot_img

EU bekommt politische Steilvorlage durch polnischen Breivik

Datum:

Ein Kommentar von Alex Benesch

Für die Europäische Union könnte es der Propagandacoup des Jahres sein: Ein polnischer Chemieprofessor, extrem leicht zu fangen aber fähig um 4 Tonnen Sprengstoff herzustellen, wollte das Parlament in Warschau sprengen um sich gegen „jüdische Kommunisten“, Eurokraten, Ausländer, Bilderberger und sogar das Ant-Piraterieabkommen ACTA zu wehren.

Der „Nationalist und Antisemit“ Brunon K. hätte seinen Studenten „Filme über globale Verschwörungen“ gezeigt und filmreife Ansprachen gehalten über „…unsere Großväter und Väter die für Freiheit gekämpft hatten, damit wir in einem freien Land leben können.“ Fehlt nur noch der Kilt, die blaue Farbe im Gesicht und der schottische Akzent.

Es ist die perfekte Gelegenheit für Brüssel, die eigene unbeliebte Politik gegen Kritik zu immunisieren und die Maßnahmen zur Kontrolle der öffentlichen Debatten zu verschärfen. Wie immer bei solchen Fällen, gibt es vorhersagbare Verschiebungen in der Haltung der Bevölkerung: Die extrem Konservativen werden aufgeweicht und sind bald für jeden faulen Kompromiss zu haben weil man nun mal nicht mit den Terroristen assoziiert werden möchte. Die gewöhnlichen Konservativen rücken nach Links.

Für die Europäische Union ist nationale Souveränität und Selbstbestimmung der Bürger zum höchsten Feindbild geworden und soll mit Hilfe von Spionagebehörden wie ENISA und geplanten sowjetischen Medien-Räten zurückgedrängt werden. Der selbsternannte Held Brunon K. liefert die Steilvorlage.

Sein großes Vorbild Anders Behring Breivik aus Norwegen entpuppte sich trotz dessen 1500-seitigen Manifests als historischer, politischer und militärischer Laie, nicht einmal im Bezug auf die vielzitierten Verschwörungstheorien war irgendeine Kompetenz zu erkennen. Hinter dem „Freiheitskämpfer“ und „Tempelritter-Kommandanten“ steckte einfach nur eine ruinierte Seele, ein narzisstischer Kaputtschläger dessen Fantasiewelt wichtiger war als alles andere.

Brunon K. wirkt im Kontext ebenfalls wie jemand mit einer verschobenen Wahrnehmung, schließlich hatte er völlig realitätsfremd jedem und dessen Oma erzählt, was seine Absichten waren: Studenten der Landwirtschaftsuniversität bekamen von ihm neben jeder Menge gruseligem Agitprop auch Lehrstunden in Sprengstoff-Herstellung. Gab es noch Bonus-Credit Points für RDX? Er hätte laut Berichten bereits Drohungen von Uni-Funktionären bekommen, war also aufgeflogen bevor er überhaupt richtig angefangen hatte.

Online benutzte er seine eigene Identität und seine eigene Email-Adresse um Breivik zu preisen, die Regierung zu verdammen und um Mitstreiter für den Kampf zu suchen.

Die Grundsubstanzen für 4 Tonnen Sprengstoff, den nicht ohne weiteres zu beschaffenden Ammoniumnitratdünger, kaufte er angeblich bei derselben Quelle wie Breivik, wahrscheinlich unter seinem Klarnamen und seinen Credentials als Landwirtschaftsprofessor. Seine Frau, eine Biologin, wandte sich auch an die Behörden weil er sie ausgefragt hätte, welche pathogenen Keime für eine Biowaffe taugen würden.

Das einzige was noch gefehlt hätte, wäre ein Auftritt im Templerkostüm oder mit Skimaske und Kalaschnikov-Gewehr im Hörsaal gewesen mit Powerpoint-Präsentation über seinen Masterplan zur Rückeroberung Polens. Er scheint völlig abgehoben gewesen zu sein, gefangen in seiner Fantasiewelt in der er durch solch ein idiotisches Verhalten nicht sofort zehn Ermittler an den Fersen hat, die den Propagandacoup an die Regierung weiterleiten. Zwei Mann aus seiner Fünfer-Truppe waren verdeckte Ermittler. Brunon und zwei weitere Amateure wurden verhaftet.

Hier ist die 1-Million-Euro-Frage: Wenn man so früh an ihm dran war, weshalb wartete man dann bis er viertausend Kilogramm Sprengstoff plus mehrere Granaten und Waffen angehäuft hatte? Die Erklärung dafür lautet, dass die frühen Äußerungen und Handlungen des Angeklagten nicht strafbar gewesen seien und man ihn deshalb durch Agenten hätte bearbeiten müssen. Aber reichten nicht die Beschaffung der Materialien, Tonband- und Videoaufnahmen, die Sprengstoffkurse in den Hörsälen? Hatte man vor, es nach amerikanischem Muster bis zum Äußersten zu treiben und jemanden aus der Gruppe mit heimlich ausgetauschtem Sprengstoff und Dummy-Zündern bis zum Parlament fahren zu lassen und die Handynummer der Bombe zu wählen?

Gäbe es nicht die Versuchung, für politisches Kapital vielleicht sogar die Bombe hochgehen zu lassen, auf eine Weise die an Breiviks misslungene Plazierung und verhunztes Timing erinnert, sodass kein Politiker in Gefahr gerät sondern nur Bürger? Den europäischen Behörden sind schmuzige Tricks nicht fremd, wie das Gladio-Programm gezeigt hat in dessem Zuge ultrarechte Nationalisten Sprengstoff, Waffen und Training erhalten hatten um vorgeblich gerüstet zu sein für eine sowjetische Invasion. Mehrfach wurde das Netzwerk jedoch für Terror unter falscher Flagge missbraucht, den man dann linken Gruppen anhängte. Inzwischen sind die Sozialisten in der Europäischen Union nicht mehr der Feind, sondern umgekehrt die Nationalisten.

Genau wie in den USA verhalten sich Geheimdienste gemäß ihrer Handbücher zur Zerstörung eines politischen Gegners und bauen falsche Widerstandszellen auf.

AlexBenesch
AlexBenesch
Senden Sie uns finanzielle Unterstützung an: IBAN: DE47 7605 0101 0011 7082 52 SWIFT-BIC: SSKNDE77 Spenden mit Paypal an folgende Email-Adresse: [email protected]
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img
spot_img

Related articles

Geheimdienste sollen verdeckte russische Finanzierung für Politiker in Europa aufgedeckt haben

Kommentar "Voice of Europe" schien wie eine typische, pro-russische Nachrichtenseite im Internet mit entsprechenden Beiträgen und Interviews mit europäischen...

Recentr LIVE (26.03.24) ab 19 Uhr: Dunkelfeld

Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Menschen die falschesten Vorstellungen von den drei Supermächten besitzen. https://youtu.be/Q87IgKxwsQo

Islamischer vs. westlicher Globalismus

Propaganda aus der muslimischen Welt enthält viele Elemente, die auch westliche Sozialisten verwenden, und solche, die bei westlichen...

ISIS-K ist Russlands nächstes Problem

Kommentar Russland unter den Zaren träumte davon, das ottomanisch-islamische Kalifat zu zerstören und zu übernehmen. In der sowjetischen Phase...