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Robert DeNiros CIA-Thriller „Der gute Hirte“

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Vermehrt Aufmerksamkeit erlangten schon immer Filme die kontroverse, historische Ereignisse einbinden. Wo ein linientreuer aber geschichtsverzerrender Kriegsfilm, der vielleicht sogar noch bei jungen Zuschauern den Wunsch weckt sich bei der Armee einzuschreiben, mit Steuergeldern und geliehenem Kriegsgerät unterstützt wird, hat es ein faktentreues Projekt weitaus schwerer, überhaupt realisiert zu werden.

Aktuellere Filme wie „Der Manchurian Kandidat“ oder „Shutter Island“ berühren politisch explosive Themen wie Menschenexperimente zur Gehirnwäsche; historische Tatsachen die langsam ins öffentliche Bewusstsein vordringen. Schauspielerlegende Robert DeNiro wagte sich 2006 für „Der gute Hirte“ an die elitäre Geheimgesellschaft „Skull and Bones“ und deren Einfluss auf den Geheimdienst OSS sowie den Nachfolger CIA. Während dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2004, bei dem je ein „Bonesman“ von der demokratischen und der republikanischen Partei gegeneinander angetreten waren, erregte die ungewöhnliche „Studentenverbindung“ Aufmerksamkeit in den Massenmedien. George Walker Bush und Senator John Kerry wechselten bei einer Nachfrage schleunigst das Thema:

Der Zuschauer verfolgt in „Der gute Hirte“ das Leben des Yale-Studenten Edward Wilson (Matt Damon) von seiner bizarren, rituellen Aufnahme in die Verbindung Skull and Bones und somit das angloamerikanische Establishment bis hin zum Bau des CIA-Hauptquartiers in Langley/Virginia. Seine Ehe und die Beziehung zu seinem Sohn sind eine Katastrophe, das Agentendasein ist geprägt von Paranoia und Verrat, aber dennoch kann er nicht ablassen von seinem Kampf gegen das Nazi-Regime und später die Sowjetunion.

Obwohl der zweite Weltkrieg eine bedeutende Stellung im Film einnimmt, sieht man praktisch keine regulären Kampfhandlungen. Wie in Soldatenuniform auf dem Schlachtfeld gekämpft wird, sieht man in zahllosen Kriegsfilmen, während sich „Der gute Hirte“ konzentriert auf die Spione; diejenigen deren Handlungen nicht nur vor dem Feind verborgen bleiben sollen, sondern wegen der oft illegalen Geheimoperationen auch vor der eigenen Bevölkerung zu Hause. Der Zuschauer erhält den Eindruck, als betrachte er die Elitekrieger und Wächter der freien Welt. Menschen die alles aufopfern aber beharrlich weiter ihre Pflicht tun, damit die gewöhnlichen Bürger ruhig schlafen und ein Familienleben genießen können.

Der Film zieht sich während der Zuschauer genauso kurzsichtig bleibt wie der Protagonist. Es muss nicht immer Bond oder Bourne sein, aber man wünscht sich ständig ein gewisses Mindestmaß an Klarheit.

Man wird ermuntert, im Hinblick auf die Bonesmen und die CIA über Folter, Mord, illegale Staatstreiche im Ausland und Korruption hinwegzusehen, denn immerhin bekämpften die Bonesmen doch Nazis und Sowjets. Man verbindet Bones-Familien wie Bush, Aldrich, Harriman, Kellog, Rockefeller und Vanderbilt eigentlich mit Begriffen wie Raubbarone und Geldadel, praktisch das Gegenteil eines freien Marktes und einer rechtsstaatlichen Gesellschaft mit fairem Wettbewerb, bei dem Tugenden zählen an Stelle von Herkunft und Familienvermögen. Wieviele Bürger in den USA und dem Rest der sogenannten freien Welt halten insbesondere nach 9/11 letztendlich das Argument für ausschlaggebend, dass man Freiheit und Recht nun einmal opfern müsse zugunsten der Sicherheit? Verdienen Leute wie die Bonesmen nicht für ihren Kampf gegen Nazis und Sowjets die Positionen der Macht die sie innehalten und den traumhaften Reichtum? Man sollte für die Beantwortung dieser Frage wohl kaum einen Hollywood-Film als Grundlage hernehmen. Die überaus akribischen Recherchen des Historikers Antony Sutton stellen die Darstellungen in „Der gute Hirte“ völlig auf den Kopf:

