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Wann verleiht das Pentagon Wikileaks einen Orden?

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Unter dem Wikileaks-Motto „mehr Transparenz“ werden wir nun überschwemmt mit undurchsichtigen, notorisch verzerrten und von der Agenda der Neuen Weltordnung bestimmten Depeschen von US-Botschaftern. Statt mehr Transparenz bekommen wir eigentlich nur eine etwas weniger gefilterte PR des Establishments über die Welt. Zahllose wichtigere Storys werden begraben unter der schieren Masse an Dokumenten mit den unzähligen darin enthaltenen Skandälchen.

Der SPIEGEL, die New York Times, der Guardian und Co. sind Mogelpackungen, es handelt sich weniger um werbefinanzierte Zeitungen und Politmagazine, sondern es sind schlicht und einfach konzern- und leserfinanzierte Werbeprospekte für die Agenda der rund 6000 einflussreichsten Personen auf dem Planeten. In einem Werbeprospekt für Waschmaschinen lesen sie, weshalb sie nun dieses oder jenes Gerät kaufen sollen. Im SPIEGEL, der New York Times und im Guardian lesen sie wieviel Geld, nationale Souveränität und welche Rechte wir als nächstes zum Wohle der Welt abgeben müssen, welche Politiker die nächsten vier Jahre jeden Aspekt unseres Lebens bis ins Detail managen sollten und vor allem: Welche Nation als nächstes angegriffen werden muss um unseren Way of Life zu sichern.

Wikileaks half im Verbund mit den Massenmedien dem Pentagon und dem Weißen Haus dieses Jahr bereits mit der Veröffentlichung der äußerst löchrigen Irak-Protokolle wie niemand sonst, den Irakfeldzug schönzureden und die Opferzahlen auf absurde 100.000 herunterzukorrigieren. Was für eine reife Leistung. Hätte man Hardcore-Fakten geliefert laut denen der Golfkrieg 1991 unnötig vom Zaun gebrochen wurde, oder laut denen die verhängten Sanktionen eine halbe Million Kinder dahingerafft haben (was laut Madeleine Albright ein akzeptabler Preis gewesen war), oder hätten wir Beweise dafür erhalten dass Operation Iraqi Freedom ab 2003 ein illegaler Angriffskrieg gewesen war oder dass Saddam frühzeitig eine Kapitulation angeboten hatte oder dass Krebserkrankungen im Irak explodieren wegen dem Einsatz abgereicherten Urans, oder dass deutlich über eine Million Irakis, die meisten davon Zivilisten, hauptsächlich durch Koalitionstruppen getötet wurden, hätten wir solides Material über den Einsatz des modernsten Folterprogramms der Welt (COPPER GREEN) erhalten und hätten wir vor allem leistungsstarke unabhängige Medien die über das Material angemessen berichten, dann wäre ein weiterer Krieg gegen den Iran unmöglich und die Verantwortlichen wären in den vielleicht größten Schwierigkeiten in denen sich Regierungsfunktionäre in der modernen westlichen Geschichte jemals befunden hatten. Das absurde an der ganzen Sache ist ja, dass wir längst über genügend Material über all diese Dinge verfügen. Afghanistan-Experten wie Christoph Hörstel und investigative Berichterstatter wie Frieder Wagner werden gefeuert wenn sie bei den Öffentlich-Rechtlichen das Terrormanagement oder den Einsatz von Uranwaffen beklagen, für das Wikileaks-Material wird der rote Teppich ausgerollt.

Ahmadinedschad „ist Hitler“ laut Botschaftern, er sei laut den Depeschen stark isoliert von anderen muslimischen Staatschefs die ihn als enorme Bedrohung sehen und er wage es tatsächlich, Raketen zu kaufen. Eher friert wohl die Hölle zu als dass der SPIEGEL in Zusammenarbeit mit Wikileaks hartes Beweismaterial liefert über Israels Nukleararsenal, die Produktionsanlagen für biologische und chemische Waffen, die Menschenexperimente an Gefangenen und die zur Norm gewordenen Kriegsverbrechen. Lesen sie einfach die Bücher von Victor Ostrovsky, einem echten Agenten, anstatt der PR eines alternden australischen Hackers mit James Bond-Brille zu lauschen.

