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Bilderberg – die „Aristokratie der Ziele“ (Teil I)

Datum:

Stephen Lendman
Global Research

Daniel Estulin erforscht und dokumentiert seit mehr als 14 Jahren den weitreichenden Einfluss der Bilderberg-Gruppe auf Wirtschaft und Finanzen, globale Politik, Krieg und Frieden und die Kontrolle des Geldes der Welt und ihrer natürlichen Ressourcen. Sein Buch “Die wahre Geschichte der Bilderberger” wurde erstmals 2005 veröffentlicht. Eine neue, diesjährige Auflage enthält neues und überarbeitetes Material. Er sagt, dass im Jahr 1954 die „mächstigsten Männer der Welt zum ersten Mal zusammenkamen,“ um in Oosterbeck (Niederlande) „über die Zukunft der Welt zu debattieren“. Sie beschlossen, sich jährlich zu treffen ohne die Öffentlichkeit etwas davon wissen zu lassen. Sie nannten sich die Bilderberg-Gruppe und ihre Mitgliederliste liest sich wie ein Who-is-Who der Machtelite aus den USA, Kanada und Westeuropa. Darunter finden sich uns so vertraute Namen wie David Rockefeller, Henry Kissinger, Bill Clinton, Gordon Brown, Angela Merkel, Alan Greenspan, Ben Bernanke, Larry Summers, Tim Geithner, Lloyd Blankfein, George Soros, Donald Rumsfeld, Rupert Murdoch, sowie andere Staats- und Regierungschefs, einflussreiche Senatoren, Kongressabgeordnete und Parlamentarier, Militärs aus der NATO und dem Pentagon, Mitglieder europäischer Königshäuser, ausgewählte Medienprofis und viele andere, oftmals nur ein einziges mal eingeladene Gäste. Einige Teilnehmer stehen oft nicht einmal auf der offiziellen Gästeliste, wie es etwa bei Barack Obama und einigen seiner Regierungsbeamten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Fall gewesen war.

Sehr zahlreich vertreten sind immer ranghohe Funktionäre des Council on Foreign Relations (CFR), des IWF, der Weltbank, der Trilateralen Kommission und der EU, sowie mächtige Zentralbanker von der Federal Reserve, der EZB (u.a. Jean-Claude Trichet) und Mervyn King von der Bank of England. Fast über ein halbes Jahrhundert lang drangen keinerlei Informationen über Diskussionsthemen oder Agendas an die Öffentlichkeit und es gilt bis heute ein Verbot für jegliche offizielle Presseberichterstattung. Die wenigen eingeladenen Vertreter der Medien und deren Vorgesetzte werden zum Schweigen verpflichtet. Ungeachtet dessen begab sich Estulin auf „eine investigative Reise,“ die zu seinem Lebenswerk werden sollte. Er sagt:

“Langsam und Stück für Stück habe ich alle Schichten der Geheimhaltung um die Bilderberg-Gruppe durchdringen können. Dies gelang mir jedoch nur dank der Hilfe von Dissidenten im Inneren der Gruppe sowie außerhalb dieser.“

Deshalb behält er deren Namen für sich. Was auch immer zu Beginn der Bilderberg-Treffen auf dem Plan stand, mittlerweile muss man die Gruppe als eine Art “geheime Weltregierung sehen (…), welche uns unser Recht auf das Formen unserer eigenen Zukunft nimmt indem sie verstörende Realitäten schafft,“ die den öffentlichen Wohlstand bedrohen. Kurz gesagt, die Bilderberger wollen die nationale Souveränität einzelner Nationalstaaten durch eine allmächtige, global agierende Weltregierung ersetzen, die von Wirtschaftsinteressen gelenkt wird und ihre Macht auf militärische Weise durchsetzt und absichert.