Skull and Bones ist eben nicht eine uramerikanische Einrichtung, auf die die freie Welt angewiesen war bzw. ist. Es handelt sich stattdessen um eine einflussreiche Abteilung einer internationalen Geheimgesellschaft, die der Philosophie von Hegel folgend ihre Herrschaft durch gezielt geschürte Krisen ausweitet. Die despotische Denkschule in akademischer Verkleidung beeinflusste sowohl Marx als auch Adolf Hitler: Der Staat gilt als Gott, sämtliche Wahrnehmung der Realität, sämtliche Moral und das Individuum selbst unterwerfen sich vollständig der Regierung. Es waren ausgerechnet Bonesmen gewesen, die die sozialistischen Revolutionen in Deutschland und Russland finanziert hatten. Über Banken wie Guaranty Trust Company, Union Banking Corporation und Brown Brothers Harriman floss dringend benötigtes Geld an die Führungsriege der NSDAP und die Revoluzzer unter Lenin. Mit Geld aus dem Ausland, Know How und industriellen Gütern konnten das geschlagene Deutschland und das technisch weit hinterher hinkende Russland eine Kriegsmaschinerie aufbauen die die Welt noch nicht gesehen hatte. Zwei Drittel von allen großen sowjetischen Industrieprojekten wurden durch amerikanische Hilfe ermöglicht, der Rest kam zustande durch Briten, Deutsche, Franzosen, Italiener und andere. Man staunt wenn man realisiert, wie die Brandstifter von Skull and Bones das Weltgeschehen beeinflusst haben für die größenwahnsinnige Phantasie einer Neuen Weltordnung; eine Weltregierung die Aristokratie und Technokratie miteinander verbindet. Hegel in globaler Größenordnung bedeutet, dass die mächtigsten Familien aus einer Schattenposition heraus möglichst alle bedeutsamen religiösen, nationalen und ethnischen Gruppierungen beeinflussen. Erschießen sich deutsche, amerikanische, russische, britische und japanische Normalsterbliche gegenseitig auf diversen Schlachtfeldern, kann hinterher die Welt neu geordnet werden. Bonesmen haben Schlüsselpositionen in praktisch allen Bereichen des amerikanischen Staates erobert: Das Präsidentenamt, im Verteidigungsministerium, bei den Geheimdiensten, im Bildungswesen, bei der Medizin, Industrie, Banking und so weiter und so fort.

Wen überrascht es dann, dass zuviele Menschen immer noch nicht einmal realisieren, wieviel Tyrannei bereits in unserer „freien“ Welt vorherrscht? Täuschung besteht meistens aus mehreren Schichten von Lügen. Hat man das eine oder andere durchschaut, folgt die nächste Schicht: Du weißt also, dass die Geheimdienste Dinge tun, die illegal sind und vor der breiten Bevölkerung verborgen werden? Herzlichen Glückwunsch, jetzt bist du im Club der Eingeweihten. Das Establishment tut diese Dinge nur weil man sonst die Menschen nicht beschützen kann. Psst, sag’s keinem weiter der die Wahrheit nicht verkraften kann.

Filme wie „Der gute Hirte“ sind weder mutig noch aufklärend; solche Streifen könnten genausogut von der CIA oder den Bonesmen abgesegnet worden sein. Dummerweise funktioniert das Spielchen ziemlich gut; scheinbar wachsen nun überall Experten über Geheimgesellschaften auf den Bäumen. Dinge, die heutzutage in populären Filmen und Büchern zu finden sind, waren früher denjenigen vorbehalten, die in diverse Geheimgesellschaften aufgenommen wurden und sich prompt für etwas besseres hielten. Hier ein Reality-Check: Wenn sie nicht dem Geldadel entstammen oder absolut führend in irgendeinem Gebiet sind oder aus anderen Gründen für die tatsächlich elitären Kreise auserkoren werden, traut man ihnen keinen Meter weit. Wenn sie unerfahren sind und man eine Verwendung für sie hat, wird man sie ggf. umschmeicheln und in irgeneine Gruppe aufnehmen damit sie sich wichtig fühlen.

AlexBenesch
AlexBenesch
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