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Fünf Jahre Infokrieg – Fünf Jahre eigenständige Medien (Teil 3)

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Zwei irrsinnige Konzepte werden für Medien und Informationen propagiert und man wird dazu genötigt, sich gefälligst eines von beiden rauszusuchen: Der Informationsfaschismus und der Informationskommunismus.

Informationsfaschismus

Bei diesem System brechen Konzerne die Regeln des freien Marktes; sie bilden Kartelle und haben enge Partnerschaften mit Regierungen. Die Regierungen haben damit verlässliche Partner für die Verbreitung von Lügen und für die Vertuschung von Regierungsverbrechen, die Medienkonzerne kriegen im Gegenzug Protektion, Steuergelder, Bailout-Gelder, Insider-Infos und andere Vorzüge. Die kriminellen Konzerne schreiben ihre eigenen Wunschgesetze und die Regierung verabschiedet diese dann, wodurch die illegal operierenden Konzerne ihre legale Konkurrenz ausschalten wollen. Es wird schlicht und einfach zu teuer, Medien zu produzieren. Man soll für jedes noch so kleine Zitat, für jedes Foto und jeden Videoausschnitt exorbitante Summen bezahlen und komplizierte Lizenzen kaufen die man nur mit Hilfe von Fachanwälten versteht. Ein einsamer Blogger oder ein kleines Medienunternehmen verfügt nicht über ein Heer aus Reportern und Auslandsbüros, über Korrespondenten und Schreiber und Anwälte und Assistenten und was sonst noch alles wichtig ist. Was soll denn ein Blogger schon mehr hinbekommen als ein paar wenige Berichte und Kommentare schreiben? Wie soll er denn auf dem Laufenden bleiben was gerade in Lybien, der BRD, den USA, in China oder Russland oder mit der Wirtschaft passiert? Wo soll er denn die Zeit hernehmen um genügend Bücher zu lesen um überhaupt wirklich zu wissen vovon er redet? Manche Blogger bluffen einfach, sie schreiben sehr allgemein formuliert, sehr polemisch und selbstsicher, trotzdem können sie oft kaum verbergen dass sie sich in Widersprüche verheddern und eigentlich ziemlich planlos sind. Meistens können sie froh sein wenn sie überhaupt eine einzige Fremdsprache richtig beherrschen und vielleicht 100 Buchseiten pro Woche zu lesen schaffen.

Sollen denn alternative Medien auf ewig ein Amateurverein bleiben die keine Ressourcen haben, wenig Kompetenz und auf der Stelle treten? Natürlich brauchen anständige Medien die finanzielle Basis um selbst Reporter auszusenden und vor Ort zu sein. Wenn ich im Rahmen meiner Internet-TV-Sendung legal aktuelles Bildmaterial aus Libyen zeigen möchte, dann muss ich dieses Material von den Massenmedien kaufen. Man kann im Moment Bildmaterial kaufen von Sky News oder der AFP. Die haben dort Reporter die exakt das Filmen was die Chefetage möchte. Also Aufnahmen von Rebellen mit ihren Fluagabwehrkanonen und Maschinengewehren die auf Pickup-Trucks montiert sind. Kampfaufnahmen aus der Distanz usw. Kennen sie die Preise? Wissen sie was es kostet, einen einminütigen Ausschnitt zu lizensieren? Wenn ich einen solchen Ausschnitt nicht nur einmal ausstrahlen möchte sondern ihn nutzen möchte wie ich will, kostet einer stolze 800 €. Wenn ich also eine einzige Sendung mache mit 20 einminütigen aktuellen Videoeinspielern sind wir bei 16.000 €. Bei 8 Sendungen pro Monat wären das 128.000 Euro. Dafür kriegt man schon ein Haus, dass soll der Hobbyblogger erst mal stemmen. Zukünftig soll man als Medienschaffender noch tausende Euro pro jahr für Jugendschutz ausgeben müssen, man soll für jedes noch so kleine Zitat aus den Massenmedien bezahlen. Das Lizenzmodell ist dermaßen kompliziert dass ein normaler Mensch kaum durchblickt. Es gibt dann auch noch schwammige Klauseln nach denen man das Material nicht „verzerrend“ benutzen darf. Also begibt man sich selbt mit Lizenz auf ein juristisches Minenfeld. Dieser Medienfaschismus ist kein freier Markt, es handelt sich nicht um Kapitalismus. Diese unheilige Allianz aus Regierungen und Konzernen bekämpft mit unlauteren Methoden sämtliche Konkurrenz. Jetzt sagen manche: Warum nicht Material einfach stehlen? Weil man sich dann juristisch angreifbar macht und nicht mehr als Unternehmen funktionieren kann. Die Wikileaks-Illusion der anonymen Anarcho-Medien ist auch schon in sich zusammengefallen. Niemand von diesen Typen war wirklich je anonym.