“Stellen sie sich einen privaten Club vor in dem Präsidenten, Premierminister, internationale Bankiers und Generäle zusammenkommen, wo Mitglieder des Hochadels einen Einfluss ausüben den sie sich in der Öffentlichkeit heutzutage eigentlich selbst absprechen und wo die Leute, die die Kriege und die Märkte führen, die Amerika und Europa lenken, Dinge sagen die sie in der Öffentlichkeit so nie aussprechen würden.“

Zu Beginn ihrer Geschichte entschieden sich die Bilderberger dafür,

“eine ‚Aristokratie der Ziele‘ zwischen Europa und den Vereinigten Staaten zu erschaffen um einen Konsens in Sachen Weltpolitik, Weltwirtschaft und allgemeinen Vorgehensweisen erreichen zu können.“

Die NATO war ein wichtiges Instrument für diese Ziele und dient dazu „Kriege und nukleare Erpressung auf ewig zur Verfügung zu haben,“ sofern es nötig sein sollte. Danach würde man den Planeten ausplündern, märchenhaften Reichtum und unvorstellbare Macht erlangen und um diese zu halten alle Widersacher zerschlagen. Neben militärischer Dominanz ist auch die Kontrolle des Geldes einer der wichtigsten Punkte wenn es um Machterhalt geht, was bereits die einflussreiche Rothschild-Familie im 19. Jahrhundert verstanden hatte. Patriarch Amschel Rothschild sagte einst:

„Gib mir die Kontrolle über die Geldschöpfung einer Nation, dann interessiert mich nicht wer die Gesetze macht.“

Die Bilderberg-Gruppe ist der exklusivste Club der Welt. Niemand kann sich dort einkaufen. Nur der Lenkungsausschuss der Gruppe entscheidet, wer eingeladen wird und jeder der Teilnehmer unterstützt das Konzept einer One-World-Ordnung, die von Machteliten geführt wird. Gemäß den Vorschriften des Lenkungsausschusses:

“…müssen die Gäste alleine teilnehmen; Ehepartner oder Lebensgefährten sind nicht zugelassen. Persönliche Assistenten (d.h. Sicherheitspersonal, Leibwächter, CIA oder Mitarbeiter anderer Sicherheitsbehörden) dürfen an der Konferenz nicht teilnehmen und müssen in separaten Räumen ihr Essen zu sich nehmen. Den Teilnehmern ist es außerdem ausdrücklich untersagt Journalisten interviews zu geben“ oder Inhalte der Diskussionen in den Meetings der Konferenz an die Öffentlichkeit weiterzuleiten. Den Regierungen der Gastgeberländer obliegt die Koordination der Sicherheitsmaßnahmen um nicht teilnehmende Personen auf Distanz zu halten. Ein Drittel der Teilnehmer sind Politiker. Der Rest kommt aus Bereichen wie der Industrie, Finanzwesen, Wissenschaft, Forschung, Militär, Hochadel und Medien.

Die Konferenzen laufen nach Chatham-House-Regeln ab, wonach die Teilnehmer ihre Meinungen und Ansichten frei und ungezwungen äußern dürfen. Ihnen ist dabei bewusst, dass nichts von dem was sie sagen zitiert oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden darf. Die Meetings sind „immer offen, aber es wird nicht immer ein Konsens erzielt.“ Etwa 80 der Mitglieder sind jährlich anwesend während die übrigen der insgesamt ca. 150 Teilnehmer einer Konferenz oft nur einmal oder wenige Male eingeladen werden, je nachdem welches Wissen sie beisteuern können oder ob sie in ein bestimmtes Thema verwickelt sind. Teilnehmer, die besonders positiv auffielen werden oft ein weiteres Mal eingeladen und einige Erstteilnehmer werden für eine mögliche spätere Verwendung ausgewählt. Der einstige Gouverneur von Arkansas, Bill Clinton, ist so ein Fall. Er nahm an der Konferenz von 1991 teil.

