Alex Benesch
Die deutsche Bundesbank veröffentlichte heute ihr „Neues Lagerstellenkonzept der Deutschen Bundesbank für die deutschen Goldreserven“: Eine geringfügige Heimholung des Edelmetallbestandes im Schneckentempo.
„Die Deutsche Bundesbank wird ab 2020 die Hälfte der deutschen Goldreserven in eigenen Tresoren im Inland lagern. Die andere Hälfte verbleibt bei Partnernotenbanken in New York und London.“
Die Erklärungen für den plötzlichen Sinneswandel nehmen sich ziemlich absurd aus. Es seien plötzlich Tresorkapazitäten in Frankfurt frei geworden und die Franzosen hätten eh den Euro genau wie wir und man könne bei Bedarf kein Gold mehr gegen Francs tauschen.
„Bis 2020 wird die Bundesbank dazu schrittweise 300 Tonnen Gold von New York nach Frankfurt am Main sowie 374 Tonnen Gold von Paris nach Frankfurt am Main verlagern.“
Dies verringert den Anteil der Bestände in den Tresoren der amerikanischen Fed nur von 45% auf 37%. Soll dies eher ein Druckablassventil sein für die immer stärkeren Forderungen, sämtliches Gold im Inland zu lagern? Die Aktion „Holt unser Gold heim“ beispielsweise beanstandet folgende Zustände:
- Völlig intransparente Lagerung der Goldbestände in ausländischen Lagern mit unklarer Eigentümerstruktur
- Seit Jahrzehnten überfälliger physischer Voll-Audit mit öffentlichem Bericht und Bilanzierung nach geltendem kaufmännischen Recht (HGB u.a.)
- Akute Enteignungs- bzw. Ausbuchungsgefahr im Zuge der sogenannten Euro-„Rettungen“ als Folge der qualitativen Verschlechterung der Bilanz der Deutschen Bundesbank (Anteil höchst zweifelhafter Target 2-Aktiva 2012 bereits über 60% der Bilanzsumme!)
- fehlende Sicherstellung einer in wenigen Jahren möglicherweise erforderlichen (Teil-)Deckung einer nationalen Währung