Informationskommunismus

Die andere dominante Denkrichtung ist der Informationskommunismus. Man darf zum Beispiel immer häufiger  Bildmaterial unter einer sogenannten Creative Commons-Lizenz benutzen. Das heißt z.B. ich darf wenig attraktives Bildmaterial von al-Jazeera benutzen, muss deren Logo und Internet-Adresse einblenden, und ich darf das Material  in keinster Weise kommerziell benutzen. Ich darf also mit keinem noch so aufwändig produzierten Videobeitrag auch nur einen einzigen Cent verdieden, wenn er 10 sekunden von al-Jazeera enthält und ich muss dabei noch Werbung machen für al-Jazeera. Nein danke. Das ist einer der Auswüchse des Informationskommunismus. Das Bildmaterial wird als Allgemeingut bezeichnet, es „gehört also jedem“, aber es gehört niemandem wirklich außer al-Jazeera weil sie letztendlich über die Bedingungen der Verwendung verfügen. Es ist eine Mogelpackung. Der Gedanke dahinter ist: Hobbyblogger sollen möglichst kostenlos für die Massenmedien Propaganda verbreiten und dem Zeug noch extra Glaubwürdigkeit verleihen weil die Massenmedien kaum noch Glaubwürdigkeit haben. Freie Medien? Fehlanzeige.

Selbstverständlich hat jemand bestimmte Rechte an seinem geistigen Eigentum, wie soll das auch anders sein? Wie soll jemand denn ohne Bezahlung ein gutes investigatives Buch über Monate hinweg schreiben können, wie soll er persönlich reisen können zu Bibliotheken und Archiven wo sich das gesuchte Quellmaterial befindet? Sollen investigative Autoren, die meistens gute Anwälte brauchen und ein hohes persönliches Risiko eingehen, von Hartz 4 leben und arbeiten? Glauben sie dass der Staat es dauerhaft zulässt, dass Sozialhilfeempfänger gegen den Staat und dessen Partner ermitteln? Sollen Investigativreporter ihren Familienmitgliedern auf der Tasche liegen, die aber ihrerseits wieder gegen Bezahlung arbeiten müssen? Oder sollen sie die Hälfte ihrer Zeit für Spendensammeln aufwenden? Wie soll das aussehen? „Hi, ich arbeite an einem wirklich bahnbrechenden Buch, ich kann leider nur wenig darüber sagen da ich diejenigen gegen die ich ermittle nicht vorwarnen möchte!“ Bei einem bekannten Autor wäre das noch nicht völlig absurd, aber was ist mit dem Nachwuchs? Ein unbekannter Autor bekommt nicht genügend Aufmerksamkeit um Spenden zu sammeln. Ganz zu schweigen dass eh nur ein paar Almosen reinkommen würden. Die Vertreter des Informationskommunismus meinen, dass geistige Arbeit auf Bäumen wächst und derjenige der die ganze Arbeit geleistet hat, gefälligst schauen soll wo er bleibt. Sozialisten wollen mit anderer Leute Geld und Arbeit Gutes tun.