„Dort erzählte ihm David Rockefeller, dass das nordamerikanische Freihandels-abkommen (NAFTA) zu den obersten Prioritäten von Bilderberg gehöre und dass die Gruppe auf seine Unterstützung zähle. Im Jahr darauf wurde Clinton zum Präsidenten gewählt“,

schreibt Estulin. Und am 1. Januar 1994 trat NAFTA schließlich in Kraft. Es gibt viele andere ähnliche Beispiele für Personen, die für verantwortungsvolle Aufgaben in Regierung, Militär oder anderen wichtigen Bereichen ausgewählt werden.

Die Ziele der Bilderberger

Das langfristige Ziel der Bilderberg-Gruppe ist die Schaffung einer One-World-Regierung (in Form eines privaten „Weltkonzerns“) samt eines globalen Marktes, der von einer One-World-Armee überwacht und beschützt wird. Finanzfragen soll eine globale „Welt-Zentralbank“ samt einheitlicher Weltwährung regeln. Ihre Wunschliste umfasst:

  • Ein internationaler, universell gültiger Wertekanon;
  • Weltweit zentralisierte Kontrolle der öffentlichen Meinung;
  • Eine Neue Weltordnung in der es keine Mittelschicht gibt, nur Herrscher und Beherrschte („Leibeigene“) und selbstverständlich ohne jegliche Demokratie;
  • Eine Nullwachstumsgesellschaft ohne Wolhstand oder Fortschritt, nur stetig wachsendem Wohlstand und wachsende Macht für die Herrscher;
  • Künstlich herbeigeführte Krisen und endlose Kriege;
  • Absolute Kontrolle über das Bildungswesen zur Abrichtung der Öffentlichkeit und zum gezielten Training von Individuen für bestimmte Aufgaben;
  • Zentralisierte Kontrolle über jede Form der Außen- und Innenpolitik (globale Einheitspolitik);
  • Nutzung der UN als de-facto-Weltregierung; Erhebung von UN-Steuern, welche die „Weltbürger“ zahlen sollen;
  • Eine globale Ausweitung von NAFTA und WTO;
  • Umformung der NATO zu einer Weltarmee;
  • Schaffung eines globalen, universellen (Un-) Rechtssystems; und
  • Schaffung eines globalen „Wohlfahrtsstaates in dem gehorsame Sklaven belohnt werden und Rebellen und Aufmüpfige liquidiert werden“.

Die heimlichen Partner der Bilderberger

In den USA dominiert der Council on Foreign Relations (CFR) die Politik. Einer seiner Gründer aus dem Jahr 1921 war ‚Colonel‘ Edward Mandell House, Chefberater von Präsident Wilson und Gerüchten zufolge der wahre Entscheider im Weißen Haus während der Jahre 1913-1921. Unter seiner Ägide wurde der Federal Reserve Act im Jahr 1913 verabschiedet, welcher privaten Bankiers die Macht zur Geldschöpfung in den USA übertrug. Im Februar 1914 wurde der 16. Verfassungszusatz ratifiziert, der eine bundesstaatliche Einkommenssteuer schuf mittels derer die Zins- und Tilgungszahlungen der Staatsschulden der Bundesregierung gegenüber der Federal Reserve bedient wurden.

Von Beginn an war das Ziel des CFR die Schaffung “einer One-World-Regierung basierend auf einem globalen Finanzsystem…“. Heute hat der CFR tausende einflussreicher Mitglieder, unter ihnen auch viele Entscheider in den Konzernmedien, hält sich in der Öffentlichkeit aber sehr bedeckt, vor allem was seine wahre Agenda angeht. Der Historiker Arthur Schlesinger Jr. nannte ihn eine „Frontorganisation für das Herz des US-amerikanischen Establishments.“ Der CFR hält private Treffen ab und publiziert nur das, was die Öffentlichkeit wissen soll. Zu seinen Mitgliedern gehören nur US-Amerikaner.