Der Hitler-Vergleich hinkt schon alleine deshalb, da die internationalen Großbanken und industriellen Tycoons den iranischen Präsidenten nicht systematisch aufgebaut hatten wie einst den Jungpolitiker aus Braunau. Der SPIEGEL bediente sich natürlich in seiner prägenden Anfangszeit bei dem Know-How der kriminellen NS-Personnage; der damalige SPIEGEL-Mitarbeiter und ehemalige SS-Obersturmbannführer Dr. Paul Karl Schmidt alias Paul Carell beispielsweise war seit 1940 Leiter der Presse- und Nachrichtenabteilung im Auswärtigen Amt unter dem später in Nürnberg gehängten Kriegsverbrecher Ribbentrop. Ausgerechnet der Reichstagsbrand sollte mit Hilfe dieses ehemaligen Experten für nationalsozialistische Provokationen aufgeklärt werden. Man präsentierte der Welt auch den Amateur-Historiker Fritz Tobias vom niedersächsischen Verfassungsschutz und pries dessen zweifelhafte Arbeit um der Welt weiszumachen, die Nationalsozialisten hätten den Reichstag nicht selbst angezündet um ihre kriselnde Partei zu retten. Der Ex-Gestapo-Chef Rudolf Diels, der für die Machtergreifung im Zuge des sogenannten “Preußenschlags” wichtige Vorarbeit leistete und nachweislich bereits 6 Stunden vor dem Reichstagsbrand Massenverhaftungen von KPD-Funktionären angeordnet hatte, wurde prompt vom SPIEGEL als “Widerstandskämpfer” rehabilitiert. Sie sollten dreimal überlegen ob sie Ereignisse durch die SPIEGEL-Brille betrachten wollen.

Es existieren genügend Hinweise darauf, dass westliche Spionagekreise mit dem Stuxnet-Virus einen illegalen Cyber-Angriff gegend die Urananlagen im Iran verübt haben, obwohl der Staat im Gegensatz zu Israel den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet hat. Darüberhinaus sahen wir Informationen laut denen die US-Administration echte al-Kaida-Gruppen finanziert und ausrüstet um im Iran Attentate, Entführungen und Anschläge zu verüben. Jeder Spionage-Kanal wird anscheinend genutzt um mit amerikanischen Steuergeldern oppositionelle Gruppen zu kaufen und einen Regimewechsel zu vollziehen, alles selbstverständlich illegal. Die geheime US-Operation TP AJAX fegte einst einen demokratisch gewählten Präsidenten im Iran hinweg. Die Entschuldigung für dieses Verbrechen war die Eindämmung der Kommunisten; dass Mohammed Mossadegh keiner war sondern es gewagt hatte sich dem Öl-Konglomerat von BP und Co. zu widersetzen, ist wiederum eine andere Geschichte. Das Universal-Argument der Kommunismus-Bekämpfung, das ein halbes Jahrhundert lang so ziemlich jedes straffreie Verbrechen und jede Verschwörung möglich gemacht hat, hat ebenfalls einen dicken Haken: Die gleichen Banker die das nötige Geld für Hitlers NSDAP-Durchmarsch lieferten, finanzierten auch die Sowjetunion. Konzerne wie Ford und General Electric brachten die rückständige und schwache russische Nation auf das Niveau einer Supermacht. Das von der US-Regierung eingesetzte grässliche Regime des iranischen Schahs, heute selbstverständlich maßlos schöngeredet, wurde vom Volk nach unerträglicher Tyrannei abgesägt und die westlichen Kreise rüsteten als Gegenreaktion Saddam Hussein im Irak für einen grausamen Stellvertreterkrieg. Lieferte man an ihn früher noch biologische Waffen und satellitengestützte Wetterberichte um mehr Iraner zu töten, dämonisierte man Saddam später für ebenjenen Einsatz solcher illegalen Stoffe. Saddam war ja schließlich „wie Hitler“. Israel wiederum verdiente gut an der heimlichen Verlängerung des Iran-Irak-Krieges durch die Liferung von Flugzeugteilen an die Iraner im Zuge von Operation Hannibal. Der deutsche Politiker Uwe Barschel kam im Zuge dieser Farce unter die Räder. Selbstverständlich durfte der Mossad ungestraft einen deutschen Ministerpräsidenten ermorden.

Die Coproduktionen von Wikileaks, SPIEGEL, NYT und Guardian lassen die Kriege in Afghanistan und Irak wie vertretbare notwendige Übel aussehen. Eine Konfrontation mit dem Iran darüberhinaus gilt nun als unabdingbar, auch alle Staatschefs im arabisch-persischen Raum wären sich laut den diplomatischen Depeschen darüber einig und wenn eine breitere Koalition dieses Mal die Militärschläge handhabt, dann wird sich analog zu den „überschaubaren“ Opferzahlen im Irak im Iran schon alles recht human regeln lassen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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