Eine Verstaatlichung aller Medien ist eine Politisierung aller Medien. Politik ist extrem zerstörerisch und genau deswegen müssen wir Medien entpolitisieren. Das funktioniert durch Markt, also durch uns Bürger direkt, jeden Tag. Man braucht nicht Jahre lang auf eine politische Wahl warten um etwas zu beeinflussen, der Markt, also wir alle, bestimmen in Millionen Transaktionen jeden Tag was Bestand hat und was nicht. Multinationale Konzerne hätten seit langem ihre Filmstudios und Nachrichtenbüros schließen können; ein erfolgreicher Blockbuster-Film oder eine Nachrichtensendung mit hohen Einschaltquoten muss schließlich zahlreiche andere Flops auffangen, die ihre Kosten nicht wieder einspielen. Es geht den  Interessengruppen hinter der gegenwärtigen Nachrichten- und Unterhaltungsindustrie hauptsächlich um die Vermittlung von gesellschaftlichen und politischen Botschaften sowie um Ablenkung. Ob die Medien nun in einem kriminellen Kartellsystem oder einem kommunistischen System produziert und verbreitet werden, ist für die globale Elite letztendlich unerheblich. Ob jemand nun direkt bezahlt für Medien oder ob er sie kostenlos im Netz saugt aber der Staat ihm das Geld aus der Tasche zieht; die Ablenkung sowie die übermittelten Propagandabotschaften bleiben gleich. Im fiktiven Star Trek- Universum vermag eine utopische, sozialistische, interplanetarische Föderation ohne Geld und dezentralisierten Handel das Universum zu ergründen und ihren Feinden entgegenzustehen. Das hat mit Realität aber nichts zu tun. Viele die das Unternehmertum, insbesondere bei den Medien verteufeln, sind intellektuelle Studenten die in ihrem Leben noch keinen richtigen Job hatten und auf eigenen Beinen standen. Oder sie mögen ihren Job nicht und meinen, in einem übermächtigen Staat ginge es ihnen besser.

Auseinandersetzungen

In 5 Jahren Infokrieg hat sich durch das konstante Weiterbilden mein Freiheits- und Rechtsbegriff konkretisiert und mein Wissen vergrößert; das hilft mir bei der Analyse und Beurteilung von Politik, Gruppierungen und Individuen. Ich brauche für meinen Job einen Wissensvorsprung und eine Professionalisierung, genauso wie ein Zimmermann in seinem Feld einen Wissensvorsprung und Professionalisierung braucht. Ein Amateur der vielleicht gerade noch einen Nagel in die Wand schlagen und eine Bohrmaschine bedienen kann, kann sich nicht messen mit einem erfahrenen Zimmermann. Im Internet-Zeitalter aber denken viele, jeder liest doch eh nur die gleichen wenigen Inhalte also sollen gefälligst alle auch die gleichen Schlussfolgerungen daraus ziehen und geschlossen auftreten. Die Ansicht, dass jede Meinung, also jede Analyse gleich viel wert sei, die gleiche Qualität hätte, ist ein völliger Irrtum. Es gibt Leute, die liegen vielleicht zu 10 Prozent richtig. Andere liegen zu 40 Prozent richtig und zu 60 daneben. Wer beurteilt was richtig und falsch ist? Maßstäbe sind die Logik, die Argumentationskette und die Fakten. Aber wer benutzt die Maßstäbe um zu beurteilen? Wir alle! Jeden Tag, im großen und im kleinen.