Die Trilaterale Kommission (siehe unten) ist eine ähnliche Gruppe, in der “globale Machtentscheider zusammenkommen”. Sie wurde von David Rockefeller gegründet, der zum Führungsgremium der Bilderberger gehört und auch ehemaliger Vorsitzender des CFR ist. Beide Organisationen unterstützt er finanziell sehr großzügig. Ihre ehemaligen und gegenwärtigen Mitglieder stehen für den Einfluss dieser Gruppe:

  • Fast alle US-Präsidenten, egal welcher Partei;
  • Führende Senatoren und Kongressabgeordnete;
  • Einflussreiche Journalisten aus den Massenmedien sowie deren Chefs; und
  • Hohe Beamte von FBI, CIA, NSA, Verteidigungsministerium und anderen Behörden, darunter Außenministerium, Handel, Justiz und Finanzministerium.

“Der CFR war und ist praktisch eine Arbeitsvermittlungsagentur für die Bundesregierung, unter Demokraten wie Republikanern,“

schreibt Estulin. Wer auch immer im Weißen Haus sitzt, „Agenda und Machteinfluss des CFR“ laufen unverändert seit seiner Gründung im Jahr 1921. Der CFR befürwortet die Schaffung eines globalen Superstaates in dem die USA und andere Nationen ihre Souveränität zu Gunsten einer zentralen Machtbasis aufgeben. CFR-Mitbegründer Paul Warburg war Mitglied des „brain trust“ von Präsident Roosevelt. Im Jahr 1950 sagte sein Sohn James gegenüber dem Senate Foreign Relations Committee (Kommitee des Senats für auswärtige Beziehungen):

„Wir werden eine Weltregierung haben, ob ihr es wollt oder nicht, entweder durch Gewalt und Eroberung oder durch Übereinstimmung.“

Viele Jahre später sagte Henry Kissinger auf der Bilderberg-Konferenz von 1991:

„Heute wäre Amerika außer sich vor Wut wenn UN-Truppen in Los Angeles einmarschieren würden um die Ordnung wieder herzustellen. Morgen aber werden sie bereits dankbar dafür sein! Dies trifft vor allem dann zu wenn man ihnen erzählt, es gäbe eine überwältigende Bedrohung von Außen, ob nun real oder inszeniert und propagiert, die unser aller Existenz bedrohe. Dann wird der Zeitpunkt gekommen sein an dem die Welt uns damit beauftragen wird, sie vor dieser Bedrohung zu schützen. Das einzige was wirklich jeder Mensch fürchtet ist das Unbekannte. Einmal konfrontiert mit diesem Szenario wird man bereitwillig alle individuellen Rechte aufgeben um das Wohlergehen aller in die Hände der Weltregierung zu legen.“

Der CFR plante die Neue Weltordnung bereits lange vor 1942 und die „UN erwuchs aus einer Gruppe von CFR-Mitgliedern, die sich die Informal Agenda Group nannte.“ Sie entwarfen den ursprünglichen Vorschlag zur Gründung der UN und präsentierten ihn Präsident Franklin Roosevelt, der ihn am Tag darauf öffentlich verkündete. Als die UNO 1945 gegründet wurde waren mehr als 40 der US-Delegierten CFR-Mitglieder. Gemäß Professor G. William Domhoff, Autor des Buches “Who Rules America”, operiert der CFR in „kleinen Gruppen von etwa 25 Leuten, die sich aus führenden Kräften aus wichtigen Bereichen wie Industrie, Finanzwesen, „Ideologie“, Militär und verschiedenen Professionen (Anwälte, Ärzte, Gewerkschaftsführer usw.) zusammensetzen um spezifische Diskussionen zum Thema Außenpolitik zu führen.“ Domhoff sagt auch:

“Der Council on Foreign Relations wird zwar nicht von der Regierung finanziert, arbeitet aber so eng mit ihr zusammen, dass man kaum unterscheiden kann, ob der Council eine Aktion der Regierung angeregt hat oder ob diese von selbst aktiv wurde. [Seine] wichtigsten Einkommensquellen sind führende Konzerne und die ganz großen Stiftungen.“

Zu nennen wären hier unter anderem die Stiftungen Rockefeller, Carnegie und Ford, welche von ausgewählten Individuen aus der Wirtschaft geführt werden.

AlexBenesch
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