Viele fordern eine Politisierung der alternativen Medien, also genau das dümmste und fatalste was man machen könnte. Es soll eine Art Dachverband gegründet werden der dann von Politfunktionären und Mehrheitsentscheidungen regiert wird. Über jeden Inhalt und jede Sichtweise wird dann ewig gerungen, es wird taktiert und vor jeder Abstimmung gibt es Kampagnen und derjenige der sich am meisten beim Publikum einschmeichelt, derjenige der am meisten verspricht oder der am meisten Geld hat für seine Kampagne, derjenige der der platteste Populist ist, derjenige der im Glanz (vermeintlicher) Erfolge anderer badet, wird dann gewählt. Korruption lässt grüßen! Und diejenigen die unter diesem Dachverband überhaupt recherchieren und Arbeit leisten, stecken dann in einer Zwangsjacke aus Regulierungen. Alles ist politisiert. Keiner will irgendwie anecken und seine Position bei dem Dachverband verlieren, jeder Mist wird beklatscht und durchgewunken weils grade populär ist. Und die Masse des Publikums stellt das Denken ein weil der große tolle Dachverband ja wohl nicht falsch liegen kann. Nein danke!

Gerade weil Menschen häufig als richtig beurteilen was ihnen einfach ein gutes und optimistisches Gefühl gibt, gerade weil viele Leute denkfaul sind und keine Verantwortung übernehmen möchten, gerade weil Leute nicht bereit sein wollen ihren erfundenen Überlegenheitsanspruch aufzugeben, brauchen wir freie Medien sowie grundsätzliche und allgemeingültige Rechte, darunter auch das Recht auf Eigentum und Unternehmertum. Ein dahergelaufener Sozialist darf nicht über meinen Besitz und meine Person verfügen. Mein Ziel ist Freiheit und Professionalität. Entpolitisierung. Selbstbestimmung statt nur Mitbestimmung. Wer denkt, ich liege völlig falsch, der unterstützt und einfach nicht. Wer unsere Arbeit für wichtig hält, unterstützt uns. So einfach ist das.

Mein Ziel ist es nicht wie ein Karrierepolitiker wo immer es geht die Position zu finden die einfach gerade populär ist, es ist nicht mein Ziel jede gefährliche oder fragwürdige Entwicklung zu beklatschen die uns als Revolution oder als Sieg verkauft wird. Wenn ein unfreies Terror-Regime wie China von den Globalisten als neue Weltmacht aufgebaut wird, dann werden ich nicht China beklatschen nur weil ein anderes unfreies Regime gleichzeitig ihren Weltmachtstatus verliert. Wenn Putin in Russland im Bett mit Mafia- und KGB-Eliten liegt, dann werde ich ihn nicht beklatschen nur weil er eine Handvoll Mafiosi und Frontmänner aus dem Weg räumt. Die Russenmafia und die KGB-Konzerne fallen über Deutschland her wie ein Rudel Wölfe, sie stehlen Steuergelder und Technologie und ich soll meinem Publikum die russische Elite wärmstens ans Herz legen weil sie ja angeblich ein Gegenpol zu dem großen Satan USA wäre? Die Globalisten radikalisieren uns im Zuge des Krieges gegen den Terror, aber wenn die muslimische Welt gleichzeitig radikalisiert wird und mit ihrer politischen Religion entgegen unserer Gesetze ein völlig anderes Recht und ein völlig anderes politisches System etablieren will, soll ich darüber schweigen oder den soften, verdeckten Dschihad auch noch gutheißen?

Wir brauchen ein klar definiertes Vokabular um überhaupt irgendein Thema zu verstehen. Diejenigen die einfach nur alten Wein in neuen Schläuchen präsentieren und Kommunismus aufwärmen, sind auch als Kommunisten zu bezeichnen. Altnazis und Neonazis sind Altnazis und Neonazis. Diejenigen die meinen, ihre esoterische New Age-Religion macht sie zu der auserwählten Priesterschaft mit dem eingebauten Recht auf Herrschaft, sind bei mir ebenfalls nicht populär. Alternative Medien ist einfach nur definiert als „abseits der großen Massenmedien“, es gibt die unterschiedlichsten alternativen Medien. INFOKRIEG ist INFOKRIEG. Und wer wissen will was INFOKRIEG ist, der findet 5 Jahre an Arbeit die wenige Fragen offen lassen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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